Heliotherapie 2009 Baden-baden

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43. Medizinische Woche Baden-Baden, 30.10.2009: Schwerpunkttagung: Komplementärmedizin im Fokus der Zeit

„Ist die Heliotherapie heute wirklich obsolet?“ Alexander Wunsch Heidelberg Hinweis zu medizinischen Themen auf Folie Nr. 30 © Alexander Wunsch

1

Niels Ryberg Finsen

Niels Ryberg Finsen 1860 - 1904



1882-1890: Medizinstudium an der Universität Kopenhagen



1893: Rotlichtbehandlung Pockenkranker



1896: Gründung eines Instituts zur Erforschung der Lichttherapie in Kopenhagen



1903: Nobelpreis der Medizin und Physiologie für die Entwicklung der Lichttherapie



1904: Finsen verstirbt an den Folgen des Pick-Syndroms (diagn. 1883) am 24.09.1904 in Kopenhagen

© Alexander Wunsch

2

Lupus Vulgaris-Patientin

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3

August Rollier

August Rollier, Leysin

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4

1

Rollier´s Patienten

2

3

4

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5

Schema der vegetativen Grundumschaltung (nach Hoff, 1934) RHT NSC

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6

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7

Erythemkurve und saisonale Erythemempfindlichkeit

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8

Sonnengewöhnungs-Schema nach Rollier

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9

Besonnungsregeln

Jahreszeitliche Schwankung der Erythemempfindlichkeit

✴ ✴ ✴

✴ ✴ ✴

Sonnengewöhnungsschema nach Rollier

Stufenweise Sonnengewöhnung, siehe Schema nach Rollier Ziel: kurze Expositionszeit, hohe Vitamin D-Bildung Große Hautflächen der Sonne aussetzen, Kopf schützen ✴ High Noon: maximaler UVB-Gehalt, kürzeste UVA-Exposition Keine Lichtschutzfilter verwenden 20 min. Ganzkörperexposition = 10 000 bis 20 000 I.E. Vitamin D! Kein zusätzlicher Vit. D-Benefit bei Exposition > 20 Minuten! © Alexander Wunsch

10

Benefit optimaler Vitamin D-Versorgung ✴

Vitamin D-Mangel herrscht bei Werten unter 20 ng/ml.



Schwerer Mangel herrscht bei Werten unter 10 ng/ml.



Dünndarm



Bluthochdruck



Dickdarm



Kardiovaskuläre Erkrankungen

Ausreichende Versorgung bei 30 bis 60 ng/ml.



Niere



Brustkrebs



Knochen



Dickdarmkrebs



Schilddrüse



Osteopenie und Osteoporose



Nebenschilddrüse



Infektionskrankheiten wie Tuberkulose



Rachitis



Multiple Sklerose



Morbus Crohn











empfohlene Tagesdosis früher 5 bis 12,5 Mikrogramm



Körpergewebe mit Vitamin D3-Rezeptoren



empfohlene Tagesdosis heute 25 bis 50 Mikrogramm 12,5 Mikrogramm entsprechen 500 I. E. 20 Minuten GanzkörperBesonnung ohne Schutzfilter bei Sonnenhöchststand ergeben in unseren Breitengraden im Sommer das Äquivalent von 10 000 bis 20 000 I. E. Vitamin D

Haut (Epidermis, Basalzellen, Fibroblasten, Endothelzellen, Melanozyten)



Vitamin D-Mangel ist ein Risikofaktor für:



Skelettmuskulatur



Diabetes mellitus Typ 1



Herzmuskulatur



Systemischer Lupus erythematodes



Glatte Muskulatur



Allgemein erhöhte Sterblichkeit



Hypophyse



✴ ✴



Ovarien, Testes, Brustdrüse, Uterus, Prostata, Plazenta Thymus, Pankreas Zirkulierende, aktivierte Lymphozyten Monozyten, Makrophagen

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11

Informationen im Sonnenlicht

Tageszeit

Jahreszeit

geografische Koordinaten

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12

Heliotherapie Indikationen ✴

Vitamin D - Mangel



Chronobiologische Störungen ✴ ✴ ✴

✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴

Schlafstörungen Depressionen Rekonvaleszenz nach Hospitalisierung

Vegetative Dysfunktionen Herz-Kreislauf-Erkrankungen Krebserkrankungen Autoimmunkrankheiten (z.B. RA, Psoriasis) Fettstoffwechselstörungen Diabetes Metabolisches Syndrom Osteoporose/Osteomalazie Degenerative Erkrankungen Neurodegenerative Erkrankungen (z.B. MS, M. Alzheimer) © Alexander Wunsch

13

Kontraindikationen ✴

Absolut: ✴ ✴ ✴ ✴



Photodermatosen Infektionskrankheiten, akute Infekte Geschlechtskrankheiten Parasitosen

Relativ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴

Dermatosen, Kollagenosen, bullöse Hautkrankheiten variköser Symptomenkomplex Einnahme photosensibilisierender Pharmaka Einnahme photosensibler Pharmaka Einnahme von Hormonen, die im UV-Bereich absorbieren z. B. orale Kontrazeptiva, Corticoide, Steroide © Alexander Wunsch

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© Alexander Wunsch

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Natürliche und künstliche UV-Schutzfilter

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Hormonwirkungen von chemischen SF ✴

Parabene (PABA) wurden in Lymphknoten von Patientinnen mit Brustkrebs gefunden. Oral verabreicht sind sie harmlos. Auf die Haut gebracht, verwandeln sie sich in östrogenartige Hormonanaloga. ✴ ✴ ✴ ✴ ✴



Methyl-Paraben Äthyl-Paraben Propyl-Paraben Butyl-Paraben usw.

