NATIONALE INITIATIVE PRINTMEDIEN
AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 17. APRIL 2008 IM BUNDESKANZLERAMT DOKUMENTATION
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NATIONALE INITIATIVE PRINTMEDIEN DOKUMENTATION DER AUFTAKTVERANSTALTUNG BUNDESKANZLERAMT, 17. APRIL 2008
WARUM EINE NATIONALE INITATIVE PRINTMEDIEN?
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eitungen und Zeitschriften sind trotz der steigenden Zahl elektronischer Medien wichtige Informationsquellen. In unserer freiheitlichen Medienordnung spielen sie als politische Leitmedien eine große Rolle. Gründe genug, Kinder und Jugendliche an einen mündigen Umgang mit Zeitschriften und Zeitungen heranzuführen. Das stetig wachsende Informationsangebot durch die Medien fordert heute mehr denn je erfahrene Leserinnen und Leser. Notwendig ist nicht nur die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, kritisch zu bewerten und nutzen zu können. Medienkompetenz beinhaltet auch, sich der Rolle und Funktion der Medien bewusst zu sein und sie als Instrumente der politischen und kulturellen Bildung zu begreifen. Schon jetzt unterstützen Zeitungsverlage, Verbände und andere Organisationen wie die Bundeszentrale für politische Bildung zahlreiche Projekte, die gerade junge Menschen an die Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften heranführen. Initiativen wie „Zeitung in der Schule” oder „Zeitschriften in die Schulen” leisten hier wichtige Arbeit. NETZWERK FÜR MEHR MEDIENKOMPETENZ Allerdings ist die Wirkung dieser Anstrengungen bislang noch begrenzt. Deshalb hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien die „Nationale Initiative Printmedien” ins Leben gerufen. Sie versteht sich als Netzwerk aller beteiligten Verbände und Organisationen. Die von ihnen entwickelten Ideen und Projekte sollen durch die Initiative unterstützt und in ihrer Wirksamkeit gestärkt werden. JUGENDLICHE AKTIV EINBEZIEHEN Gleichzeitig möchte die Initiative die allgemeine Bedeutung von Zeitungen und Zeitschriften wieder stärker im öffentlichen Bewusstsein verankern. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen über den Wert der Printmedien als politische Leitmedien besser Bescheid wissen. Dadurch soll auch das Bewusstsein für die Bedeutung einer freiheitlichen Medienordnung in der Demokratie gefördert werden. Nach der Auftaktveranstaltung wollen sich die Mitglieder der Initiative einmal im Jahr treffen, um Erfahrungen auszutauschen und erfolgreiche Projekte vorzustellen. Auch die Jugendlichen selbst sollen zu Wort kommen: Ein Schülerwettbewerb wird ihnen Gelegenheit geben, zu ausgewählten Themen eigene Ideen zu entwickeln.
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AUFTAKT
DER NATIONALEN INITIATIVE PRINTMEDIEN AM 17. APRIL 2008 IM BUNDESKANZLERAMT
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Warum eine Nationale Initiative Printmedien?
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Operation Rettung der Printmedien — Auftakt im Kanzleramt
ERÖFFNUNG 6
Bernd Neumann STAATSMINISTER FÜR KULTUR UND MEDIEN
KEYNOTES „Welche Chancen haben Printmedien heute und in Zukunft bei der Generation Internet?“ 10 Thomas Schmid
CHEFREDAKTEUR DIE WELT
16 Dr. Susanne Gaschke
AUTORIN DER WOCHENZEITUNG DIE ZEIT
STATEMENTS DER INITIATIVPARTNER 20 Valdo Lehari jun. MITGLIED DES ERWEITERTEN PRÄSIDIUM DES BUNDESVERBANDES DEUTSCHER ZEITUNGSVERLEGER UND PRÄSIDENT DES EUROPÄISCHEN ZEITUNGSVERLEGERVERBANDS ENPA
22 Wolfgang Fürstner PRÄSIDIUMSMITGLIED UND GESCHÄFTSFÜHRER DES VERBANDES DEUTSCHER ZEITSCHRIFTENVERLEGER
EINE DOKUMENTATION
DER JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND E.V. IM NAMEN DER NATIONALEN INITIATIVE PRINTMEDIEN JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND E.V.
Bundesverband junger Medienmacher Wöhlertstraße 18, 10115 Berlin Tel. (030) 450 865 50, Fax (030) 450 865 59 www.jugendpresse.de,
[email protected] REDAKTION
Elisa Gärtner, Maximilian Kall
Bundesregierung/Gebhardt, jugendfotos.de, Jugendpresse Deutschland
BILDMATERIAL
24 Robert Dunkmann VORSTANDSMITGLIED DES VERBANDES DEUTSCHER LOKALZEITUNGEN 26 Manfred Protze SPRECHER DES DEUTSCHEN PRESSERATS 28 Katrin Hünemörder MITGRÜNDERIN DER JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND 30 Klaus-Dieter Wülfrath VORSITZENDER DES VORSTANDES DER STIFTUNG PRESSE-GROSSO 32 Werner Schiessl VORSITZENDER DES VORSTANDES DES BUNDESVERBANDES PRESSE-GROSSO 34 Heinrich Kreibich GESCHÄFTSFÜHRER DER STIFTUNG LESEN 36 Michael Konken VORSITZENDER DES BUNDESVORSTANDES DES DEUTSCHEN JOURNALISTEN-VERBANDES 38 Malte Hinz VORSITZENDER DES BUNDESVORSTANDES DER DEUTSCHEN JOURNALISTINNEN- UND JOURNALISTEN-UNION IN VER.DI 40 Thomas Krüger PRÄSIDENT DER BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG 42 Mitglieder der Nationalen Initiative Printmedien 43 Schülerwettbewerb der Nationalen Initiative Printmedien
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OPERATION RETTUNG DER PRINTMEDIEN AUFTAKT IM KANZLERAMT
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undeskanzleramt, 5. Stock, Bankettsaal, am Morgen des 17. April 2008. Es ist eine eher ungewöhnliche Szenerie für eine Arbeitstagung unter Journalisten, Verbänden, Institutionen und politischen Bildnern. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat geladen zum Auftakt der Nationalen Initiative Printmedien. Manche Welt stößt an diesem Morgen aufeinander: Journalistengewerkschafter auf Verleger, der Nachwuchs der Jugendpresse auf die Profis, Lokaljournalisten auf Kollegen von ZEIT und WELT, Medienwissenschaftler auf Praktiker. Das gemeinsame Interesse hat diese Welten zusammengeführt: Allen geht es um das Überleben der Zeitungen und Magazine. Als Lese- und Orientierungsmedien, als Debatten- und Analysemedien, als all-morgendlicher und all-wöchentlicher Beitrag zur Demokratie. Am Anfang steht die freilich nicht ganz neue Erkenntnis, dass die deutschen Zeitungen und Zeitschriften, wenn sie denn überleben wollen, die nächsten, jungen Generationen als Leser erobern müssen, die — aufgewachsen mit dem Internet — längst andere Informations-, Unterhaltungs- und Lesegewohnheiten haben. ABER AUCH DIE ERKENNTNIS, DASS DIESES RAD DER GESCHICHTE NICHT ZURÜCKZUDREHEN IST. Warum auch? „Die Medienrevolution unserer Tage bedeutet eine Chance für einen Demokratisierungsschub“, sagt etwa Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, in seinem Statement. Neue Medien mit offenen, partizipativen Formaten sind in erfolgreichen Modellen vieler Zeitungs- und Magazinverlage längst verknüpft mit dem gedruckten Medium. „Mit dem Internet, nicht dagegen“, werde sich daher auch die Zeitung behaupten müssen, erklärt WELT-Chefredakteur Thomas Schmid in seiner Keynote. Beeindruckend beschreibt er die Geschichte des geschriebenen und gedruckten Wortes, angefangen mit Gutenbergs Buchdruck. Die Aufgabe, vor der die Printmedien heute stehen, empfindet Schmid als „geradezu epochal“. Es gehe darum, „den Faden der kulturellen Überlieferung, der durchaus zu reißen droht, wieder fester zu knüpfen: neugierig zu machen auf die kulturellen Schätze der Vergangenheit, so opulent wie möglich Tag für Tag, Woche für Woche vorzuführen, dass die Gutenbergwelt eine schöne, nützliche und spannende Welt ist.“ Junge Menschen, sagt Schmid, werde man nur für die Zeitung erwärmen können, „wenn man ihnen nicht in gespielter Hipheit hinterher läuft, sondern wenn man beharrlich daran arbeitet, die Zeitung zu einem ganz besonderen, ganz exquisiten Fenster zur Welt zu machen.“
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ZEIT-Autorin Susanne Gaschke, die in ihrer Keynote zunächst einen „Digitalismus“ ausmacht, ein „ziemlich aggressives Heilversprechen“, das den Zugang zu Informationen mit dem Begreifen von Informationen verwechsle, sieht die Überlebenssicherung von Zeitungen und Zeitschriften vor allem als demokratische Aufgabe. „Ich weiß nicht, ob man die Zeitungen retten kann, aber ich glaube, dass wir es sollen“, erklärt Gaschke. „Das wird jedenfalls uns Journalisten umso besser gelingen, je mehr wir selbst für die Demokratie mit all ihren Unzulänglichkeiten empfinden – und tun. Eine Zeitung wird von Menschen gemacht, die ihr Handwerk gelernt haben; die für das, was sie schreiben, Verantwortung übernehmen.“ Zuletzt zitiert sie den amerikanischen Dramatiker Arthur Miller: Eine gute Zeitung sei eine Nation im Gespräch mit sich und über sich selbst. Und fügt hinzu: „Sprechen ist etwas anderes als chatten.“ DIE GANZ VERSCHIEDENEN HINTERGRÜNDE der beteiligten Partner der Nationalen Initiative Printmedien werden anschließend deutlich. Da muss auch manche Verbandsposition vertreten werden. ZeitschriftenverlegerPräsidiumsmitglied Wolfgang Fürstner etwa sorgt sich um „das Bewusstsein für eine freiheitliche Presse als Grundpfeiler der Demokratie“. Er spielt auf Vorratsdatenspeicherung und Werbeverbote an — und
fordert im Einklang mit Zeitungsverleger-Vizepräsident Valdo Lehari jr. Kulturstaatsminister Neumann und die Bundesregierung auf, Plänen der Deutschen Post Einhalt zu gebieten, mit Kostenloszeitungen die deutschen Briefkästen zu überschwämmen. Die Vorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbandes und der Deutschen Journalisten-Union in ver.di, Michael Konken und Malte Hinz, werben engagiert für die Förderung von Medienkompetenz, für neue und junge Formate — und drängen die Verleger, bessere Bedingungen und eine bessere Ausstattung der Redaktionen zu schaffen. Die Vertreter des Presserates, der Presse-Grossisten, des Verbandes der Lokaljournalisten und der Stiftung Lesen berichten von starken Initiativen für Lesekompetenz, angefangen mit Kinderzeitungen für die ganz Jungen. Sie zeigen die Vielfalt der Angebote, die sich weiter durchsetzen müssen, dauerhaft, in allen Regionen Deutschlands. Katrin Hünemörder von der Jugendpresse Deutschland geht es in ihrem Statement um authentische, junge Medien, von jungen Autoren selbst produziert und damit ganz nah an ihrer Zielgruppe. „Wir brauchen Übersetzer. Junge Multiplikatoren, die schwierige gesellschafltiche und politische Themen für andere Jugendliche herunter brechen, erklären und greifbar machen“, sagt Hünemörder. Authentische junge Medien und junge Formate, so die Konsequenz, müssen von jungen Menschen selbst entwickelt und gemacht werden. Katrin Hünemörder nennt erfolgreiche Beispiele: Etwa die baden-württembergische Jugendzeitung YAEZ, entstanden als Online-Schülerzeitung an einer Stuttgarter Schule, erscheint heute gedruckt in einer Auflage von 100.000 Exemplaren an jeder Schule im Ländle. Fast so etwas wie die Umkehr der Geschichte. MAXIMILIAN KALL
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STAATSMINISTER BERND NEUMANN
BEAUFTRAGTER DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR UND MEDIEN
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ir sind heute zusammen gekommen, um die „Nationale Initiative Printmedien – Zeitungen und Zeitschriften in der Demokratie” offiziell zu eröffnen. An der langfristigen, sorgfältigen Vorbereitung dieser Initiative, die ein ebenso schlüssiges wie Erfolg versprechendes Konzept hervorgebracht hat, waren viele von Ihnen engagiert beteiligt. Ich danke allen Partnern der Initiative, dass sie sich jenseits ihrer jeweiligen Interessen für unser gemeinsames Ziel einsetzen, jungen Menschen Zeitungen und Zeitschriften als Leitmedien unserer Demokratie näher zu bringen! In diesem Sinne heiße ich Sie herzlich willkommen und danke Ihnen, dass Sie meiner Einladung so zahlreich gefolgt sind. Ich begrüße ganz besonders die beiden Keynote-Sprecher, Frau Dr. Susanne Gaschke von der Wochenzeitung DIE ZEIT und Herrn Thomas Schmid von der Mediengruppe DIE WELT. KRITIK AM SCHWINDENDEN BILDUNGSHORIZONT der jungen Generation gehört zur abendländischen Tradition – schon Sokrates hatte bei der Jugend seiner Zeit Bildungsdefizite ausgemacht, die auch heutige Buchautoren, fast möchte man sagen: herbeischreiben. Wie zu allen Zeiten gilt zum Glück auch heute: Bei allen Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens sind junge Menschen klüger und besser als ihre Kritiker wahrhaben wollen. So finden sie sich beispielsweise mit großer Selbstverständlichkeit in der digitalen Welt zurecht, an die sich viele Ältere kaum heranwagen. Der mediale Wechsel der jungen Generation bei der Mediennutzung birgt aber auch Probleme. Wir dürfen nicht die Augen verschließen vor der Tatsache, dass die Reichweite von Zeitungen und Zeitschriften seit Jahren rückläufig ist – nicht nur bei Kindern und Jugendlichen. Das Internet kann jedoch Zeitungen und Zeitschriften als wichtige Begleiter und Helfer bei der Orientierung in unserer Welt nur bedingt ersetzen. Die „Nationale Initiative Printmedien – Zeitungen und Zeitschriften in der Demokratie” zielt darauf ab, dieser Entwicklungen mit Angeboten zu begegnen, die junge Menschen begeistern können.
