Fragenkatalog Komplett

  • November 2019
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  • Pages: 19
Fragenkatalog 2007/2008 – Grundlagen und Makroökonomie

1) FRAGEN a.

ZUR

WIRTSCHAFTSGESCHICHTE

Leite mindestens drei Thesen ab, die dir aus der Wirtschaftsgeschichte bekannt sind und die du für das heutige wirtschaftliche Geschehen bedeutend findest! Arbeitsteilung: bereits 4000 v. Chr.; Adam Smith beschrieb die Bedeutung von Arbeitsteilung und Spezialisierung. Heute ist es wichtig, um schneller und billiger zu produzieren. Karl Marx sagt, dass es aufgrund ungerechter Güter- und Arbeitsteilung Aufstände gibt  Heute immer noch Aufstände in der „unteren Gesellschaftsschicht“. Seit Erfindung der Dampfmaschine  mehr Güter, mehr Wachstum. Heute immer noch Auswirkungen.

2) FRAGEN a.

ZUM

WOHLSTAND

Welche unterschiedlichen Anschauungen über „Wohlstand“ haben der Fischer und der Tourist in Heinrich Bölls Geschichte „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“? Der Tourist denkt, man muss jahrelangen intensiven Arbeitseinsatz zeigen, um zu einem finanziellen Wohlstand zu kommen, er möchte mehr als er braucht. Er hat eine kapitalistische Denkweise und lebt, um zu arbeiten. Für den Fischer ist Wohlstand das Überleben und das Dösen auf seinem Boot, nachdem er soviel gefangen hat, dass er gut über die Runden kommt. Arbeitet, um zu leben.

b.

Die Volkswirtschaftslehre thematisiert „Wohlstand“, inwieweit wird sie dem gerecht? Die VWL analysiert den Wohlstand in der Gesellschaft, schaut wie man zu einem höheren Wohlstand kommt (Wirtschaftspolitik) und überprüft den Wohlstand, um es immer besser zu machen. Da meistens das BIP den „Wohlstand“ misst, wird die Volkswirtschaftlehre dem „Wohlstand“ nur ein kleines Stück gerecht. Das BIP misst nämlich nur den „materiellen Wohlstand“. Doch Wohlstand ist für jeden Menschen unterschiedlich.

3) FRAGEN a.

ZUR

WIRTSCHAFTSORDNUNG

Charakterisiere die Planwirtschaft, welche Vor- und Nachteile ergeben sich? Bei der Planwirtschaft werden nach einer Analyse die bestehenden und 1

erwartenden Bedürfnisse innerhalb einer Planungsperiode erhoben. Es erfolgt also eine im Voraus geplante Bereitstellung der Wirtschaftsgüter. Preis, Einkommen, Arbeit und Konsumgüter werden zugeteilt. Ziel: Erfüllung des Plans.(Bsp. Kuba, Nordkorea) Vorteile: • • •



Keine Arbeitslosigkeit Keine Konjunkturschwankungen Grundnahrungsmittel können billiger produziert werden Effizientes Wirtschaften: Keine Überproduktion, Vorhandene Produktionsmittel würden optimal genutzt, Produktion dem ermittelten Bedarf angepasst Verlässlichkeit: Durch Vorausplanen ist die Gütermenge vorhersehbar

Nachteile:

• Geringe Flexibilität: • • • b.

„nur geringe Spielräume in der Planung“, Technologische Rückständigkeit und geringe Auswahl an Gütern ist vorbestimmt Grenzen der Bedarfsplanung: durch falsche Einschätzungen  Mangel oder Überschuss eines Gutes Planen kostet auch Keine persönliche Entscheidungsfreiheit (geringe Motivation)

Charakterisiere die öko-soziale Marktwirtschaft, welche Vor- und Nachteile ergeben sich? Soll ein optimales Zusammenwirken von Wirtschaft, Sozialem und Ökologie sein. Neben wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kommen Gesetze für den Umweltschutz hinzu. Umweltqualität und soziale Lebensqualität steht im Vordergrund, saubere Umwelt kostet jedoch Geld – muss dem Verbraucher in Rechnung gestellt werden. (Bsp. Österreich) Vorteile: •

Schutz der Umwelt ist gewährleistet

Nachteile: •

c.

