Der Wellenreiter
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Handelstägliche Frühausgabe
Freitag, den 31. Juli 2009 Der SPDR („Spider“) ist der wichtigste ETF auf den S&P 500 Index. Er ist so konstruiert, dass er dem Verhalten des S&P 500 1:1 folgt. Wir zeigen nachfolgend den gestrigen Intraday-Verlauf des „Spider“ im Bezug auf sein Handelsvolumen. Spider Volumen Tageschart
Man erkennt, dass das Volumen jeweils zu Beginn und zum Ende des Handelstags am stärksten ist. Das ist üblich. Nicht üblich (seit dem 13.07.09) war jedoch der hohe Verkaufsdruck ab etwa 21:30h. Dieser ließ die großen US-Indizes deutlich entfernt von ihrem Tageshoch enden. Man sagt, dass zu Beginn (bis 16:00h) die Amateure und zum Ende (ab 20:00h) die Profis einsteigen. Auch wenn dies nur ein grobes Abbild der Realität ist, so bestimmt dieser Intraday-Verlauf einige unserer Smart Money Indikatoren (z.B. Smart Money Flow Index, Late Day Index). Seit dem Beginn der Rallye am 13.07. wiederholte sich ein Muster: Gegen Handelsende wurde gekauft. Dies zeigt unser Late Day Index (nächster Chart).
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Late Day Index vs. Dow Jones Index 16.000 Dow Jones Index Late Day Index
15.000 14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000
"misst die Differenz zwischen 20:00h - Kurs und Schlusskurs"
6.000 Jan. 08
Mrz. 08
Mai. 08
Jul. 08
Sep. 08
Nov. 08
Jan. 09
Mrz. 09
Mai. 09
Jul. 09
Sep. 09
Nov. 09
Jan. 10
Das bedeutet, dass sich im Late Day Index eine Umkehr anzudeuten scheint. Man kann darauf verweisen, dass die Angst vor der pychologisch wichtigen 1000-Punkte-Marke im S&P 500 eine wichtige Rolle spielt. Der S&P 500 erreichte gestern sein Intraday-Hoch bei 997 Punkten. Fazit: Zum ersten Mal seit zwei Wochen kam gegen Handelsende Verkaufsdruck auf. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass das smarte Geld vorsichtiger geworden ist und Gewinne vom Tisch nimmt. Andererseits sind Gewinnmitnahmen im Vorfeld einer psychologisch wichtigen Barriere (1000-Punkte-Marke) normal. Erst wenn sich dieses Muster in den kommenden Tagen häufiger wiederholen würde (Käufe am Nachmittag, Verkäufe am Abend), ließe sich zuverlässig bestimmen, dass die schwachen Hände hier weiter fleißig kaufen, während die starken Hände schon dabei sind, die Rallye zu verkaufen. Der Nasdaq Composite Index steht ebenfalls vor einer wichtigen Marke (2.000 Punkte). Diese wurde zwar intraday übertroffen (Hoch bei 2.010 Punkten), aber der Nasdaq endete bei 1.984 Punkten. ----------
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Das Hindenburg-Omen hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten häufig geholfen, ein Hoch zu identifizieren. Hier noch einmal die „Ingredienzien“, die in einen Topf kommen müssen, damit sich ein Hindenburg-Omen ergeben kann: 1. Der NYSE 10-Wochen-GD (50-Tage-GD) steigt: Das ist der Fall (nächster Chart).
NYSE Index-Wochenchart (10-Wochen-GD) 11.000 NYSE-Index 10.000
10-Wochen-GD
9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 Jan. 07
Apr. 07
Jul. 07
Okt. 07
Jan. 08
Apr. 08
Jul. 08
Okt. 08
Jan. 09
Apr. 09
Jul. 09
Okt. 09
Jan. 10
2. Der McClellan Oszillator ist an diesem Tag negativ. Diese Bedingung ist aktuell nicht erfüllt (siehe folgenden Chart).
McClellan Oszillator (Ratio Adjusted) vs. S&P 500 1.600
600
1.400
500
1.200
400
1.000
300
800
200
600
100
400
0
200
-100
0 Jan. 08
Mrz. 08
Mai. 08
Jul. 08
Sep. 08
Nov. 08
Jan. 09
Mrz. 09
Mai. 09
Jul. 09
Sep. 09
Nov. 09
-200 Jan. 10
Deshalb weisen wir auch immer wieder darauf hin, dass der Aufwärtstrend intakt ist, solange sich der McClellan Oszillator im Bereich oberhalb der Null-Linie aufhält.