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Die „Nationale Initiative Printmedien - Zeitungen und Zeitschriften in der Demokratie” ist kein punktuelles Event, sondern eine auf Dauer angelegte Kampagne. Maßnahmen zur Verbesserung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie nachhaltig angelegt sind.
Kinder und Jugendliche sollen einen kritischen Umgang mit medial aufbereiteten Inhalten und Themen erlernen. Sie sollen die Fähigkeit erwerben, buchstäblich „zwischen den Zeilen” zu lesen. Nur so können sie an den wichtigen gesellschaftlichen und politischen Debatten in unserem Land teilnehmen, für die, dem Siegeszug des Internet zum Trotz, immer noch Zeitungen und Zeitschriften maßgeblich sind. Nicht zuletzt aber sollen sie auch erfahren, dass diese Form der Orientierung und Teilhabe ungemein spannend ist und viel Freude bereiten kann. Zeitunglesen ist ein besonderer, ein reflektierender Akt – ich würde sogar so weit gehen, ihn als grundlegend für ein staatsbürgerliches Selbstverständnis zu bezeichnen. Ein sicherer und kritischer Umgang mit der Sprache und mit gesellschaftlich wie politisch relevanten Themen wirkt auch auf die Nutzung des Internet zurück, das wir auf keinen Fall aus dem Leben der Kinder und Jugendlichen verbannen wollen. Im Gegenteil, ich selbst habe mich in den 90er Jahren, in meiner Zeit als Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung und Technologie, für die Verbreitung der damals so genannten „Neuen Medien” gerade auch in den Schulen eingesetzt. Im Herbst letzten Jahres hat die Bundeskanzlerin das „Netz für Kinder” freigeschaltet, das unter Beteiligung aller großen Telekommunikationsunternehmen in Deutschland entstanden ist. Wir wollen die Zeit nicht zurückdrehen und Entwicklungen stoppen – ich bin überzeugt, dass die intelligente Nutzung aller Medien die Schlüsselkompetenz der Zukunft ist. DIE IDEE EINER AN PRINTMEDIEN ORIENTIERTEN LESEFÖRDERUNG ist nicht neu. Es gibt eine Vielzahl von Initiativen mit ganz unterschiedlichem Profil, die allerdings aufgrund ihrer Vereinzelung nicht immer den vollen Wirkungsradius entfalten können, den sie eigentlich verdienen. Die Nationale Initiative Printmedien ist ein bundesweites Netzwerk, das das Bewusstsein für die Bedeutung der Aufgabe fördern soll, junge Menschen an den mündigen Umgang mit Zeitungen und Zeitschriften heranzuführen. Die Aktivitäten der Initiative basieren auf den Projekten ihrer einzelnen Mitglieder, die diese auch in Zukunft vollständig in eigener Verantwortung betreiben werden. Zu nennen sind hier etwa die Aktionen „Zeitung in der Schule” des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger oder „Zeitschriften in die Schulen” der Stiftung Presse-Grosso, der Stiftung Lesen und des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger, letzteres unter meiner Schirmherrschaft.
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Ich sehe die Arbeit der Nationalen Initiative Printmedien im Wesentlichen in folgenden Schwerpunkten:
1.
Den Partnern wird ein Forum für den Austausch der Erfahrungen und Erkenntnisse geboten. Auf diese Weise können wichtige Synergieeffekte erzielt werden, welche die Wirksamkeit der einzelnen Projekte deutlich verbessern können. Zu diesem Zweck werden wir jährliche Netzwerktreffen ausrichten, die von regelmäßigen Arbeitstreffen begleitet werden.
2.
Die Initiative wird einen ständigen Dialog mit externen Praktikern und Wissenschaftlern führen, um rechtzeitig neue Entwicklungstendenzen erkennen und darauf reagieren zu können. Besonders wichtig ist dabei die Frage, wie Zeitungen und Zeitschriften für Kinder und Jugendliche attraktiver gestaltet werden können.
3.
Aus meiner Sicht ist es besonders wichtig, Kinder und Jugendliche unmittelbar einzubeziehen. Denn wir wollen nicht in erster Linie über die Kinder und Jugendlichen sprechen, sondern vor allem mit ihnen. Das öffentlichkeitswirksame Herzstück der Initiative ist deshalb ein thematischer Schülerwettbewerb, den wir jährlich ausloben. Teilnehmen können alle Schulklassen, die sich an einzelnen Projekten der Partner zum Thema Zeitungen und Zeitschriften beteiligt haben.
Eine Fachjury wird die besten drei Arbeiten auswählen. Der Preis ist eine zweitägige Reise für die ganze Klasse nach Berlin, die einen Besuch des Deutschen Bundestages und die Siegerehrung im Rahmen des politischen Jahrestreffens der Initiative im Bundeskanzleramt einschließt. Das Thema des ersten Preisausschreibens lautet: „MEIN LAND DEUTSCHLAND — 60 JAHRE BUNDESREPUBLIK”. Ich gebe nun gerne den Startschuss für die Initiative: Ab heute ist auf der Internetseite des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien die Informationsplattform für alle interessierten Institutionen, insbesondere aber für Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer freigeschaltet! Dort finden sie alle Informationen zum Schülerwettbewerb und zu den einzelnen Partnern der Nationalen Initiative Printmedien. Ich hoffe, dass sich viele Schulen an diesem Wettbewerb beteiligen! Dies wäre nicht nur eine wirkungsvolle gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit aller Partner, sondern auch ein Erfolg für das Urmedium der Demokratie, die Zeitung und die Zeitschrift! Für alle Interessierten enthält die Internetseite darüber hinaus eine umfassende Dokumentation sämtlicher Jahrestreffen inklusive der dort gehaltenen Reden, Statements und Fachvorträge. DIE „NATIONALE INITIATIVE PRINTMEDIEN — ZEITUNGEN UND ZEITSCHRIFTEN IN DER DEMOKRATIE” ist kein punktuelles Event, sondern eine auf Dauer angelegte Kampagne. Maßnahmen zur Verbesserung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie nachhaltig angelegt sind.