4-MBC (laut Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR): ✴

„Nur für die Filter-Substanz 4-Methylbenzylidene Camphor konnte der Verdacht auf eine hormonelle Wirkung nicht entkräftet werden“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Wir empfehlen, diesen UV-Filter vorsorglich vom Markt zu nehmen, sofern die gesundheitliche Unbedenklichkeit nicht einwandfrei bewiesen werden kann.“ © Alexander Wunsch

19

z.B. Weleda Edelweiss-Sonnencreme ✴



Erhält nach neuesten Bestimmungen der EU-Kommission kein CE-Kennzeichen mehr, da für Sonnenschutzmittel jetzt gilt:

UVA-Schutz 1-fach, UVB-Schutz 3-fach



Dies ist nach derzeitiger Einschätzung von Weleda nur mit chemischen Schutzfiltern (nicht aber bei ausschließlicher Verwendung von mineralischen Schutzfiltern) zu erreichen.



Daher wurde das Produkt (außer in der Schweiz) vom Markt genommen! © Alexander Wunsch

20

Photoprotektion ✴

Der Begriff Photoprotektion bezeichnet die Mechanismen, die die Natur nutzt, um die schädliche Wirkung der UV-Strahlung auf die menschliche Haut zu minimieren.



Nach der Absorption eines UV-Photons befindet sich das jeweilige Molekül in einem angeregten Zustand und ist deswegen sehr reaktionsfreudig. Um schädigende Reaktionen mit Molekülen aus der Umgebung möglichst unwahrscheinlich zu machen, wandeln einige Moleküle die Anregungsenergie sehr schnell in Wärme um. Dadurch wird verhindert, dass sich freie Radikale bilden, die die DNA schädigen können. © Alexander Wunsch

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Photoprotektive Mechanismen

✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴ ✴

Färbung der Hautschichten Einlagerung von Melanin-Pigment Grad der Durchblutung Dicke der Kapillarschicht Schweißbildung Wärme-Erythem UV-Erythem Lichtschwiele Photolyasen?

© Alexander Wunsch

22

Photolyasen



➴ ➴





UV

!

UV

DNA OK 1

B





DNA REP 4

DNA OK 5



➲ ⇑

PL✂ B

DNA DAM 2

DNA HAZ 3

© Alexander Wunsch

23

Schichten der Haut, Durchlässigkeit

1 - 10% 10 - 50% UVB UVA

Oberhaut (Epidermis)

Lederhaut (Dermis)

Unterhaut (subkutanes Gewebe) © Alexander Wunsch

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Lichtschwiele

0 Tage

14 Tage © Alexander Wunsch

28 Tage 25

Künstliche Höhensonne vs. Heliotherapie Hg-Solarium

Heliotherapie

Hg

© Alexander Wunsch

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Solarium Gesetz zur Regelung des Schutzes vor nichtionisierender Strahlung Veröffentlicht im Bundesgesetzblatt Jahrgang 2009 Teil I Nr. 49, ausgegeben zu Bonn am 3. August 2009, S. 2433. Solarienverbot für Jugendliche in Kraft getreten Das Gesetz zur Regelung des Schutzes vor nichtionisierender Strahlung ist am 3. August 2009 im Bundesgesetzblatt (BGBl. I 2009, S. 2433) bekannt gemacht worden. Damit tritt das Verbot an Solarienbetreiberinnen und -betreiber, Minderjährigen die Nutzung ihrer Sonnenbänke zu gestatten, am 4. August 2009 in Kraft. Dieses Verbot wird bestätigt durch die kürzlich getroffene Entscheidung der WHO, UV-Strahlung als für den Menschen krebserregend einzustufen. Weitere Anforderungen an die Qualität des Betriebs von Solarien sollen auf der Basis des Gesetzes in einer Verordnung konkretisiert werden, die derzeit vom Bundesumweltministerium erarbeitet wird.

© Alexander Wunsch

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Literatur

© Alexander Wunsch

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Kontakt: Alexander Wunsch Bergheimer Strasse 116 69115 Heidelberg email: [email protected] www.lichtbiologie.de www.photonblog.de www.international-light-association.eu Diesen und weitere Vorträge zum Thema Licht und Gesundheit gibt es auch auf DVD, zu beziehen über:

[email protected] www.gesundeslicht.info © Alexander Wunsch

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Wichtiger Hinweis zu gesundheitlichen Themen

Informationen aus dem Internet sollten niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwandt werden. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Bei Erkrankungen von Tieren konsultieren Sie einen Tierarzt. Erkenntnisse in der Medizin unterliegen einem laufenden Wandel durch Forschung und klinische Erfahrungen. Diese Präsentation wird vom Autor nach bestem Wissen bereitgestellt. Trotz ausführlicher Recherche können Teile davon falsch sein und möglicherweise sogar gesundheitsgefährdende Empfehlungen enthalten, da sie lediglich den heutigen Stand der Erkenntnis reflektieren können. Medikamente (Vitamine und Heilkräuter eingeschlossen) sollten niemals ohne Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden! Dosisangaben sind gründlich zu überprüfen. Der Autor schließt ausdrücklich eine Haftung in jedweder Form aus!

© Alexander Wunsch

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Weitere Hinweise



Wie allgemein üblich, wurden Warenzeichen und Namen (z. B. bei pharmazeutischen Präparaten) in dieser Präsentation nicht besonders gekennzeichnet.



Um den Textfluss nicht zu stören, wurde in dieser Präsentation ggfs. die grammatikalisch maskuline Form gewählt.



Selbstverständlich sind in diesen Fällen Frauen und Männer gleichermaßen gemeint, außer bei geschlechtsspezifischen Aussagen. © Alexander Wunsch

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