Fokussierung Der Fokus ist der gerichtete Wahrnehmungs- und Spielraum. Er kann gleichgerichtet mit dem Augenpunkt sein, es kann aber auch vorkommen, dass Fokus und Augenpun kt sich stark in der Richtung unterscheiden. Gestische Beispiele für Richtungsunterschied Fokus und Augenpunkt: Lauschen an der Tür (Blick nach vorn oder oben, Fokus zur anderen Türseite) Unterhaltung beim Autofahren (Blick nach vorn, Fokus seitlich) - Telefonieren
Wenn die Trennung zwischen Fokus und Augenpunkt plötzlich aufgehoben wird, führt das zu Spannung oder Komik: -
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Lauscher an der Tür erhascht eine Bemerkung, die direkt mit ihm zu tun hat. Nun nicht mehr passiv, sondern plötzlich zutiefst aktiviert, blickt er ab jetzt ungläubig direkt auf die Tür. Auto: fahrer blickt nicht mehr beim Sprechen auf die Straße, sondern schaut Beifahrer an. Wirkung: Gefahr, Spüannung (Evtl. erst noch komisch) Telefonieren: Gesprächsteilnehmer spricht infolge einer gemütsbewegung mit dem Telefonhörer selbst, blickt ihn an , droht ihm mit dem Finger usw.
Mit dem Wechsel AP und F verschieden AP und F gleich lassen sich ganze Szenen gestalten: Ehemann liest Zeitung, ruft monoton nach seiner Frau hinter ihm in der Küche, ohne den Blick von der Zeitung zu lassen: Mausi, wo ist denn der Sportteil? Ach, da.. Mausi, bring mir doch mal ein Bier, ja... Und die Fernsehzeitung.., Mausi Wo bleibst du denn Mausi Die Wohnungstür klappt. Der Mann erhebt erstmals seinen Blick, wendet sich um und ruft Mausi Alarmiert durch die ausbleibende Antwort steht er schnell auf und geht in die ehemalige Fokusrichtung.
Der Fokus bestimmt mit, wieviel Bühnenraum wir einnehmen. Durch Blickrichtung nach vorn wird die linke Bühnenseite bespielt, durch die Fokussierung nach rechts (für die Figur hinten) auch die rechte Seite.