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THOMAS SCHMID
CHEFREDAKTEUR WELT, WELT AM SONNTAG, WELT KOMPAKT UND WELT.DE
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it Trübsinn ist nichts zu gewinnen.“ Das sagte vor mehr als 100 Jahren Theodor Fontane, ein eher konservativer Mensch, der über Fortschritt, Technik und Moderne nicht sonderlich begeistert war – der aber viel zu klug war, sich in die Ecke der Nostalgie zurückzuziehen. Mit widerwilliger Eleganz und vor allem auch Neugier stellte er sich den neuen Zeiten. Nur wer mitgeht, kann Gegenpunkte setzen: So könnte man sein Lebens- und Schaffensmotto umschreiben. Diese Haltung – „mit Trübsinn ist nichts zu gewinnen“ – ist mir sehr sympathisch und ihr folgend möchte ich ein paar Bemerkungen zur Zukunft der gedruckten Zeitung machen. Und mich vorweg für die Ehre bedanken, vor einer kundigen Runde wie dieser sprechen zu können. Dass dieses, wenn Sie so wollen, Zeitungsrettungsunternehmen nicht irgendwo, sondern im Bundeskanzleramt stattfindet, werte ich als ein höchst erfreuliches Zeichen dafür, dass man auch auf den oberen Ebenen der Politik etwas so scheinbar Nebensächliches wie die Zukunft des gedruckten Wortes sehr ernst nimmt. Ich freue mich über diese Aufmerksamkeit und dieses fürsorgliche Interesse. Kein Zweifel, es fällt nicht leicht, nicht in Düsternis zu verfallen, wenn von der Zukunft der Printmedien die Rede ist (die ich übrigens, als ein treuer Freund der deutschen Sprache, lieber schlicht und herkömmlich Zeitungen und Zeitschriften nenne). Anders als in Deutschland und eigentlich insgesamt in Europa gibt es in den Vereinigten Staaten seit Jahren eine offene und intensive Debatte über den Problemberg, vor dem Zeitungen heute stehen. Man weiß dort, dass man vermutlich mitten in einem tief greifenden kulturellen Wandlungsprozess steht, dessen Ende und Ergebnis im Traum noch nicht abzusehen ist. Die Zahl der Zeitungen, die in den vergangenen Jahren eingestellt wurden, und die Zahl der Journalisten, die ihre Arbeit verloren haben, sprechen eine drastische Sprache. So mancher rechnet mit dem baldigen Tod der Zeitung. Und es gibt sogar schon Autoren, die das genaue Datum zu kennen meinen. So meinte Philip Meyer in seinem im Jahre 2004 erschienenen Buch „The Vanishing Newspaper“ – was man vielleicht am besten mit „Das Verschwinden der Zeitung“ übersetzt –, dass genau im Jahre 2043 vermutlich zum letzten Mal ein Zeitungsexemplar im Briefkasten oder auf der Türschwelle irgendeines Bürgers irgendwo in den Vereinigten
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„Wo Zeitungsleute und Verleger zusammenkommen, herrscht heute zumeist eine Stimmung wie auf einer Beerdigung. Verleger fragen einander ‚Wie geht’s dir?’, und sie tun das im Ton jener trockenen und bedrückten Nüchternheit, in dem Freunde miteinander reden, die gerade der Reha-Klinik entkommen sind oder eine schmutzige Scheidung hinter sich haben.“ BILL KELLER, GESCHÄFTSFÜHRER DER ‚NEW YORK TIMES‘ IM BEITRAG „OUT OF PRINT“, ÜBER DAS STERBEN DER ZEITUNGEN, IM MAGAZIN ‚NEW YORKER‘
Staaten liegen werde. Und kürzlich erschien im „New Yorker“ aus der Feder von Eric Alterman ein langer Artikel über die Zeitungskrise, der den drastischen Titel „Out of Print“ trug. Darin zitiert der Autor den Geschäftsführer der „Times“, Bill Keller. „Wo Zeitungsleute und Verleger zusammenkommen, herrscht heute zumeist eine Stimmung wie auf einer Beerdigung. Verleger fragen einander ‚Wie geht’s dir?’, und sie tun das im Ton jener trockenen und bedrückten Nüchternheit, in dem Freunde miteinander reden, die gerade der Reha-Klinik entkommen sind oder eine schmutzige Scheidung hinter sich haben.“ DIE GRÜNDE FÜR DIESE MISSSTIMMUNG LIEGEN AUF DER HAND. Es ist nicht zu leugnen, dass die gedruckte Zeitung eine bedrohte Spezies ist. Seit dem 9/11-Jahr 2001 geht es fast überall auf der Welt mit den Zeitungen eher bergab. Das liegt ohne Zweifel in erster Linie am Internet und an einem neuen Publikationszweig, den Online-Zeitungen. Diese Krise der Zeitung ist eine wirtschaftliche und eine kulturelle (und ich schicke vorweg: Nur gute Antworten auf diese kulturelle Krise können helfen, der gedruckten Zeitung eine Zukunft zu sichern). Die wirtschaftliche Krise zeigt sich vor allem in einem: im zuweilen dramatischen Rückgang des Anzeigenaufkommens in den Zeitungen, das ja bekanntlich seit eh und je unverzichtbar war, um Zeitungen ihre Existenz zu sichern). In diesem Rückgang drückt sich etwas Objektives aus: Im Zentrum moderner Gesellschaften gelten Zeitungen weithin nicht mehr als etwas Wichtiges und Unverzichtbares. Sie sind in den Augen vieler zu Randphänomenen und fast schon zu Oldtimern geworden. Wichtiger noch scheint mir, wie gesagt, das kulturelle Problem zu sein. Auf diesem Feld wird, wenn Sie das martialische Wort gestatten, die Schlacht um die Zeitung gewonnen oder verloren werden. Und die Chancen, sie zu gewinnen, stehen nicht gar so schlecht, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Es ist ja kein Gesetz, dass Internet und Online die Zeitung verdrängen müssen. Neue Medien haben in aller Regel die älteren Medien nicht verdrängt und zerstört, sondern ergänzt. Und sie haben neue Interessenten und Konsumenten hinzu gewonnen. Gutenbergs Buchdruck hat das mit Hand geschriebene Wort nicht zum Tode verurteilt – sowenig wie die Zeitung das Buch oder das Radio die Zeitung verdrängt hat. Das gibt zum Optimismus Anlass. Dennoch ist nicht zu sehen – und es ist ja in Ihrem Konzeptpapier „Nationale Initiative Printmedien – Zeitungen und Zeitschriften in der Demokratie“ klar herausgearbeitet –, dass heute ein kultureller Faden zu reißen droht und eine ältere Kulturtechnik, das Zeitungslesen, nicht mehr selbstverständlich von Generation zu Generation weitergegeben wird. Es ist ganz einfach: Wer nicht liest, der liest nicht. Mit ungeheurer Wucht ist in Gestalt des Internets ein
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überaus vitales neues Medium über die Menschheit gekommen. Es stellt, wie ich überzeugt bin, ältere Medien zwar nicht in Frage, lässt sie aber zuweilen ziemlich alt aussehen – vor allem dann, wenn diese sich missmutig, wehklagend und in feudaler Platzhirschgeste verteidigen. Das neue Medium glänzt, und es hat unübersehbare Vorteile. Um nur ein paar davon zu nennen: Es ist rasend schnell, alles bewegt sich in der Jetztzeit. Es verknüpft – von Nordkorea und bis vor kurzem Kuba abgesehen – virtuell alle Orte der Welt miteinander, es schafft die oft beschworene eine Welt. Der niederländische Journalist, Essayist und Schriftsteller Geert Mak hat einmal eindrücklich beschrieben, welch zauberhafte Vorteile das haben kann: Da saß er, mit seinen alten Bauernfreunden, wie jede Woche in der Stammkneipe zusammen, als auf dem Handy eines der Bauern eine SMS seines Sohnes ankam, der in Kanada lebt und dort in der IT-Branche ein Crack ist. Der hatte nebenbei auf dem Schirm das abendliche Melken der väterlichen Kühe beobachtet und festgestellt, dass ein Saugnapf am Euter einer der Kühe falsch angebracht war. Schnell enteilte der Vater, richtete die Sache und kam unter den milden Schirm des Kneipenlichts zurück. Neben Schnelligkeit und Ubiquität hat das Internet noch einen weiteren großen Vorteil: Es hat im Prinzip einen antiautoritären Zug. Jeder kann mitmischen, jeder kann sich auf schnellstem Wege Berge von Informationen beschaffen und versuchen, Wissensvorsprünge zu mindern. Besserwisser, die sich gelehrt geben und von oben herab dozieren, lässt das Internet alt und lächerlich aussehen. Und schließlich: Das Internet – Stichwort Blog – ermöglicht jedem und jeder, sich so unverstellt wie möglich subjektiv auszubreiten. Das grenzt dann oft an mentale Diarrhö – hat aber unzweifelhaft den Vorteil einer Direktheit, mit dem das gedruckte Wort nicht so leicht mithalten kann. Denn es ist ja per definitionem nicht direkt: Alles muss geplant, geschrieben, vorbereitet und schließlich gedruckt werden. Die neuen internetabhängigen Medien haben oft noch etwas Räudiges, etwas von tollenden Kindern, die sich ihrer Kräfte gerade erst bewusst werden und lustvoll bis zur Neige mit ihnen spielen. DAGEGEN ODER GENAUER: DAMIT, BEHAUPTE ICH, kann und wird sich die gedruckte Zeitung behaupten. Schon deswegen – um mit einer Kleinigkeit zu beginnen, die keine ist –, schon deswegen, weil ihr umständliches Papierrascheln einen Zauber hat, der nicht nur nostalgisch und oberflächlich ist. Auf Papier gedruckt, das flüchtiger ist als das der Bücher, hat die Zeitung gleichwohl Anteil am jahrtausende alten Universum der Schriftkultur und vor allem des Erzählens. Doch soll man nicht allzu sehr auf diesem fast schon antiken Glanz herumreiten. Denn davon allein wird die Zeitung der Zukunft nicht leben können. Um es mutwillig paradox zu formulieren: Die Zeitung wird nur dann überleben, wenn sie sich in gewisser Weise neu erfindet. Sie wird, um das Paradoxon fortzusetzen, nur dann die Vorteile der alten Gutenberg- und Druckerschwärzekunst ausspielen können, wenn sie vom hohen Ross heruntersteigt und jede elitäre Arroganz gegenüber der neuen Medienwelt ablegt. Sie muss gegenüber den Vorzügen des Internets – ich wiederhole: rasende Schnelligkeit, Ubiquität, antiautoritärer Geist und Subjektivität – bestehen können. Und zwar, dies ist das Wichtigste, indem sie das neue Medium nicht nachahmt, sondern so gelassen und entschieden wie möglich, aber auch ohne jeden Hochmut gegenüber dem tollenden Internet-Kind seine klassischen Vorzüge ausspielt. WAS HEISST DAS? DAZU IST EIN BLICK IN DIE GESCHICHTE NÖTIG. Zeitungen sind uns ein vertrautes Medium, denn wir haben eine Menge Erfahrung damit. Es gibt sie immerhin schon seit etwa
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Das Internet hat im Prinzip einen antiautoritären Zug. Jeder kann mitmischen, jeder kann sich auf schnellstem Wege Berge von Informationen beschaffen und versuchen, Wissensvorsprünge zu mindern. Besserwisser, die sich gelehrt geben und von oben herab dozieren, lässt das Internet alt und lächerlich aussehen. Und schließlich: Das Internet – Stichwort Blog – ermöglicht jedem und jeder, sich so unverstellt wie möglich subjektiv auszubreiten. Das grenzt dann oft an mentale Diarrhö – hat aber unzweifelhaft den Vorteil einer Direktheit, mit dem das gedruckte Wort nicht so leicht mithalten kann. Die neuen internetabhängigen Medien haben oft noch etwas Räudiges, etwas von tollenden Kindern, die sich ihrer Kräfte gerade erst bewusst werden und lustvoll bis zur Neige mit ihnen spielen.