Nicht alle Staaten haben die gleichen Umweltbestimmungen, daher haben manche schlechten Wettbewerb (weil sie strengere Auflagen haben)

Charakterisiere die soziale Marktwirtschaft, welche Vor- und Nachteile ergeben sich? Grundsätzlich ist zwar „freie unternehmerische Entscheidungen“ über die Produktion möglich. Preisbildung ist frei, Arbeitnehmer kann Beruf und Ausbildung frei wählen. Jedoch greift der Staat durch viele Maßnahmen in den Wirtschaftsablauf ein. (Bereitstellung von Grundbedürfnissen (Gesundheit, Arbeitslosengeld) (Bsp. Skandinavische Länder) 2

Vorteile: •

• • •

Friede in der Bevölkerung Arbeiterschutz: Kündigungsschutz, Gesetze gegen Wucher Leistungsfähigkeit: freie Entfaltung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit großer Leistungsanreiz (damit wirtschaftlicher Fortschritt)

Nachteile: • d.

Der Markt wird verzerrt

Charakterisiere die freie Marktwirtschaft, welche Vor- und Nachteile ergeben sich? “Der größte Wohlstand wird dann erreicht, wenn jeder seine eigenen Interessen möglichst frei verfolgen kann“. Unternehmer und Arbeiter kann frei entscheiden, sollten beide nach dem höchsten Gewinn bzw. Lohn streben. Staat nur als „Nachtwächterstaat“, eher im Hintergrund (sorgt für Sicherheit, Menschenrechte etc.). (Bsp. USA) Vorteile:

• Der wirtschaftlich Leistungsfähige kann sich frei entfalten • großer Leistungsanreiz (damit wirtschaftlicher Fortschritt, Hebung des •

Wohlstands) Entscheidungsfreiheit

Nachteile:

• Benachteiligung der wirtschaftlich und sozial Schwächeren • Notwendige, aber nicht gewinnbringende Produktionen unterbleiben • e.

(Energieversorgung, Straßenbau etc.) Umweltverschmutzung

Charakterisiere die vollkommene Marktwirtschaft, welche Vor- und Nachteile ergeben sich? Der Staat mischt sich nicht ein, Unternehmen entscheiden frei. (Bsp. keines – nur Modellvorstellung) Vorteile: • •

Entscheidungsfreiheit Hoher Wohlstand in der Gesellschaft

Nachteile:

• Wohlstand ist nicht gleichmäßig verteilt (Benachteiligung der •

Schwächeren) Notwendige, aber nicht gewinnbringende Dinge werden nicht angeboten 3



(Bildung, Gesundheit) Umweltverschmutzung

4) MARKTGLEICHGEWICHT a.

Was versteht man unter Marktgleichgewicht? Als Marktgleichgewicht wird der Schnittpunkt zwischen Angebot und Nachfrage bezeichnet. Der Preis ist Signal für Entscheidungen.

b.

Markgleichgewicht – ADRIA

Marktgleichgewicht

Angebot (Jetzige Situation) Angebot an der Adria, wird früher oder später angepasst. Es wird billiger an der Adria, Urlaub zu machen

Markgleichgewic ht

c.

Nachfrage (Jetzige Situation) Nachfrage sinkt, wenn die Sommer an der Nordsee wärmer werden. Mehr Leute gehen dort in den Urlaub, weil es näher ist. Preis und Nachfrage werden an der Adria weniger, um das Urlaubsziel wieder attraktiver zu machen.

Marktgleichgewicht – PIZZAMARKT Isch im Heft, kann i ned am PC macha! Isch aba ned so schwer!

d.

Wovon ist die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen abhängig? Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistung hängt von den Bedürfnissen der Menschen ab. Auch der Preis und die Qualität beeinflussen die Nachfrage. Die Komplementärgüter und das Einkommen können die Nachfrage ebenfalls beeinflussen.

e.

Wovon ist das Angebot nach Gütern und Dienstleistungen abhängig? Das Angebot an Gütern und Dienstleistungen hängt von der Nachfrage ab. Das Angebot ist auch positiv vom Preis beeinflussbar. Wichtige 4

Einflussfaktoren sind Inputpreise, Technologie und die Erwartungen der Menschen. f.

Preiselastizität – TABAK 4%/10%= 0,4%  unelastische Nachfrage 12%/10%= 1,2 %  elastische Nachfrage

g.

Preiselastizität – REISEN Preis (€) 150 200 250 300

Nachfrage für Geschäftsreisen 2100 2000 1900 1800

Nachfrage für Urlaubsreisen 1000 800 600 400

Wie groß ist die Preiselastizität der Nachfrage bei einem Preisanstieg von 200€ auf 250€? Geschäftsreisende: 0,2  unelastisch Urlaubsreisenden: 1  elastisch Warum haben die beiden Kundengruppen eine unterschiedliche Preiselastizität? Weil Geschäftsreisende sowieso reisen müssen, sie können nicht einfach wenn es ihnen zu teuer ist nicht mehr arbeiten. In den Urlaub geht nur der, der es sich auch leisten kann.