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3. Die tägliche Zahl der neuen 52-Wochen-Hochs und der neuen 52-Wochen-Tiefs an der NYSE müssen sich beide oberhalb von 2,2% der an dem Tag an der NYSE gehandelten Werte befinden. Nur die Zahl der neuen Hochs (127) erfüllt diese Bedingung, nicht die Zahl der neuen Tiefs. Diese beträgt derzeit 7. Sie müsste mindestens auf einen Wert von ca. 75 ansteigen, damit diese Bedingung erfüllt werden kann. Eine solche Zahl ergibt sich üblicherweise erst nach einer einige Wochen dauernden Seitwärtsphase oder im Gefolge von 90%-Abwärtstagen. 4. Die Zahl der neuen 52-Wochen-Hochs darf nicht mehr als zweimal so groß sein wie die Zahl der neuen 52-Wochen-Tiefs. Umgekehrt ist es in Ordnung. Auch diese Bedingung ist derzeit nicht erfüllt. Fazit: Die Historie zeigt, dass das Hindenburg-Omen einer der zuverlässigsten Indikatoren für eine obere Trendwende ist. Viele bezeichnen das Omen als „CrashIndikator“. Das ist nicht immer richtig, aber wenn das Omen auftaucht, ist es ein klares Signal für zumindest ein temporäres Ende der Aufwärtsbewegung (nächster Chart).
Hindenburg -Omen 15.000 Hindenburg-Omen
14.000
Dow Jones Index
13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 Jan. 05
Mai. 05
Sep. Jan. 05 06
Mai. 06
Sep. Jan. 06 07
Mai. 07
Sep. Jan. 07 08
Mai. Sep. 08 08
Jan. 09
Mai. Sep. 09 09
Jan. 10
Noch ergibt sich aus Sicht des Hindenburg-Omens kein Warnsignal für den Aktienmarkt. Es erscheint jedoch unerlässlich, diesen Indikator in der derzeitigen markt-technischen Konstellation im Auge zu behalten. ----------
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Zu den Märkten. 1,35 Mrd. Aktien wechselten an der NYSE den Besitzer. Das Aufwärtsvolumen betrug 943 Mio., das Abwärtsvolumen 401 Mio. gehandelte Aktien. Das Aufwärtsvolumen ergab 70% vom Gesamtvolumen. 127 neue Hochs standen 7 neuen Tiefs gegenüber. Der Dow Jones Index schloss mit 9.154 Punkten um 83 Zähler höher (+0,9%) als am Vortag. Der S&P 500 endete bei 987 Punkten um 11 Zähler höher (+1,2%). Der Nasdaq Composite Index schloss mit 1.984 Punkten um 17 Punkte (+0,8%) höher; der Halbleiter-Index stieg um 0,1%. Der Transport-Index endete bei 3.570 Punkten (+1,8%). Größte Gewinner: Banken, Goldminen; Größte Verlierer: ---Der T-Bond Future endete bei 117,01 Punkten (116,15). Der US-Dollar Index befindet sich bei 79,17 Punkten (79,56). Crude Öl notiert aktuell bei 67,57 (62,98) und Erdgas bei 3,71 Dollar (3,53). Der Goldpreis notiert aktuell bei 939 Dollar/Unze (932). Gold in Euro ist bei 667. Silber befindet sich bei 13,59 Dollar (13,33). Der Gold Bugs Index HUI stieg um 2,7% auf 345 Punkte. Der Gold/Silber Index XAU endete bei 143 Punkten. Newmont Mining gewann 44 Cent und endete bei 39,81 Dollar. Der Volatilitätsindex (VIX) fiel um 0,8% auf 25,40 Punkte; der VXN (NDX-Vola) endete bei 26,63 Punkten. Die Put/Call-Ratio schloss mit 0,66. Die Equity-PCR endete bei 0,50. Die OEX-PCR endete bei 0,89. Der ISE schloss mit 103. Die Charts zu den Daten finden Sie im handelstäglich gegen 6 Uhr morgens aktualisierten Marktüberblick:
http://premium-ontfsy9nmdfmoj.eu.clickandbuy.com/chartscharts.html?cache-control=no-cache,no-store
Weitere ausführliche Charts befinden sich im Marktlabor.