400 Jahren. Das erste gedruckte Nachrichtenblatt erschien im Jahre 1605 in Straßburg im Elsaß, und es nannte sich „Relation aller Fürnemmen und gedenkwürdigen Historien“. Und vier Jahre später erschien die erste Wochenzeitung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands in Wolfenbüttel mit dem heute seltsam klingenden Namen „Aviso, Relation oder Zeitung“. Auf die Vokabel kommt es hier an: Was ist mit „Zeitung“ gemeint? Das Wort „Zeitung“ war ursprünglich gleichbedeutend mit dem, was sie bis heute transportiert und enthält – nämlich: Nachricht oder Botschaft. Die Zeitung teilt mit, was geschehen ist. Sie war zu Anfang nicht weniger krude als das Internet und die Online-Zeitungen heute. Sie berichtete, unsortiert, von großen und kleinen Ereignissen, von Monstrositäten und Unglücken, und sie belehrte nach Lust und Laune. Sie war, was sie wieder werden sollte, eine Wundertüte. Davon hat sie im Verlaufe – sagen wir – der vergangenen 100 Jahre viel verloren. Gerade in einem Zeitalter, das die technischen Möglichkeiten durch Rotationsdruck, Fotografie und vieles andere explodieren ließ, trat die Zeitung in gewisser Weise – ich weiß, ich übertreibe – auf der Stelle. Sie verengte sich auf das Nachrichtliche und ließ ihre anderen Künste zwar nicht absterben, aber doch verdorren. Wenn Sie heute eine politische Doppelseite einer Tageszeitung vor sich liegen haben, werden Sie fast immer (das betrifft auch die Zeitungen, für die ich verantwortlich bin) dasselbe feststellen: Sie stoßen auf vieles, was Sie im Grunde schon kennen und wissen – die Koalitionskrise von gestern, den Ministerrücktritt von gestern, die Friedensverhandlungen von gestern und so weiter und so fort. In vielen Zeitungen steht – gewiss etwas ausführlicher und mit etwas mehr Hintergrund – das, was Sie gestern Abend in den Fernsehnachrichten erfahren oder was Sie heute früh im Radio gehört oder im Internet ersurft haben. Bleibt es bei dieser Art von Zeitungsmachen, dann hat die Zeitung tatsächlich verloren. Denn wer Zeitung machen will, muss fortan von einem ausgehen: Die Zeitung hat das Monopol auf Nachricht im Agenturensinne unwiederbringlich verloren. Liefert sie nur das, dann wird sie nicht mehr gebraucht werden, dann wird sie an Langeweile ersticken. Dass jedermann und jedefrau im Prinzip über das Geschehen auf der Welt im Groben ganz gut
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informiert ist, das muss sie voraussetzen. Und muss, weit darüber hinaus, das liefern, was nur die gedruckte Zeitung liefern kann: Hintergründe, tiefe Informationen, überraschende Geschichten, Geschichten hinter der Geschichte – und das alles auf höchst unterhaltsame und wo immer möglich höchst vergnügliche Weise. Die Zeitung muss ein Leseschlüssel zur Welt werden. Und ein Organ, das so viel Material wie möglich zum Verständnis der wunderbaren, komplizierten, vernetzten Welt zur Verfügung stellt. Eine Tageszeitung muss zur täglichen Wochenzeitung werden – was, wie Leseruntersuchungen etwa bei der WELT gezeigt haben, von Lesern durchaus honoriert wird: Lange und auf den ersten Blick exzentrische Geschichten werden eher gelesen als die kleineren Häppchen. Die Zeitung hieß „Nachricht“ zu einer Zeit, als – nach der Amerika-Entdeckung 1492 – die Welt erschlossen wurde und die Neugier auf fremde Welten ungeheuer war. Zu dieser Tugend der Neugier müssen Zeitungen zurückkehren. Ein Journalist sollte daher viel mehr sein als ein Routinier, und er sollte das sein, was in diesem Geschäft nicht leicht zu bewahren ist: Er sollte nicht abgebrüht sein. Ganz dem folgend, was Dolf Sternberger einmal zum Beruf des Journalisten gesagt hat: „Wer nicht mit frischem Sinn in die Welt blickt, wer zu hochnäsig, zu abgebrüht oder zu stumpf ist, sich täglich von neuem überraschen zu lassen, sich erregen zu lassen, der taugt nicht zu diesem Geschäft.“ Und schließlich: Man wird – um auf das Kardinalproblem zu kommen – junge Menschen dann für die Zeitung erwärmen können, wenn man ihnen nicht in gespielter Hipheit hinterherläuft, sondern wenn man beharrlich daran arbeitet, die Zeitung zu einem ganz besonderen, ganz exquisiten Fenster zur Welt zu machen. Und wenn man sie zu einer geradezu epochalen Aufgabe nutzt. Nämlich dazu, den Faden der kulturellen Überlieferung, der durchaus zu reißen droht, wieder fester zu knüpfen: indem sie neugierig macht auf die kulturellen Schätze der Vergangenheiten, indem sie so opulent wie möglich Tag für Tag, Woche für Woche vorführt, dass die Gutenbergwelt eine schöne, nützliche und spannende Welt ist. LASSEN SIE MICH MIT EINEM RÜCKGRIFF ENDEN, mit einer Geschichte, die von der Stadt Leiden handelt, jener Stadt, aus der sowohl Rembrandt von Rijn als auch Marinus van der Lubbe stammten. Dieser Stadt widerfuhr im Jahre 1807 ein Unglück. In seinem Kalender auf das Jahr 1808, auch er eine Art Zeitung, hat Johann Peter Hebel darauf Bezug genommen. Hebel, einer der größten Erzähler deutscher Sprache, hat seinem Publikum eine Nachricht überbracht und sie derart veredelt, dass sie viel mehr als eine Nachricht wurde. Seine Kalendergeschichte trägt den Titel „Unglück der Stadt Leiden“, und sie geht so: „Diese Stadt heißt schon seit undenklichen Zeiten Leiden und hat noch nie gewusst, warum, bis am 12. Jänner des Jahres 1807. Sie liegt am Rhein in dem Königreich Holland und hatte vor diesem Tag elftausend Häuser, welche von 40 000 Menschen bewohnt waren, und war nach Amsterdam wohl die größte Stadt im ganzen Königreich. Man stand an diesem Morgen noch auf wie alle Tage; der eine betete sein: ‚Das walt’ Gott’, der andere ließ es sein, und niemand dachte daran, wie es am Abend aussehen wird, obgleich ein Schiff mit siebenzig Fässern voll Pulver in der Stadt war. Man aß zu Mittag, und ließ sich’s schmecken wie alle Tage, obgleich das Schiff noch immer da war. Aber als nachmittags der Zeiger auf dem großen Turm auf halb fünf stand – fleißige Leute saßen daheim und arbeiteten, fromme
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Mütter wiegten ihre Kleinen, Kaufleute gingen ihren Geschäften nach, Kinder waren beisammen in der Abendschule, müßige Leute hatten Langeweile und saßen im Wirtshaus beim Kartenspiel und Weinkrug, ein Bekümmerter sorgte für den andern Morgen, was er essen, was er trinken, womit er sich kleiden werde, und ein Dieb steckte vielleicht gerade einen falschen Schlüssel in eine fremde Türe – und plötzlich geschah ein Knall. Das Schiff mit seinen siebenzig Fässern Pulver bekam Feuer, sprang in die Luft, und in einem Augenblick (ihr könnt’s nicht so geschwind lesen, als es geschah), in einem Augenblick waren ganze lange Gassen voll Häuser mit allem, was darin wohnte und lebte, zerschmettert und in einen Steinhaufen zusammengestürzt oder entsetzlich beschädigt. Viele hundert Menschen wurden lebendig und tot unter diesen Trümmern begraben oder schwer verwundet. Drei Schulhäuser gingen mit allen Kindern, die darin waren, zugrunde, Menschen und Tiere, welche in der Nähe des Unglücks auf der Strasse waren, wurden von der Gewalt des Pulvers in die Luft geschleudert und kamen in einem kläglichen Zustand wieder auf die Erde. Zum Unglück brach auch noch eine Feuersbrunst aus die bald an allen Orten wütete, und konnte fast nimmer gelöscht werden, weil viele Vorratshäuser voll Öl und Tran mit ergriffen wurden. Achthundert der schönsten Häuser stürzten ein oder mussten niedergerissen werden. Da sah man denn auch, wie es am Abend leicht anders werden kann, als es am frühen Morgen war, nicht nur mit einem schwachen Menschen, sondern auch mit einer großen und volkreichen Stadt. Der König von Holland setzte sogleich ein namhaftes Geschenk auf jeden Menschen, der noch lebendig gerettet werden konnte. Auch die Toten, die aus dem Schutt hervor gegraben wurden, wurden auf das Rathaus gebracht, damit sie von den Ihrigen zu einem ehrlichen Begräbnis konnten abgeholt werden. Viele Hilfe wurde geleistet. Obgleich Krieg zwischen England und Holland war, so kamen doch von London ganze Schiffe voll Hilfsmittel und große Geldsummen für die Unglücklichen, und das ist schön – denn der Krieg soll nie ins Herz der Menschen kommen. Es ist schlimm genug, wenn er außen vor allen Toren und vor allen Seehäfen donnert.“ DAS IST, KUNSTVOLL VERWOBEN, VIELES ENTHALTEN: die schiere Nachricht vom Unglück einer Stadt. Die Neugier der Nicht-Wissenden wird befriedigt. Und gewiss wird die Geschichte auch einem gewissen Sensations- und Katastrophenbedürfnis gerecht. Aber der weise Hebel nutzt die Geschichte auch, um ein städtisches Panorama der Zeit zu entwerfen. Und dazu, Koexistenz und Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Lebenssituationen herauszuarbeiten. Unmerklich macht er aus der Nachricht eine – auch, aber nicht nur – moralische Geschichte, erzählt von den großen kriegerischen Ereignissen der Zeit, macht die Gegenwart gewissermaßen räumlich erfahrbar. Und berichtet schließlich, vermutlich absichtsvoll überhöht, vom Vermögen der Menschen, trotz schwerer Schläge wieder aufzustehen und das Leben weiterzuleben. Diese Kunst hat, da bin ich mir sicher, auch heute noch eine große Zukunft. Nicht zuletzt in Zeitungen, die die Welt erfahrbar und lesbar machen. IHRE INITIATIVE WIRD, DENKE ICH, EIN TEIL DIESES BEMÜHENS SEIN. Und ich verspreche Ihnen, unser Haus und meine Zeitungen werden Sie dabei nach Kräften unterstützen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen viel praktischen Erfolg.
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DR. SUSANNE GASCHKE
AUTORIN DER WOCHENZEITUNG DIE ZEIT
Wir – alle – müssen wirklich daran glauben, dass Demokratie die Teilnahme und das Engagement möglichst vieler Menschen erfordert und dass Parteien nicht der einzige, aber ein sehr guter Ort dafür sind. Tun wir das?
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as Thema, mit dem wir uns hier auseinandersetzen wollen – die „Zukunft der Printmedien“ in den Händen der so genannten „Generation Internet“, – macht es erforderlich, dass wir uns auch mit einer Ideologie befassen, vielleicht kann man sie Digitalismus nennen. Der Digitalismus ist der Glaube, dass technischer und gesellschaftlicher Fortschritt in eins fallen. Der Digitalismus verwechselt den Zugang zu Informationen mit dem Begreifen von Informationen. Der Digitalismus ist ein ziemlich aggressives Heilversprechen – wer nicht hundertprozentig an die Segnungen des Netzes und die Verheißungen der „Wissensgesellschaft“ glauben will, gilt als naiv, reaktionär, oder, Gott bewahre als Kulturpessimist. Der Digitalismus verschleiert die Tatsache, dass das Internet kein Naturereignis ist – und dass jede Website, jeder Chat, jedes Partnervermittlungsangebot auch ganz anders gemacht werden könnte. Oder gar nicht. Der Digitalismus verachtet Experten – und fördert den Exhibitionismus. Er hält jede Meinung für gleich viel wert – egal, wie viel oder wie wenig Mühe sich jemand mit der Begründung seiner Meinung gegeben hat. Der Digitalismus, wie nahezu jede ordentliche Ideologie, sieht sich selbst als Ausdruck des Willens der Jugend. Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Wer sie nicht hat, und weder versteht noch gutheißt, welchen sinnlosen Blödsinn sie per ICQ und SMS austauscht, ist von gestern. Der Digitalismus ist keine ganz neue Erscheinung. Lassen Sie mich eine kurze Geschichte aus einem Roman der bedeutenden britischen Schriftstellerin Margaret Drabble erzählen, „Die Tore aus Elfenbein“ heißt das Buch. Darin geht es um den Journalisten Stephen Cox, der in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts nach Kambodscha reist, um sich mit seiner linksextremen Vergangenheit und seiner verblendeten Schwärmerei für die mörderischen Roten Khmer auseinanderzusetzen. Auf dem Weg nach Phnom Penh trifft Cox in Bangkok eine junge Frau, eine ehemalige Schönheitskönigin, die inzwischen zur erfolgreichen, rücksichtslosen Unternehmerin avanciert ist. Für den desillusionierten Ex-Sozialisten ist sie das Gesicht des neuen Asien, verkörpert sie einen ganz neuen kapitalistischen Hunger, eine wilde, ungezähmte Globalisierung. Und sie lässt den Autor spüren, dass er aus dem ganz, ganz alten Europa kommt.