5) VOLLKOMMENE a.

UND UNVOLLKOMMENE

MÄRKTE

Unter welchen Annahmen funktionieren Märkte? Zeit, Mobilität, Vollkommene Konkurrenz, Vollkommene Transparenz, vergleichbare Güter, keine Präferenz

b.

Nenne Beispiele für unvollkommene Märkte! Monopole, z.B. Schulen und Spitäler Polypole, z.B. Hard- und Software, Energiemarkt

c.

Aus welchen Gründen kommt es zu unvollkommenen Märkten? natürliche Monopole aufgrund hoher Fixkosten Oligopole durch Kartelle und Fusionen

5

d.

Welche Möglichkeiten hat die Politik, Wettbewerb bei der Energie- und Wasserversorgung zu gewährleisten. Was ist der Stand der Dinge? Die Energie- und Wasserversorgung wird von privaten angeboten. Die Leitungen jedoch vom Staat. Dieser macht Ausschreibungen zum Bau von Leitungen. Dies wird wieder von privaten erledigt.

6) FRAGEN a.

ZUM MARKTLICHEN

WETTBEWERB

Was verstehst du unter Kooperation? Rechtlich selbstständige Unternehmen arbeiten zusammen, zB zu/m • • • • •

Informationsaustausch Erfahrungsaustausch Absprachen Gemeinschaftsarbeiten Gemeinschaftsgründung.

Es gibt drei verschiedene Arten der Kooperation:

• Horizontale Kooperationen (z.B. Banken und Versicherungen) • Vertikale Kooperationen (z.B.) Förster und Sägewerk) • Diagonale Kooperationen (z.B. Versandhaus – Versicherung – Softwarehersteller).

b.

Welche Formen der Kooperation sind dir bekannt? Unternehmensverbände • • •

Zur Förderung der gemeinsamen Interessen – auf Märkten, bei Öffentlichkeit und Regierung Zur Marktforschung, Aus- und Weiterbildung Zum Beispiel Verband der Banken und Bankiers, Bio Austria…

Interessensgemeinschaft • •

Meist als Verein geführt Zum Beispiel IG Transport, IG Apotheker

Arbeitsgemeinschaft • •

Zusammenschluss für ein best. Projekt Zum Beispiel ARGE Pfändertunnel

Syndikat •

Gemeinsam gegründete Absatzgesellschaften 6

• •

Bei homogenen Produkten Zum Beispiel Kohle

Abgestimmtes Verhalten •



Formlose Informationsverkettung in meist oligopolistischen Märkten Zum Beispiel Kraftstoffe

Kartell

• Vertragliche Vereinbarungen über

Preise, Gebiete, Normen, Technologien, Spezialisierungen, usw.

c.

Was verstehst du unter Konzentration? Ein Zusammenschluss von Unternehmen. Diese verlieren dadurch ihre Selbstständigkeit. Die Konzentration hat eine zunehmende Bedeutung.

d.

Welche Formen der Konzentration sind dir bekannt? Konzerne • • •

Kapitalverflechtungen bei einheitlicher Leitung Rechtlich selbständig, wirtschaftlich unselbständig Unterordnungs- vs. Gleichordnungskonzern vs. Holding

Trust •

• • e.

Verschmelzung (Fusion) der Unternehmen Rechtlich und wirtschaftlich unselbständig Aufnahme durch Übertragung vs. Neugründung

Inwieweit behindern Kooperation und Konzentration Wettbewerb? Die Unternehmen schließen sich zusammen und machen Absprachen. Dadurch haben sie die gleichen Interessen. Sie versuchen nicht mehr, Konkurrenten zu sein.

f.

Welche wettbewerbsbeschränkende Situation finden wir auf dem deutschen Drogeriemarkt vor? Hersteller von Markenartikeln gewähren Drogerieketten Rabatte oder Werbezuschüsse. Dadurch wird der Preis für diese Markenprodukte so billig, dass die Konkurrenz nicht mithalten kann.

7) FRAGEN

ZUR

WETTBEWERBSPOLITIK

7

a.