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---------Zeitprojektionstage: 19. – 22.07., 30.07.; Verfallstag 17.07.09 Dow-Projektionsintensität Juli 2009 Skala von 0 bis 5 5,0
9.400
4,5
9.200
4,0 9.000
3,5 3,0
8.800
2,5 8.600
2,0 1,5
8.400
1,0 8.200
0,5
8.000 1.7 2.7 3.7 4.7 5.7 6.7 7.7 8.7 9.7 10.7 11.7 12.7 13.7 14.7 15.7 16.7 17.7 18.7 19.7 20.7 21.7 22.7 23.7 24.7 25.7 26.7 27.7 28.7 29.7 30.7 31.7
0,0
weinrot=normale Zeitprojektion; orange=Donnerstag vor der Verfallswoche; gelb=Vollmond, rot=Verfallstag; dunkelgrau=Neumond; blaue Linie: Verlauf Dow Jones Index
Gestern zog das Volumen bei steigenden Kursen an. Auf dem ersten Blick ist dies ein positives Zeichen. Aber wie oben gesehen fiel ein gewichtiger Teil des Volumens in der letzten Handelsstunde als Abwärtsvolumen an. Interessant ist die charttechnische Konstellation im Nasdaq 100. Hier ergab sich gestern eine Eröffnungslücke (siehe roten Pfeil). Nasdaq 100 Tageschart
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Sollte der Nasdaq 100 in den kommenden Tagen unterhalb dieser Eröffnungslücke schliessen, wäre dies ein bärisches Zeichen. Entscheidend bleibt der US-Dollar-Index. US-Dollar-Index Tageschart
Sollte der Index die Marke von 80 Punkten überwinden können, würde dies negative Folgen für die Rohstoffmärkte – und wahrscheinlich auch für die Aktienmärkte – haben. Ein Fall unter das Doppeltief Juni/Juli (siehe Pfeile) würde hingegen die Finanzmärkte beflügeln. Der Ölpreis würde dann wahrscheinlich ein neues Hoch (oberhalb von 73 Dollar) markieren können. Falls heute nicht noch etwas Größeres geschieht, wird die letzte Juli-Woche – wie aufgezeigt – heute Abend einen positiven Verlauf genommen haben. Trotz des gestrigen späten Rückschlags ist das Marktmomentum weiterhin intakt. Wir wollen mehrere solcher Abverkäufe am Ende eines Handelstages sehen, bevor wir annehmen, dass sich das Momentum deutlich umkehrt. Auch sollte man auf den McClellan-Oszillator achten. Wie oben beschrieben ist der Aufwärtstrend so lange in Ordnung, so lange sich dieser Indikator oberhalb seiner Null-Linie befindet. Wir bleiben bei unserer bullischen Einschätzung. Damit das Sentiment so richtig bullish wird, ist die Herausnahme der wichtigen Marken im S&P 500 (1.000 Punkte) und im Nasdaq Composite (2.000 Punkte) eine unabdingbare Voraussetzung. ---------
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Absacker Seit Beginn der Finanzkrise ist die Klimadiskussion ein wenig in den Hintergrund gerückt. Wir hatten im Wellenreiter vor etwa einem Jahr unsere These zu einem Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsentwicklung und der Sonnenaktivität vorgestellt (Tagesausgabe vom 11.06.2008;
http://tinyurl.com/kmwy9y).
Wir hatten das Thema auch in unserem
Ausblick für 2009 angesprochen (Seite 60 und 61). Auch jetzt – Ende Juli 2009 – ist ein Aufflackern der Sonnenaktivität im Sinne einer steigenden Zahl von Sonnenflecken nicht erkennbar. Der Konsensus der Klimaforscher besteht noch immer in der Vorhersage eines drastischen Klimawandels mit steigenden Temperaturen und einem steigenden Meeresspiegel. Das „Konsensus-Geld“ dürfte zunehmend in ein solches Szenario investieren. Aber Tatsache ist, dass die Durchschnittstemperatur weltweit bereits im Jahr 1998 ihren Höhepunkt erreichte und seitdem weitgehend seitwärts verläuft. In den vergangenen zwei Jahren ergab sich eine Abwärtstendenz. Und auch in diesem Jahr sieht es nicht so aus, als ob ein neuer Durchschnittsrekord erreicht werden würde. Ist es nicht so, dass der Konsensus über einen Fakt immer dann am höchsten ist, wenn sich ein Trend dem Ende nähert? Warum sollte das, was für die Börse ein ungeschriebenes Gesetz ist, nicht auch für das Thema Klimawandel gelten? Schliesslich handelt es sich hier auch um Massenpsychologie. Und haben Politiker nicht immer wieder bewiesen, dass sie prozyklisch handeln („dem Konsensus der Massen entsprechend“) und deshalb immer wieder in großem Maße finanzielle Fehlallokationen verursachen? Ich habe gelernt, dass es sich nicht auszahlt, auf der Seite des Konsensus zu stehen. Deshalb bleibe ich dabei: Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn sich das Klima entgegengesetzt der Richtung entwickelt, die jetzt alle annehmen. Auch wenn Wetter nicht gleich Klima ist: Ich habe gelesen, dass es in Kanada in diesem Sommer so kalt ist, dass man mit Ausfällen von 20 Prozent bei der Weizenernte rechnet. In der New York Times ist vor einigen Tagen ein interessanter Artikel zum Thema Sonnenaktivität erschienen.
http://tinyurl.com/l8t8mt
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