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Triumphierend berichtet sie ihm über die digitale Revolution in ihrer Heimat: Bauern in den entlegendsten Bergdörfern, die nie Lesen und Schreiben gelernt hätten, könnten nun souverän mit dem Computer umgehen. Bücher, sagt sie, seien von gestern, Gutenberg ein Entwicklungsschritt, den man auf dem Weg in eine strahlende Zukunft getrost auslassen könne. Natürlich fragt sich Stephen Cox, woher die Bauern in den Bergdörfern den Strom für ihre Computer nehmen. Ob sie Generatoren haben. Ob sie nicht mit der Abwehr von Unwettern, GuerillaKämpfern und Abgesandten der Opium-Mafia zu viel zu tun haben, um sich der elektronischen Datenverarbeitung zu widmen. In Großbritannien hat Stephen Cox Freunde, die ganze Theaterstücke, ganze Romane und ganze Doktorarbeiten über Wittgenstein in den Tiefen ihrer PCs verloren haben. Sind die Bauern aus den thailändischen Bergdörfern wirklich so viel klüger als seine Freunde aus Oxford und von der LSE? Aber der höfliche Mann mit den übernommenen Umgangsformen des alten Europa stellt diese Fragen nicht, denn er möchte ja nicht rassistisch oder chauvinistisch oder sonst wie gestrig erscheinen. Faszinierend an der Geschichte – und es geht ja hier sogar noch um eine Zeit, bevor das Internet allgegenwärtig wurde – ist die begeisterte Naivität, mit der Buch und Computer, Lesen-Können und Tasten-Bedienen-Können gleichgesetzt werden. Natürlich übertreibt und karikiert Margaret Drabble, aber den euphorischen Ton, mit dem der Computer – nicht Wille und Anstrengung und Verstand – zum Zentrum der so genannten Wissensgesellschaft ausgerufen wurden, den kennen wir auch hierzulande. Bei manchen, besonders bei sozial benachteiligten Menschen, hat dieser Ton bereits den irrigen Eindruck hinterlassen, selbst eine vierstündige World of Warcraft-Orgie sei irgendwie gut fürs Fortkommen in der Wissensgesellschaft. Wenn es uns nun tatsächlich darum geht, und das entnehme ich dem interessanten Konzeptpapier, das zur Vorbereitung dieser Tagung verschickt wurde, wenn es darum geht, insbesondere die Beteiligung junger Menschen an demokratischen Meinungs- und Willensbildungsprozessen zu sichern; wenn dafür die Existenz einer strukturierten politischen Öffentlichkeit unerlässlich ist, und wenn schließlich wir Print-Journalisten – ich nehme an, dass es den Verlegern ähnlich geht – ganz gern unsere Arbeit behalten würden – dann können wir nicht ganz so höflich und alteuropäisch sein wie Stephen Cox. Dann müssen wir ein oder zwei unerfreuliche Fragen stellen, in erster Linie an uns selbst. Mit „uns“ meine ich Medienvertreter im weitesten Sinne und politische Akteure im weitesten Sinne. Wir mögen uns nicht als Angehörige derselben Kategorie empfinden, aber für das Publikum sind wir beide Teil eines ziemlich hermetisch anmutenden medial-politischen Komplexes. Betrachtet man nüchtern unsere Ausgangslage, dann ist die heutige Anstrengung mehr als überfällig – und wir haben erheblich dazu beigetragen, dass es so ist. Junge Leute nutzen Zeitungen und Zeitschriften immer weniger; in Amerika, das uns ja in allen unheimlichen Trends voraus zu sein pflegt, geben noch 19 Prozent der 18- bis 34-Jährigen zu, täglich wenigstens einen „Blick“ in die Zeitung zu werfen, was immer das konkret heißen mag. Und dem Abwanderungsverhalten der Leser korrespondiert eine neue kollektive Abscheu der Finanzinvestoren gegen Medienunternehmen: In den vergangenen drei Jahren verloren amerikanische Zeitungen 42 Prozent ihres Marktwertes. Seit 1990 ist ein Viertel aller amerikanischen Zeitungsjobs verschwunden. Viele Verleger neigen zum Selbstmord aus Angst vor dem Tode,
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sie sparen, streichen, kürzen in den Print-Redaktionen, was das Zeug hält. Die amerikanische Kolumnistin Molly Ivins klagte, die paradoxe Problemlösungs-Strategie der Medienunternehmen bestehe darin, das unter Druck geratene Produkt „kleiner und weniger nützlich und uninteressanter“ zu machen. So dramatisch ist die Entwicklung in Deutschland – noch – nicht. Sie soll es auch nicht werden. Doch dafür müssen wir uns zusammenreißen. Wir – alle – müssen wirklich daran glauben, dass Zeitungen in puncto Qualitätskontrolle, Aufklärungspotential und Lesegenuss mehr zu bieten haben als das Informations-Frikassé aus dem Internet. Tun wir das? Wir – alle – müssen wirklich daran glauben, dass Demokratie die Teilnahme und das Engagement möglichst vieler Menschen erfordert und dass Parteien nicht der einzige, aber ein sehr guter Ort dafür sind. Tun wir das?
Gern, sehr gern hätte ich stattdessen eine ebenso leidenschaftliche Kampagne zur Belebung von Schülervertretungen und Schülerzeitungen gesehen – und das nicht nur an Gymnasien. Was hätte sich allein daraus für Medien- und Demokratiekompetenz ergeben! Aber ebenso wie der Glaube an die Zukunft der Zeitungen bei vielen erschüttert scheint, die sie machen, ist der Glaube der Parteien an sich selbst erschüttert. Den Parteivorsitzenden möchte ich sehen, der stolz und unverdruckst und selbstbewusst für seine Jugendorganisation wirbt – und nicht im Gegenteil so tut, als sei es schon ganz klar, dass junge Leute sich lieber ‚kurzfristig‘ engagierten, ‚in Projekten‘, und als sei ein Chatforum im Internet im Zweifel jedem echten menschlichen Kontakt im vielgeschmähten ‚Hinterzimmer‘ vorzuziehen.
Ich glaube: Wir sind in Wahrheit gar nicht so überzeugt davon, dass Zeitungen junge Menschen wirklich klüger und demokratiefähiger machen als Blogs und Chatforen. Und zwar zum einen, weil wir selbst der ideologischen Verschmelzung von Technik und Fortschritt erliegen. Wir wollen ja auch nicht von gestern sein. Wir registrieren unseren eigenen Mangel an Konzentrationsfähigkeit; unsere rückläufige Geduld; unseren Überdruss an Politik, die wir Gott sei Dank nicht selbst besser machen müssen – und dann fragen wir uns, wer das alles lesen will, all unsere langen, seriösen Artikel – oder, na ja, unsere vielleicht, aber die langen Artikel der Kollegen? Zum zweiten ist Zeitungmachen eben nicht nur eine hehre, demokratiestützende Aufgabe, sondern auch ein Geschäft, ist es immer gewesen. Nicht wenige von den für uns zuständigen Machern vermuten dieses Geschäft nun einmal künftig eher im Internet, mit schön viel usergenerated Content – unsere eigenen Arbeitgeber legen zum Teil doch gar nicht mehr so viel Wert auf die Qualität eines bleibenden, nicht-flüchtigen, abheftbaren Druckerzeugnisses, sondern messen die Zukunft in Klicks. In nennenswerten Teilen der medialen Klasse hält man den Exhibitionismus von „SchülerVZ“ oder „Facebook“, die vollkommen überflüssige Pseudo-Kommunikation unzähliger Chat-Foren und das Geraune irgendwelcher Blogger im Grunde für vielversprechender – jedenfalls materiell – als bedrucktes Papier. Und wer kulturpessimistisch daran herumnörgelt, dem kommen die Digitalisten dann wieder gut ideologisch mit dem eigentlichen Willen „der“ Jugend: Die haben nun einmal „neue Sehgewohnheiten“, Sehnsucht nach Schnelligkeit, eine Vorliebe für Bilder und Emotion gegenüber Text und Analyse. Aber woher kommen Seh- und Lesegewohnheiten? Sie fallen nicht vom Himmel und sie steigen auch nicht aus den unergündlichen Tiefen der jugendlichen Seele empor. Sie entwickeln sich vielmehr aus dem vorhandenen Angebot. Sprich: Was junge Leute gern sehen und lesen würden, wenn sie nicht permanent unterschätzt und mit Marketing-Blick abgescannt würden, wissen wir gar nicht. Es ist wie bei den Kinderbüchern: Wer Kindern nur „niedrigschwellige“ Angebote macht, wie es gegenwärtig Mode ist, der erlebt ja niemals, wie sie auf echte Literatur,
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auf wirklichen Humor reagieren. Er hält sie im grammatisch anspruchslosen Ghetto der „wilden Fußballkerle“. Besser als nichts – aber lange nicht gut. Uns fehlt auch eine Medienpädagogik, die den Jugendlichen klar macht, dass eine unendliche Informationsflut, einfach, indem sie da ist, noch lange nicht bedeutet, man könne ohne weitere „Anstrengung in der Wissensgesellschaft“ reüssieren. Unübersichtlichkeit erfordert mehr Urteilsvermögen, mehr Kenntnisse, mehr Sinn für Plausibilität. Wer auf die Kompetenz einer Zeitung verzichten will, muss selbst in der Lage sein, groß und klein, richtig und falsch, wichtig und unwichtig zu unterscheiden. Wie wahrscheinlich ist das eigentlich bei 15jährigen Hauptschulabsolventen? Und doch haben mittlerweile drei Bundesregierungen, die Telekom und jede Menge Multiplikatoren seit 1996 einen ungeheuren Aufwand getrieben, um „Alle Schulen ans Netz“ zu bringen. Gern, sehr gern hätte ich stattdessen eine ebenso leidenschaftliche Kampagne zur Belebung von Schülervertretungen und Schülerzeitungen gesehen – und das nicht nur an Gymnasien. Was hätte sich allein daraus für Medien- und Demokratiekompetenz ergeben! Aber ebenso wie der Glaube an die Zukunft der Zeitungen bei vielen erschüttert scheint, die sie machen, ist der Glaube der Parteien an sich selbst erschüttert. Den Parteivorsitzenden möchte ich sehen, der stolz und unverdruchst und selbstbewusst für seine Jugendorganisation wirbt – und nicht im Gegenteil so tut, als sei es schon ganz klar, dass junge Leute sich lieber „kurzfristig“ engagierten, „in Projekten“, und als sei ein Chatforum im Internet im Zweifel jedem echten menschlichen Kontakt im vielgeschmähten „Hinterzimmer“ vorzuziehen. Und dann ist es ja auch nicht so, dass Leser in den Medien auf ein überwiegend positives Bild der Demokratie stoßen. Viel zu viele Redakteure transportieren ihre eigene Verdrossenheit, allzu viele Kommentare klingen so, als habe der Verfasser ein Klasse-Ersatz-System in der Tasche. Den Schreibern nützt ihre Schiedsrichter-Attitüde beim Publikum übrigens nichts: Sie werden bei aller Politik-Distanz als Teil der politisch-medialen Klasse wahrgenommen. Gerade junge Menschen trauen ihnen nicht – und lesen lieber Michael Moore. Vielleicht, so hat der amerikanische Autor Eric Altermann vor einigen Wochen im „New Yorker“ gemutmaßt, hängt das auch damit zusammen, dass die pseudo-neutrale Schiedsrichterpose gar nicht so gefragt ist – jedenfalls dann nicht, wenn sie in einer professionellen Attitüde aufgeht, die die Sichtweisen des Publikums gar nicht mehr zur Kenntnis nimmt. Viele der ultrakritischen Berichterstatter merken offenbar nicht, dass die Leser viel repräsentativer denken als sie – und die Kopfnotengeberei verärgert auch auf sich beziehen. Ich weiß nicht, ob man die Zeitungen retten kann, aber ich glaube, dass wir es sollen. Das wird jedenfalls uns Journalisten umso besser gelingen, je mehr wir selbst für die Demokratie mit all ihren Unzulänglichkeiten empfinden – und tun. Wir müssen uns in Erinnerung rufen, dass aufgeklärte Demokraten und gut trainierte Konsumenten vielleicht ganz unterschiedliche Medien brauchen. Dann fällt es uns auch leichter, zu unserem alten, altmodischen Medium, der Zeitung, zu stehen, mag sie auf Papier gedruckt oder – wenn es sein muss auch ins Netz gestellt sein: Eine Zeitung wird von Menschen gemacht, die ihr Handwerk gelernt haben; die für das, was sie schreiben, Verantwortung übernehmen; die über manche Themen besser Bescheid wissen als andere, weil sie für dieses Wissen gearbeitet und sich darum bemüht haben. Eine gute Zeitung, hat der amerikanische Dramatiker Arthur Miller geschrieben, sei eine Nation im Gespräch mit sich und über sich selbst. Sprechen ist etwas anderes als chatten. Ich danke Ihnen.