Was regelt das UWG, insbesondere über Zugaben und vergleichende Werbung? UWG = Gesetz des unlauteren Wettbewerbs Dieses Gesetz verbietet unter anderem • Sittenwidrigkeit, • Irreführung, • Mogelpackungen, • falsche Behauptungen über Konkurrenten bzw. deren Produkte, • falsche Angaben zur Herkunft der Ware. Prinzipiell ist vergleichende Werbung laut UWG zulässig. Allerdings ist es verboten, Mitbewerber herabzusetzen, Verwechslungsgefahr mit dem Firmenlogo eines Mitbewerbers hervorzurufen oder den Ruf der Mitbewerber in unlauterer Weise auszunützen. Außerdem dürfen nur Waren oder Dienstleistungen für den gleichen Bedarf in objektiver Art verglichen werden. Sonderangebote müssen als solche gekennzeichnet werden. Eine Zugabe stellt eine Nebenware oder Nebenleistung dar, die neben einer Hauptware oder Hauptleistung angeboten wird. Hierbei darf nicht über den Wert der Zugabe getäuscht werden, die Zugabe darf nicht unverhältnismäßig groß sein (Beispiel: VN-Abonnement + wesentlich günstigere Vignette).

b.

Was regelt das Kartellrecht? Der Staat regelt durch das Kartellgesetz, dass Vereinbarungen zwischen konkurrierenden Unternehmen unterbunden werden. Durch diese Vereinbarungen könnte es nämlich zur wirtschaftlichen Macht kommen, welche dem Abnehmer schaden würden. Kartelle sind daher verboten. Kommt es dazu, dass ein Unternehmen einen Marktanteil von 30 % oder mehr und somit eine marktbeherrschende Stellung hat, wird es wegen Verdachts auf Kartellzusammenschluss untersucht. Gegenstände des Kartellrechts sind also • • •

das Verbot bzw. die Überprüfung von Kartellen, das Verbot des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung und die Kontrolle von Unternehmenszusammenschlüssen.

8

c.

Erläutere kurz den Lombard-Club als österreichisches Beispiel eines Kartells! Bevor der ehemalige Kontrollbank-Chef Gerhard Praschak Selbstmord beging, schickte er 1997 Unterlagen und Aufzeichnungen an die Medien. Aus diesen Unterlagen konnte man entnehmen, dass sich seit den 50er Jahren Banker der wichtigsten österreichischen Banken trafen und sich über Preise absprachen. 1998 ließ die EU-Kommission in österreichischen Großbanken Hausdurchsuchen vornehmen. Der Verdacht lautete auf illegale Preisabsprachen bei Bankgebühren. 1999 wurde das Verfahren eingeleitet.

d.

Was wirft die Europäische Union Microsoft vor und welche Forderungen stellt sie? Microsoft wird vorgeworfen, dass sie ihr Betriebssystem so programmiert haben, dass Konkurrenzprodukte schlechter damit zurechtkommen als Server-Software von Microsoft. Diese marktbeherrschende Stellung beim PCBetriebssystem Windows sei wettbewerbswidrig und Microsoft musste daraufhin eine Bußstrafe (497 Mio. Euro) zahlen. Außerdem forderte die EUKommission, dass Microsoft der Konkurrenz bisher geheim gehaltene Schnittstelleninformationen für die Kommunikation mit WindowsServersystemen zur Verfügung stellt.

e.

Was spricht für und was spricht gegen eine globale Wettbewerbspolitik? Ist eine solche absehbar? Inwieweit? Durch die WTO (World Trade Organisation) kommt es zur allgemeinen Freihandelspolitik (z.B. weniger Zölle, weniger Handelsbarrieren). Dies spricht für eine globale Wettbewerbspolitik. Dagegen spricht, dass Staaten Exporte durch Subventionen unterstützen. Dies verzerrt den Wettbewerb. Nur reichere Staaten können es sich leisten, Exporte zu subventionieren und somit am globalen Markt teilzunehmen. Die globale Wettbewerbspolitik ist nicht absehbar, weil die Staaten nicht mitmachen. Es wäre höchstens möglich, die Vorschrift einzuführen, dass Informationen offen gelegt werden müssen, um Verfahren gegen marktbeherrschende Unternehmen zu harmonisieren.

8) FRAGEN a.