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VALDO LEHARI JUN.
MITGLIED DES ERWEITERTEN PRÄSIDIUMS DES BUNDESVERBANDES DEUTSCHER ZEITUNGSVERLEGER UND PRÄSIDENT DES EUROPÄISCHEN ZEITUNGSVERLEGERVERBANDES ENPA
Ü
ber die freundliche Einladung zu dieser Auftaktveranstaltung habe ich mich sehr gefreut und danke dafür – ausdrücklich auch im Namen von BDZV-Präsident Helmut Heinen, der heute leider wegen einer lange feststehenden anderen Verpflichtung nicht hier sein kann. Nun ist es ja nicht so, dass wir alle einander nicht regelmäßig träfen bei dieser oder jener Veranstaltung. Gleichwohl stimmt mich der heutige Anlass besonders zuversichtlich; denn die Initiative dazu ging ja von Ihnen, sehr geehrter Herr Neumann, aus. Und wenn man betrachtet, wie viel Einschränkung, Regulierung, ja Vernachlässigung wirtschaftlich und medienpolitisch die Presse in Deutschland in den vergangenen Jahren erfahren hat, verstehe ich diese Initiative als ein ermutigendes Signal der Bundesregierung. Dem hoffentlich andere folgen werden. Lassen Sie es mich auch anders ausdrücken: Diese heutige Initiative wird nur dann erfolgreich, wenn die zahlreichen medien-, tarif- und ordnungspolitischen Belastungen und Reglementierungen einschließlich der unfairen Wettbewerbs- und Entwicklungschancen unserer Unternehmen gestoppt bzw. verbessert würden. Dies ist heute sicher nicht der Ort für große medienpolitische Debatten, aber ich möchte doch eine klare Botschaften hinterlegen: Wer Schleichwerbung, Werbeverbote und unfairen Wettbewerb durch die Deutsche Post politisch zulässt, entzieht der Qualitätspresse die wirtschaftliche Grundlage, diese Qualität auch in Zukunft garantieren zu können. Die Nationale Initiative Printmedien hätte sich, das sage ich auch angesichts meiner Erfahrungen als Präsident des Europäischen Zeitungsverlegerverbands ENPA und als Zeitungsverleger, kaum ein lohnenderes Thema vornehmen können als die Leseförderung und damit die intellektuelle und idealerweise auch demokratische Ertüchtigung von Kindern und Jugendlichen, gleichsam ein Fitnessprogramm für deren berufliche und private Zukunft.
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Die Nationale Initiative Printmedien hätte sich kaum ein lohnenderes Thema vornehmen können als die Leseförderung und damit die intellektuelle und idealerweise auch demokratische Ertüchtigung von Kindern und Jugendlichen, gleichsam ein Fitnessprogramm für deren Zukunft. Natürlich geht es dabei auch um unsere Zukunftssicherung. Wir Verleger wollen, dass auch in 20 oder 50 Jahren die Menschen noch Zeitung lesen und abonnieren, sei es gedruckt, online oder mobil.
Natürlich geht es dabei auch um unsere Zukunftssicherung. Wir Verleger wollen, dass auch in 20 oder 50 Jahren die Menschen noch Zeitung lesen und abonnieren, sei es gedruckt, online oder mobil. Gleichzeitig haben sich die Zeitungen – sie sind das glaubwürdigste aller Medien – aber über ihre eigentliche notwendig werdende Aufgabe, nämlich mit Inhalten die Plattform und Orientierung für den demokratischen Dialog zu schaffen, hinaus immer auch in einer gesellschaftlichen Verantwortung für Bildung und Ausbildung begriffen. Und zwar individuell wie als Zeitungsbranche. Angesichts der langen Rednerliste will ich Ihnen die Aufzählung all unserer Aktivitäten für Kinder und Jugendliche aus den vergangenen Jahrzehnten ersparen. Mit einigem Stolz darf ich aber sagen, dass es in Deutschland noch nie so viele, so verschiedene und qualitativ so anspruchsvolle Tageszeitungsangebote für Kinder und Jugendliche gegeben hat wie heute. Und vergessen wir nicht – dies wird leider bei so manchen Medienpolitikern und so manchen Agenturen gern übersehen – die Tageszeitungen haben eine tägliche Reichweite von rund 50 Prozent bei den 14- bis 19-Jährigen, erfreulich stabil im letzten Jahr 2007. Das gilt sowohl für zahlreiche pädagogisch motivierte Projekte zur Lese- und Sprachförderung in Schulen und Kindergärten als auch für redaktionelle Inhalte. Tatsächlich erreichen die Zeitungen allein mit den Initiativen zur Leseförderung im laufenden Schuljahr 2007/2008 einer Umfrage des BDZV zufolge rund 900.000 Kinder und Jugendliche – täglich, aktuell, regelmäßig – die Jüngeren zwei oder drei Wochen lang, die Älteren bis zu drei Monate. Seit über 30 Jahren engagieren wir uns, das Projekt „Zeitung in der Schule“ und das jüngste mit der Kultusministerkonferenz „SCHmiZ“ seien beispielhaft erwähnt. Bemerkenswerterweise kommen die „Leuchtturmprojekte“, die ihre Strahlkraft im besten Fall sogar über die deutschen Grenzen hinaus entwickeln und Nachahmer im Ausland finden, dabei nicht aus den großen Städten, sondern aus der Region – aus kleinen und mittelgroßen Verlagen. Das spiegelt sehr gut unsere typische mittelständisch strukturierte Zeitungslandschaft wider. Ich würde mich freuen, wenn es dank der Nationalen Initiative Printmedien künftig mit allen, die an hochwertigen Printmedien für Kinder und Jugendliche arbeiten, zu einem stärkeren Austausch von Know-how, ggf. zu neuen Projekten und Erkenntnissen käme. Im Sinne der Kinder und Jugendlichen, im Sinne von deren Zukunft wie auch des Gemeinwohls und der Demokratie, in Verantwortung für ein weiterhin erfolgreiches wirtschaftliches und soziales Gesellschaftsmodell.
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Erlauben Sie mir noch eines der Ziele dieser gemeinsamen Initiative herauszugreifen, nämlich die Schaffung des Bewusstseins für eine freiheitliche Presse als Grundpfeiler der Demokratie. Die Zeitschriftenverleger sorgen sich schon seit geraumer Zeit um den vom Grundgesetz gemeinten Umfang der Pressefreiheit.
WOLFGANG FÜRSTNER
PRÄSIDUMSMITGLIED UND GESCHÄFTSFÜHRER DES VERBANDES DEUTSCHER ZEITSCHRIFTENVERLEGER
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m Namen des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger darf ich mich sehr herzlich für Ihre Einladung zur Gründungsveranstaltung der Nationalen Initiative Printmedien bedanken.
Diese Initiative hat für uns große Bedeutung, weil die Medienlandschaft im Begriff ist, sich dramatisch zu verändern. Die Zukunft von Zeitungen und Zeitschriften ist sehr viel ungewisser geworden. Das Internet hat zu neuen Kanälen der Wissensvermittlung und Unterhaltung geführt und hat das Potenzial, Zeitungen und Zeitschriften als Leitmedien abzulösen. Wir müssen feststellen, dass das Nutzungsverhalten junger Menschen weltweit sich verändert. Das Internet und die mobile Kommunikation hat für die jüngere Generation eine hohe Faszination. Auch auf diesem Wege werden Informationen, wird Unterhaltung geboten und ist damit eine Gefahr für die klassischen Printmedien. Deshalb sind die von Ihnen, Herr Staatsminister, bereits angesprochenen Initiativen der Leseförderung ein eminent wichtiger Weg, junge Menschen für die gedruckten Medien zu begeistern und ihre Inhalte und Funktionsweisen zu vermitteln. Das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“ ist aus unserer Sicht ein herausragendes Beispiel gelungener Leseförderung. Jährlich entdecken Schüler in über 12.000 Klassen das vielfältige Medium Zeitschrift neu und lassen sich von diesem Medium begeistern, wie eine im letzten Jahr durchgeführte
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Gerade Heranwachsenden fehlt oft die ausreichende Orientierung, welches Medium zu welchem Zweck mit welcher Intensität genutzt werden sollte. Die rasante Zunahme der unterschiedlichen Medienkanäle macht natürlich auch die Auswahl für junge Menschen deutlich schwerer. Hier muss die Medienbildung und Medienerziehung eingreifen. Es muss deutlich werden, dass auch in Zukunft Zeitungen und Zeitschriften Leitmedien sein müssen.