ZUM

BIP

ALS

WOHLSTANDSINDIKATOR

Welche beiden Entwicklungen haben in den USA dazu geführt, das BIP zu messen? Durch die Weltwirtschaftskrise (Große Depression – Zusammenbruch der USamerikanischen Börsen) im Jahr 1929 wurde den Amerikanern klar, dass es ihnen stark an Informationen mangelte, um die US-Wirtschaft wieder zu stabilisieren. Daraufhin fand die Einführung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung statt. Veröffentlicht wurden die BIP-Daten in den USA erstmals im Jahr 1942, weil es 9

b.

notwendig war, im Zweiten Weltkrieg die Produktionsmöglichkeiten zu kennen. Was misst das BIP? Das BIP misst den Marktwert aller im Inland hergestellten Güter und Dienstleistungen für den Endgebrauch

c.

Was misst es nicht? • • • • • •

d.

Wohlstand Wohlbefinden der Menschen Umweltschäden, die durch Produktionen entstehen Schwarzarbeit Eigenleistungen in Haus, Hausarbeit und Garten ehrenamtliche Tätigkeiten

Inwieweit gilt das BIP als Wohlstandsindikator? Welche zusätzlichen Konzepte geben Aufschluss auf den Wohlstand einer Gesellschaft – erkläre kurz den HDI, den GPF und den Ginikoeffizienten! Der BIP gibt nicht unbedingt viel Aufschluss über den Wohlstand. Zu Wohlstand zählen weitere Dinge wie Bildung, Zufriedenheit und Gesundheit der Menschen bzw. wie glücklich sie sind. HDI (Human Development Index): Der HDI verdeutlicht die Entwicklung in den Ländern. Er berücksichtigt auch die Lebenserwartung und den Bildungsgrad der Einwohner. Der Faktor Lebenserwartung gilt als Indikator für die Gesundheitssorge, Ernährung und Hygiene; das Bildungsniveau steht für erworbene Kenntnisse und die Teilhabe am öffentlichen und politischen Leben für einen angemessenen Lebensstandard. Ginikoeffizient: Er dient zur Darstellung von Ungleichverteilungen von Einkommen und Vermögen. GPF (Genuine Progress Factor): Der GPF misst, ob das wirtschaftliche Wachstum eines Landes tatsächlich zu einem ansteigenden Wohlstand oder Wohlbefinden geführt hat. Er erfasst weitere Kriterien, die zum Wohlstand beitragen, wie z.B. Kriminalität, die Beseitigung von Umweltschäden

10

9) FRAGEN a.

WIRTSCHAFTSPOLITIK1

Welche 4 grundlegenden Ziele verfolgt die Wirtschaftspolitik? • • • •

b.

ZUR

Wachstum Preisniveaustabilität Vollbeschäftigung Außenwirtschaftliches Gleichgewicht

Worin besteht das Grundproblem der Wirtschaftspolitik (warum magisch?)2

Der Begriff magisch rührt daher, dass nicht alle Ziele gleichzeitig erreicht werden können, da zwischen den Zielen ein Zielkonflikt vorliegt. Einige der Ziele können zwar in manchen Situationen zueinander kongruent sein, das heißt sie unterstützen sich gegenseitig (z. B. Wirtschaftswachstum und hohes Beschäftigungsniveau), andere sich jedoch gegebenenfalls konkurrierend verhalten (z. B. kurzfristig Preisniveaustabilität und Wirtschaftswachstum). Laut Giesinger: hoher Beschäftigungsgrad, außenwirtsch. Gleichgewicht, Wirtschaftswachstum => steigt eines, steigen die anderen! Preisniveau steigt aber nicht  ZIELKONFLIKT!!

1 2

Quelle: Wikipedia Quelle: Wikipedia 11

10) FRAGEN a.

ZUM

WIRTSCHAFTSWACHSTUM

UND

PRODUKTIVITÄT

Was versteht man unter Wirtschaftswachstum und wie viel Wirtschaftswachstum ist gesund? Unter Wirtschaftswachstum versteht man die quantitative Änderung des BIP, also der Summe der Marktpreise der in einer Volkswirtschaft produzierten ökonomischen Güter (Waren und Dienstleistungen), von einer Periode zur nächsten.3 Das Wachstum sollte stetig 3 – 5% betragen.4

b.

Wie wird Wirtschaftswachstum gemessen? Worin liegen Probleme? BIP: misst Waren und Dienstleistungen in einem best. Gebiet + Zeitraum5 BNE: misst das Einkommen von Personen in einem best. Gebiet + Zeitraum Es werden viele Aspekte nicht miteinbezogen: Vorleistungen, Hausarbeit, Schwarzarbeit,...

c.