Befragung von Schülern und Lehrern zeigt. Die Stiftung Lesen hat seit nunmehr fünf Jahren in diesem Projekt Enormes geleistet. Ihr gebührt ebenso wie der Stiftung Presse-Grosso und dem Verband Presse-Grosso ein besonderer Dank für die Gemeinschaftsinitiative mit dem VDZ. Es dient dieser Initiative in besonderer Weise, Herr Staatsminister, dass Sie als Schirmherr diesem erfolgreichen Projekt gewissermaßen den besonderen Segen der Bundesregierung geben. Auf Ihre Unterstützung hoffen wir auch in Zukunft. Und in dieser Richtung müssen wir weiterarbeiten. Gerade Heranwachsenden fehlt oft die ausreichende Orientierung, welches Medium zu welchem Zweck mit welcher Intensität genutzt werden sollte. Die rasante Zunahme der unterschiedlichen Medienkanäle macht natürlich auch die Auswahl für junge Menschen deutlich schwerer. Hier muss die Medienbildung und Medienerziehung eingreifen. Es muss deutlich werden, dass auch in Zukunft Zeitungen und Zeitschriften Leitmedien sein müssen. Deshalb werden wir die Initiative „Zeitschriften in die Schulen“ auch weiterhin mit Nachdruck unterstützen. Erlauben Sie mir, Herr Staatsminister, zum Schluss noch eines der Ziele dieser gemeinsamen Initiative herauszugreifen, nämlich die Schaffung des Bewusstseins für eine freiheitliche Presse als Grundpfeiler der Demokratie. Die Zeitschriftenverleger sorgen sich schon seit geraumer Zeit um den vom Grundgesetz gemeinten Umfang der Pressefreiheit. Ich will hier nicht auf die auch gegenüber der Bundesregierung in jüngster Vergangenheit artikulierten Themen wie Vorratsdatenspeicherung oder bereits bestehende und noch drohende Werbeverbote eingehen. Aber ein Thema beunruhigt die Verlage mit Blick auf die Ankündigungen der Deutschen Post AG in den letzten Tagen, Gratispublikationen mit redaktionellen Inhalten in Millionenauflage auf den Markt, bildlich in die deutschen Briefkästen, bringen zu wollen. Ich hatte Ihnen dazu erst gestern einen Brief geschrieben. Hier tritt kein normaler Wettbewerber auf, dem die Verlage im freien Markt sportlich begegnen müssten sondern ein ehemaliges Staatsunternehmen, dessen größter Anteilseigner heute noch die Bundesrepublik Deutschland ist und das bis vor kurzem rechtlich und auf längere Sicht faktisch noch eine Monopolstellung im Zustellmarkt innehat. Damit wird eine gefährliche, wettbewerbswidrige Schieflage auf dem Leser- und Anzeigenmarkt geschaffen. Wir sehen zudem das verfassungsrechtliche Gebot der Staatsferne der Presse auf höchst bedenkliche Weise untergraben. Angesichts der Brisanz dieses Themas ist es mir ein besonders Anliegen, Sie hier und heute im Sinne eines freien Wettbewerbs, und ich wage ganz bewusst – auch im Sinne einer freien Presse auf diese Sorge hinzuweisen, die wir übrigens gleichermaßen mit den Zeitungsverlegern teilen. Deshalb bitten wir Sie darum, in der Bundesregierung darauf hinzuwirken, das beschriebene Szenario für unsere Medienlandschaft zu verhindern.
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ROBERT DUNKMANN
STELLVERTRETENDER VORSITZENDER DES VERBANDES DEUTSCHER LOKALZEITUNGEN
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as lag bei Ihren Kindern, Enkeln, Neffen und Nichten letzte Weihnachten unter dem Weihnachtsbaum? Nintendo, Playstation 3 oder der klassische Lerncomputer oder war es vorbildlich ein Buch oder ein Kinderzeitungsabo? Leider ist die erste Variante in vielen deutschen Haushalten Realität. Wie sah Ihr letzter Sonntagvormittag aus? Haben Sie gemeinsam die Zeitung nach spannenden Meldungen durchstöbert? Bei einem Großteil der deutschen Bevölkerung sind die Eltern im Bett und die Kinder vorm Fernseher. Viele Kinder wissen gar nicht, wie schön es ist mit seinem Helden in eine andere Welt einzutauchen, eine Welt die man selbst ausgestalten kann. Wie oft ging es Ihnen schon so, Sie waren von einem Buch überwältigt, wollten unbedingt dazu den Film sehen und kamen enttäuscht aus dem Kino, weil der Film nicht im geringsten die Welt widerspiegelte, die Sie sich erschaffen haben. Für viele Kinder gibt es nur diese fertig ausgeschmückte Welt. Lesen, meine Damen und Herren, lesen fördert die Phantasie, lesen fordert einen auf, die Welt um eine Geschichte selbst zu gestalten. Lesen heißt aktiv handeln, nicht berieseln lassen. Genau hier liegt das Problem. Ist es nicht viel einfacher, sich vor den Fernseher zu setzen, den Computer einzuschalten und sich lenken zu lassen. Ist es nicht einfacher, gezielt Informationen aus dem Netz zu beziehen, anstatt eine Fülle von Informationen zu verwerten. Sicherlich ist es einfacher, aber bin ich dadurch nicht einfacher lenkbar, verkümmert dabei nicht vieles, was mich als Mensch ausmacht? Das Problem, meine Damen und Herren, sind nicht so sehr die Kinder von heute, das Problem sind die Eltern. Haben Sie sich schon mal gefragt, warum sonntags im Frühstücksprogramm so viele Kindersendungen zu finden sind? Auch für Eltern ist es einfacher, das Kind vor dem Fernseher zu parken. Auch Eltern genießen es, wenn die Kinder sich mit den bunten Spielen im Internet beschäftigen. Viele Studien sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind Freude am Lesen entwickelt ist umso größer, je mehr sie erleben, dass ihre Eltern und Menschen in ihrer Umgebung lesen. Je mehr das Printmedium
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zu Ihrem Leben gehört, desto größer sind also die Chancen, dass auch das Kind zu einem Leser wird. Wie, frage ich Sie, können wir dann Kindern unsere tollen Erfahrungen, die wir mit dem Lesen gemacht haben vermitteln, wenn in jeder vierten deutschen Familie nicht mehr gelesen wird? Nun können wir alle resignieren und sagen, genießen wir die Zeit, in der wir noch Leser haben – oder wir setzen genau hier an, in dem wir den Kindern positive Erlebnisse rund um das Lesen schaffen. Ich bin der Meinung, lesen macht Spaß und zwar nicht nur mir und Ihnen, nein, lesen macht auch den Kindern Spaß. Man muss sie nur fördern und ihnen positive Erlebnisse geben. Viele Tageszeitungen gehen diesen Weg. So haben sich in den letzten Jahren in immer mehr Lokalzeitungen Kinderseiten etabliert, die den Kindern Erlebniswelten schaffen. Seiten, die Spaß bringen, Seiten die den Kindern einen Aha-Effekt bieten, vielfältig, bunt und nicht zuletzt informativ sind. So knüpfen Kinder das erste Mal Kontakt mit dem Medium Zeitung und nehmen eine gute Erfahrung mit. Wir, der Verband Deutscher Lokalzeitungen, sind noch einen Schritt weiter gegangen. Seit eineinhalb Jahren bringen wir die Kinder-Zeitung heraus. 16 Seiten, die sich ganz den Bedürfnissen der Kinder anpassen. Die Kinderzeitung versteht sich nicht einzig darin, Kindern die Welt der Erwachsenen nahe zu bringen. Nein, sie lässt die Kinder in ihre eigenen Welten eintauchen, vermittelt Spaß und Spannung gemischt mit spannenden Informationen. Der Charme der Kinder-Zeitung liegt vor allem darin, dass sie von Schulen sehr geachtet wird und die Lehrer die Kinderzeitung regelmäßig in den Unterricht einbeziehen. So kommen auch Kinder in den Kontakt mit der Zeitung, die diese aus dem eigenen Elternhaus nicht kennen. Wichtig ist es, den Kindern den Spaß an dem Printmedium zu vermitteln und es ihnen vorzuleben. Wie oft haben wir bei diversen Schulprojekten schon gehört, „Wahnsinn, ich wusste gar nicht, dass in der Zeitung so viele interessante Sachen drin stehen“. Wie Sie gehört haben, gibt es allein bei den Tageszeitungen viele Ansätze, den Kindern den Spaß am Lesen nahe zu bringen, ein gut aufgestelltes Netzwerk kann noch mehr erreichen, in dem es den Kindern ein breites Angebot an Lesestoff bietet. Deshalb begrüßen wir die Nationale Initiative Printmedien, unser gemeinsames Ziel muss es sein, Kinder zum Lesen zu bewegen, denn es gilt einzig und allein das Motto: jeder Leser zählt!
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MANFRED PROTZE
SPRECHER DES DEUTSCHEN PRESSERATES
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ls Sprecher des Deutschen Presserats habe ich ein ganz besonderes Interesse, das ich mit dieser Initiative verbinde. Die Presseethik, also der verantwortungsvolle Umgang mit Veröffentlichungen und der Pressefreiheit, geht nicht nur Verleger, Chefredakteure und Journalisten an. Auch Leser können durch ihr Handeln dazu beitragen, dass die handwerkliche und ethische Qualität journalistischer Produkte hoch bleibt und dort, wo nötig, verbessert wird: Sei es durch die bloße Entscheidung für oder gegen den Kauf eines bestimmten Produktes, sei es dadurch, dass sie der Redaktion Ideen, Kritik oder Missfallen direkt mitteilen, sei es durch eine Beschwerde beim Presserat. Hierzu bedarf es jedoch bestimmter Grundkenntnisse: über Qualitätskriterien, über presseethische Regeln und über Verfahren und Institutionen zur Sicherung der Medienqualität. Wir fassen das regelmäßig unter dem Stichwort Medienkompetenz zusammen. Medienkompetenz gilt heutzutage als Kernkompetenz für ein selbstbestimmtes, mitbestimmendes, teilhabendes und erfolgreiches Leben in einer Demokratie. Sie spielt daher heute schon bei den Jüngsten eine Rolle. Das heißt: sie gehört von Kindesbeinen an zum Lernstoff. Es ist schon entscheidend, dass Mädchen und Jungen im Kindergarten und in der Grundschule den Umgang mit Medien üben und dass sie Medien kennen lernen. Denn nicht immer gibt es dazu Gelegenheit und Anleitung im Elternhaus. Das Thema Presseethik scheint dabei an dieser Stelle zu früh angesetzt. Aber vor voreiligen Schlüssen sei gewarnt. Auch Kinder (und vielleicht gerade Kinder!) haben oft eine nicht
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Medienkompetenz gilt heutzutage als Kernkompetenz für ein selbstbestimmtes, mitbestimmendes, teilhabendes und erfolgreiches Leben in einer Demokratie. Sie spielt daher heute schon bei den Jüngsten eine Rolle. Das heißt: sie gehört von Kindesbeinen an zum Lernstoff. Es ist schon entscheidend, dass Mädchen und Jungen im Kindergarten und in der Grundschule den Umgang mit Medien üben und dass sie Medien kennen lernen. Denn nicht immer gibt es dazu Gelegenheit und Anleitung im Elternhaus.