Worin liegen die Grenzen des Wirtschaftswachstums? • • •

Arbeit: Natürliche Grenze des Bevölkerungswachstums, je mehr Menschen umso mehr relative Schlechterversorgung Kapital: Geldmenge führt nur zu Wachstum, wenn Investitionsmöglichkeiten vorhanden sind Boden: nicht vermehrbar, Regenerierbarkeit beschränkt (Rohstoffe, Fruchtbarkeit)

Heutzutage: Wissen + Information möglichst effizient einsetzen! d.

Definiere den Begriff Konjunktur! Während Wirtschaftswachstum die langfristige Erhöhung des Produktionskapitals in den Vordergrund stellt, misst die Konjunktur die mittelfristige Auslastung des vorhandenen Potentials. Misst also dauerhaftes Wirtschaftswachstum. Es gibt Schwankungen, trifft aber nie den 0-Punkt. Wirtschaftswachstum ist normal bei 3 – 5%, man will eher, dass die Wirtschaft langsam wächst, denn je schneller der Aufschwung passiert, umso schneller kommt die Depression.

e.

Nenne die Phasen der Konjunktur und deren Auswirkungen! Aufschwung: weniger AL; Produktauslastung, Arbeitseinkommen, Unternehmenseinkommen; Zinsentwicklung = steigend, Preisstabilität Boom: Vollbeschäftigung, Überstunden; Produktivität ausgelastet,

3 4 5

Quelle: Wikipedia Quelle : Mappe Quelle: Mappe 12

Einkommen steigt weiter, Preisniveau steigt; Zinsen steigen Rezession: Kündigungen; Produktivität sinkt; Einkommen bleibt gleich bzw. sinkt; Preisniveau siehe Mappe; Zinsen gehen zurück (zuerst leichter, dann stärker) Depression: Hohe AL, Ungenutze Produktionsauslastungskapazität, Einkommen sinkt weiter, gedämpftes Preisniveau; Niedrige Zinsen f.

Anhand welcher Indikatoren wird die Konjunktur gemessen? • • •

g.

Wie kommt es zu Konjunkturschwankungen? • • • •

h.

Volkswirtschaft: hat einen hohen Industrialisierungsgrad erreicht Strukturwandel hat stattgefunden Geld- und Kapitalmärkte sind hoch entwickelt VW ist marktlich organisiert

Was verstärkt Konjunkturschwankungen? • •





i.

Frühindikatoren: Aufträge in der Industrie, Baugenehmigungen im Hochbau, Wirtschaftserwartungen von Privaten und Unternehmen Präsentindikatoren: BIP Spätindikatoren: AL-Quote, Preisniveau

Multiplikator – Akzelerator Investition  Einkommen  Konsum  Investition Akzelerator = Beschleuniger des konjunkturellen Prozesses Veränderte Einkommensverteilung Aufschwung: Arbeitsproduktivität steigt schneller als Löhne (mehr Gewinne) Boom: Löhne steigen (weniger Gewinne)  weniger Investitionen Ausreifungszeit der Investitionen Aufschwung: Investitionen  mehr Nachfrage  noch mehr Investitionen Boom: keine Investitionen mehr  keine NF mehr Psychologische Verstärker Rolle der Erwartungen

Was ist die Fiskalpolitik? (antizyklische Budgetpolitik) Staat versucht, Wachstum und Konjunktur zu stabilisieren, indem er Einnahmen und Ausgaben dem Konjunkturverlauf entgegensetzt, zB Staatsausgaben, Steuereinnahmen, Subventionen Transfers Kritik: Verdrängungseffekte, Gefährdung der PN-Stabilität, begrenzte Mittel, politische Vertretbarkeit, verschiedene Körperschaften, Überlappung mit

13

anderen Zielen j.

Wovon misst die Konjunktur die unterschiedliche Auslastung (Produktivität)? von den Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Boden, Wissen)

k.

Steigert eine Matura, ein Uni-Abschluss die Produktivität? Ja, steigert Leistung, da mit höherer Bildung effizienter gearbeitet werden kann ( = höhere Produktivität)

l.

Steigt durch Bevölkerungswachstum das BIP pro Kopf? Welche Schlüsse ziehst du für die Zuwanderungspolitik? Bevölkerungswachstum – Kinder kommen zur Welt  BIP/Kopf sinkt kurzfristig, da diese noch nicht arbeiten können; wenn sie dann arbeiten: durchschnittlich produktiv  BIP/Kopf bleibt gleich, überdurchschnittlich produktiv  BIP/Kopf steigt Zuwanderung: kommen Menschen nach Österreich, die arbeiten wollen, bleibt BIP/Kopf gleich bzw. steigt, je nachdem wie produktiv sie arbeiten viele Menschen müssen nach Österreich flüchten; arbeiten diese gar nicht bzw. unterdurchschnittlich, sinkt das BIP/Kopf (aber: auch diese Leute können natürlich überdurchschnittlich produktiv arbeiten)

m. Wenn das Ziel ist, das BIP hoch zu halten, wie rechtfertigen sich dann Importe? Importe und Exporte sollten sich ausgleichen. Man importiert nicht nur Produkte, sondern auch technisches Wissen. Oft können Güter in anderen Ländern billiger produziert werden, dann ist es wirtschaftlicher, zu importieren. n.

Hat die Produktivität in den letzten 100 Jahren zur Verbesserung des Lebensstandards geführt – inwiefern? durch bessere Maschinen und höher entwickelte Technik, ist Produktivität gestiegen, dadurch: weniger körperliche Arbeit, man wird älter, mehr Güter, mehr Einkommen etc.

o.

Wenn eine Gesellschaft weniger konsumiert und mehr investiert, wer erleidet Vor-, wer Nachteile? Welches ist die Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum? BIP würde steigen; profitieren würden Banken und Sparende, da die Zinsen höher werden, da alle Kredite wollen; Nachteile: kurzfristig weniger Konsum 14

 Unternehmen verlieren p.

Ein im Streubesitz österreichischer Aktionäre befindliches Unternehmen eröffnet eine Fabrik in Polen. Wie wirkt sich diese Investition auf das BIP / BNE in Österreich und Polen aus? Wie erfreut sind polnische Wirtschaftspolitiker über diese Investition? BIP in Polen steigt, BNE in Österreich steigt Erfreut, da mehr Produktion mehr Arbeitsplätze bedeutet Nicht erfreut, weil die Gewinnen zum Investieren nicht in Polen bleiben, sondern nach Österreich gehen

q.

Inwieweit kann die Verbesserung der Ausbildungsquote junger Frauen in Indien zu einem höheren Wirtschaftswachstum beitragen? mit Ausbildung arbeitet man produktiver  mehr Einkommen  Einkommen werden investiert  Wirtschaftswachstum

r.

Welche Auswirkung hat eine Verlängerung der Patentlaufzeit auf F&E und auf das BIP? bei einer höheren Laufzeit (zB 20 Jahre) kann ich um den Betrag forschen, den ich in dieser Zeit Gewinn mache BIP steigt langfristig, da Unternehmen mehr Geld zur Verfügung hätten um zu forschen  bessere Resultate; kurzfristig stellt ein Monopol immer eine Wohlstandsschwächung dar, da die Unternehmen nicht gezwungen sind, soviel zu investieren, wie bei Konkurrenz

s.

Inwieweit bedingen sich politische Stabilität und Wirtschaftswachstum wechselseitig? Wirtschaftswachstum  Menschen sind zufriedener  politisch stabil, da keine Aufstände o.ä.

11) FRAGEN a.

ZUR

VOLLBESCHÄFTIGUNG

Was versteht die Volkswirtschaft unter „Vollbeschäftigung“? Als Vollbeschäftigung versteht man in der Volkswirtschaft die Beschäftigung aller arbeitswilligen Erwerbspersonen und ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt. In Österreich gilt eine Arbeitslosenquote unter 4 % als Vollbeschäftigung.

15

b.

Nenne und erkläre die drei grundlegenden Arten der Arbeitslosigkeit!

• Saisonale Arbeitslosigkeit:

Sie ergibt sich aus dem Wechsel der Jahreszeiten bzw. der Saisonen. Z.B. Im Baugewerbe gibt es viele Arbeitslose im Winter und in der Gastronomie in den Nebensaisonen. Sie verschwindet normalerweise im Jahresverlauf.

• Friktionelle Arbeitslosigkeit:

Sie entsteht beim Übergang von einer Arbeitsstelle zu einer anderen. Sie ist die Zeitlücke Damit Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage zusammenkommen. Gründe:  Anforderungsprofile verändern sich Unvollkommener Informationsfluss  Unvollkommene Mobilität Wirtschaftspolitische Möglichkeiten:  AMS übernimmt Informations- und Vermittlungstätigkeit  Umschulung und Weiterbildungsmaßnahmen in expandierenden Branchen

• Warte-Arbeitslosigkeit:

Das Arbeitsangebot und die Arbeitsnachfrage passen sich über die Höhe des Lohns an. Löhne sind jedoch über dem markträumenden Niveau. Die Arbeitnehmer warten auf verfügbare Arbeitsplätze. Ursachen:  gesetzliche Mindestlohngrenze  Gewerkschaften und Tarifverhandlungen  Effizienzlöhne

c.

Welche Muster der Arbeitslosigkeit lassen sich identifizieren? •

• •

Dauer der Arbeitslosigkeit: kurzfristige Arbeitslosigkeit ist unvermeidbar und die langfristige sind meist Warte-Arbeitslose. In der Praxis sind die meisten Arbeitslose kurzfristig ohne Beschäftigung. Doch das größte Arbeitslosenvolumen liegt im Bereich der langfristigen Arbeitslosen. Demografische Unterschiede: Alter, Geschlecht Trendmäßige Erhöhung der Arbeitslosenquote:  steigende Geburtenraten  Partizipationsquoten der Frauen  Steigende friktionelle Arbeitslosigkeit durch verstärkte sektorale Veränderung

16

d.

Argumentiere für und wider Mindestlöhne! Theorie 1: Bewegt sich der Mindestlohn auf einem sehr hohen Niveau, dann kann er den Arbeitsmarkt beeinträchtigen und zur Arbeitslosigkeit führen, insbesondere bei niedrigqualifizierten und leistungsschwachen Gesellschaftstruppen. Theorie 2: Andererseits erhöht ein Mindestlohn das Einkommen der NiedriglohnAngestellten und sorgt dafür, dass sie durch den erhöhten Lebensstandard mehr Produkte nachfragen können. Durch diese Steigerung wird die Wirtschaft angekurbelt und die Arbeitslosigkeit gesenkt.

e.

Nenne die Struktur sowie Aufgaben der Gewerkschaft in Österreich! Es gibt eine Dachgewerkschaft(ÖGB) und 9 Fachgewerkschaften Aufgaben: • • • • • •

f.

Sie vertritt die Interessen der Arbeitnehmer Betreuung in Fragen des Arbeitslebens Sicherung der Reallöhne Wiedererlangung der Vollbeschäftigung Initiativen für Generalkollektivverträge Durchsetzung sozialer Verbesserungen

Wie entwickelt sich die Bedeutung der Gewerkschaften in der EU? Gewerkschaften werden immer unwichtiger. Das liegt daran, dass die Betriebsstrukturen immer kleiner werden, sich die Arbeitsplätze in der Industrie verringern zu Gunsten der des Dienstleistungsbereich und mit den geringen Erfolgen bei den erwarteten Lohnerhöhungen.

12) FRAGEN a.

ZUR

INFLATION

Was sind die Funktionen des Geldes? • • •

Zahlungsmittel Wertaufbewahrungsmittel Wertmaßstab

17

b.

Welche Rolle spielen Banken und Finanzsystem? • • • • •

c.

Charakterisiere das Zahlungsverhalten der Österreicher! • • • • •

d.

Vergeben Geld an Private / Unternehmen Geldschöpfung Die meisten Zahlungen sind unbar Giralgeld, Buchgeld Es können mehr Kredite vergeben werden als Bargeld existiert

82% der über 15 Jährigen verfügen über eine Bankomatkarte 28% über eine Kredigkarte 13über Quick Wenig Mobil Payment 25% benutzen Internet-Banking (50% bei Personen mit Matura)

Was bedeutet Kaufkraft und Inflation, wie werden sie gemessen?

Kaufkraft: Wie viele Güter können für eine bestimmte Einheit an Geld (Einkommen) gekauft werden Bei Inflation sinkt die Kaufkraft • Inflation: Geldentwertung Kaufkraftverlust Gemessen an Warenkörben zB Konsumentenpreisindex •

e.

Wie kommt es zur Inflation? (grundlegend)? • • •

f.

Wirtschaftswachstum Vollbeschäftigung Niedrige Zinsen

Welche Bedeutung hat Friedmans Verkehrsgleichung zur Erklärung des Preisniveaus?

P*Y=M*U Preisniveau * BIP = Geldmenge * Umlaufgeschwindigkeit g.

Was ist das Problem bei der Inflation? • • • •

Geld verliert an Kaufkraft Löhne steigen nicht laufend, sondern nur 1 mal pro Jahr Menukosten Unternehmerisches Risiko 18

h.

Welche Möglichkeiten hat die EZB (Federal Reserve Bank in USA) als Trägerin der Geldpolitik? Nenne die Effekte. • • • •

Steigerung der Geldmenge Senkung der Geldmenge Erhöhung des Zinssatzes Senkung des Zinssatzes

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