durch Gewohnheiten vorjustierte Auffassungs- und Beobachtungsgabe und ein sicheres Gefühl für Fairness. Auch deswegen sollten Schüler – vielleicht schon von der Grundschule an – auch den kritischen Umgang mit Medien lernen. Kritik ist dabei kein Synonym für Ablehnung, wie viele Erwachsene zu Unrecht glauben. Erst Kritik, als Fähigkeit zu unterscheiden, erlaubt die Einordnung und Bewertung. So kann etwa der kritische Blick auf eine gut gemachte Publikation ergeben, dass Leser erkennen und anerkennen, dass eine Redaktion Persönlichkeitsrechte gewahrt und Menschen nicht bloß gestellt hat. Oder, dass eine Redaktion sehr sorgfältig verschiedene Positionen zu einem Thema dargestellt hat. Der Deutsche Presserat freut sich daher über die Gelegenheit, in der Nationalen Initiative Printmedien mitzuarbeiten und so die Wechselbeziehung zwischen Presse und Publikum mit dem Ziel einer Win-Win-Situation mitzugestalten. Für uns gehört zur Medienkompetenz eben auch das Kennen und Anwenden von Spielregeln. Spielregeln, die deswegen attraktiv sind, weil sie nicht Unterwerfung, Einengung und Sanktionsdrohung signalisieren, sondern Gestaltungsspielräume zu beiderseitigem Vorteil öffnen. Solche Spielregeln jungen Zeitungs- und Zeitschriftenlesern auch anhand konkreter Beispiele erläutern zu können, ihnen die Rolle der Medien in Deutschland für ein demokratisches Zusammenleben bewusst zu machen und in ihnen Lust auf Einflussnahme und Mitgestaltung zu wecken: das ist auch für uns ein wichtiges Ziel bei diesem gemeinsamen Vorhaben. Dafür wünsche ich im Namen der vier Träger des Presserats – den beiden großen Verlegerverbänden und den beiden großen Journalistengewerkschaften – allen Beteiligten eine glückliche Hand und viel Erfolg.
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KATRIN HÜNEMÖRDER
MITGRÜNDERIN DER JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND, BUNDESVERBAND JUNGER MEDIENMACHER, IN VERTRETUNG GEHALTEN FÜR ELISA GÄRTNER, VORSTANDSSPRECHERIN DER JUGENDPRESSE
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homas Mann schilderte seine Schulzeit einst als stumpfsinnig. Früh begann er zu schreiben und beteiligte sich 1893 mit Prosaskizzen und Aufsätzen an der von ihm mit herausgegebenen Schülerzeitung „Der Frühlingssturm“ am Katharineum zu Lübeck. Vielleicht war Thomas Mann der erste Schülerzeitungsmacher Deutschlands. 115 Jahre später hat sich an der Ausdrucksform recht wenig geändert: Schülerzeitungen sind und bleiben das Sprachrohr der Schüler, sie machen Schulen offener und demokratischer, setzen Themen. Die Jugendpresse Deutschland ist noch sehr jung, wir werden in diesem April fünf Jahre alt. Im April 2003 entstand unsere Organisation als Zusammenschluss der Deutschen Jugendpresse und des Bundesverbandes Jugendpresse. Mit dem Wort „Medienliebe“ haben wir unseren Geburtstag überschrieben. Unsere Geschichte ist eine Liebesgeschichte. Der Liebe hunderter, ja tausender, junger Medienmacher überall in Deutschland zum geschriebenen, gedruckten und gesendeten Wort. Schätzungsweise 4000 Schülerzeitungen gibt es in Deutschland. Sie alle verbindet dieser Enthusiasmus. Journalismus ist für sie eine Lebenseinstellung. Sie stellen leidenschaftlich Fragen, beobachten, notieren. Es ist vielmehr als ein künftiger „Job“. IN ÜBER 250 SEMINAREN, WORKSHOPS, CAMPS UND KONGRESSEN bringt die Jugendpresse gemeinsam mit ihren Landesverbänden und mit Partnern aus Medien, Politik und Wissenschaft – viele von Ihnen hier in diesem Saal unterstützen uns sehr – jungen Medienmachern jedes Jahr politische, kulturelle und gesellschaftliche Themen näher. Und die Techniken, diese in spannenden Medien für ihre Leser, Hörer oder Zuschauer aufzubereiten.
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Was wir einbringen können: Junge, engagierte Medienmacher, vom Traum getragen, selbst zu publizieren. Junge Autoren, die sehr gut zwischen Medien zu unterscheiden wissen, neue Techniken nutzen, aber genau deshalb für Analysen, Kommentare und längere Gedanken das gedruckte Magazin oder die gedruckte Zeitung bevorzugen.
SCHWIERIGE THEMEN BRAUCHEN ÜBERSETZER. Junge Multiplikatoren, die Themen wie Nachhaltigkeit, schwierige Wirtschaftsthemen, das komplexe Gebilde Europa oder die Zukunft der Gesellschaft für andere Jugendliche herunter brechen, erklären und greifbar machen. Die eigene, junge und authentische Medien machen, die näher dran sind an ihren Lesern als jedes andere Medium es sein könnte. Schülerzeitungen und Jugendmedien, von engagierten Jugendlichen gemacht, regen in ihrem Umfeld Diskussionen an. Darauf setzt die Jugendpresse Deutschland. Es hat sich gezeigt: Schülerzeitungsredakteure, junge Radio- und Fernsehmacher, verstärkt junge Fotografen und Internetmacher, Podcaster, Blogger, zählen zu den engagiertesten und politisch interessiertesten jungen Zielgruppen. Das Jugendmedium ist für viele der Anfang, der erste journalistische Gehversuch. Wenig später beginnen viele ihre erste freie Mitarbeit bei der lokalen Tageszeitung oder einem anderen meist regionalen Medium. Nach ihrem Abitur starten sie in journalistische Ausbildungs- und Studienwege. Junge Medienmacher frühzeitig intensiv auszubilden hat also auch eine langfristige Wirkung – für einen qualifizierten, gut ausgebildeten Journalistennachwuchs. Herr Staatsminister, wir sind stolz und glücklich Partner der Nationalen Initiative Printmedien sein zu dürfen. Was wir einbringen können: Junge, engagierte Medienmacher, vom Traum getragen, selbst zu publizieren. Junge Autoren, die sehr gut zwischen Medien zu unterscheiden wissen, neue Techniken nutzen, aber genau deshalb für Analysen, Kommentare und längere Gedanken das gedruckte Magazin oder die gedruckte Zeitung bevorzugen. Das vielleicht beste Beispiel ist YAEZ, eine Jugendzeitung aus Stuttgart, entstanden aus der Jugendpresse. Die YAEZ-Macher starteten vor sechs Jahren mit einer Online-Schülerzeitung, erst für ihre Schule, dann weit darüber hinaus. Nach zwei erfolgreichen Jahren entschieden sich die drei damals 19-jährigen Stuttgarter: Wir wollen in Baden-Württemberg an jeder Schule gelesen werden. Sie gewannen die Stuttgarter Zeitung als Druckpartner, regionale Verkehrsverbünde als Anzeigenpartner. YAEZ erscheint seither alle zwei Monate in einer Auflage von 100.000 Exemplaren an allen Schulen in Baden-Württemberg – aus Online wurde Print. Fast so etwas wie die Umkehr der Geschichte. Es gibt mehr Beispiele: Die Jugendzeitung Freihafen in Hamburg, oder der sehr bekannte – und der Jugendpresse längst entwachsene SPIESSER, der inzwischen bundesweit an allen Schulen zu lesen ist. All diese Erfahrung, Ideen, viel Kreativität und Begeisterung fürs Medienmachen bringen wir sehr gerne in die Nationale Initiative Printmedien ein.
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KLAUS-DIETER WÜLFRATH
VORSITZENDER DES VORSTANDES DER STIFTUNG PRESSE-GROSSO
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amens der Stiftung Presse-Grosso darf ich mich sehr herzlich für die Einladung zur Teilnahme an der Nationalen Initiative Printmedien bedanken und darf Ihnen nach dem Vortrag der heutigen Keynotes durch Herrn Schmid und Frau Gaschke zur Grundkonzeption dieses Treffens meine Anerkennung aussprechen. Die heute angesprochenen Fragenkreise werden hoffentlich in die inhaltliche Diskussion zur Beantwortung der „Zukunftsfrage der Printmedien“ der an der Herausgabe von Printmedien Beteiligten einfließen. Entsprechend ihren satzungsgemäßen Zielen tritt die Stiftung Presse-Grosso für die Aufrechterhaltung eines Vielfalt gewährleistenden flächendeckenden Pressevertriebs in Deutschland ein, der auch nach jüngsten Untersuchungen im Auftrag unserer Stiftung europaweit eine optimale Versorgung der Bevölkerung sicherstellt. Diese Vielfaltsicherung in der Verteilung setzt begrifflich aber auch die Vielfalt des Angebots voraus. Wenn in den letzten 10 Jahren kontinuierlich jährlich erhebliche Auflagenrückgänge zu verzeichnen sind und eine deutlich abnehmende Akzeptanz von Zeitungen und Zeitschriften gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden festzustellen ist, liegt es naturgemäß im Interesse der Stiftung Presse-Grosso dazu beizutragen, dass Zeitungen und Zeitschriften als Basismedien in einer pluralistisch strukturierten Demokratie ihren Stellenwert behalten. Wer keine Möglichkeit wahrnimmt, sich auch über Hintergründe von Nachrichten zu informieren, auf sorgfältige journalistische Recherche zu vertrauen und keine Kenntnis davon hat, wie man sich in einer Schlagwort orientierten Medienwelt die Informationen verschafft, die erforderlich sind, um sich eine verantwortliche Meinung zu bilden, der wird sich mehr und mehr von der Teilnahme an Politik und Gesellschaft zurückziehen. Die Stiftung Presse-Grosso hat gemeinsam mit der Stiftung Lesen und dem VDZ in dem von ihr mitgetragenen Projekt „Zeitschriften in die Schulen“ die Erfahrung gemacht, dass viele Schüler gerade aus unteren Bildungsschichten und Schüler mit Migrationshintergrund erst durch die Präsentation von Zeitungen und Zeitschriften im Unterricht und die Möglichkeit, sich einmal persönlich mit dieser bunten Blätterwelt zu beschäftigen, Interesse am Lesen und Stöbern in Zeitungen und Zeitschriften gewonnen haben. Vielfach haben wir
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dabei die Erfahrung machen können, dass dann, wenn erst einmal das Interesse für bestimmte Themen in ihrer Printdarstellung geweckt worden war, diese Schüler nach dem Erstkontakt auch erklärt haben, künftig gerne häufiger Printmedien als Informationsmittel oder auch als Freizeitlektüre nutzen zu wollen. Gestatten Sie mir an dieser Stelle eine aktuelle Anmerkung zu dem von der Jugendpresse jetzt seit fünf Jahren durchgeführten und unter der Schirmherrschaft zunächst des Bundespräsidenten und jetzt des Bundesratspräsidenten stehenden bundesweiten Schülerzeitungswettbewerbs. Stiftung Presse-Grosso und Bundesverband Presse-Grosso unterstützen diesen Wettbewerb seit vier Jahren und bemühen sich, das Interesse für die Befassung mit Printmedien gerade in Schülerzeitungen zu wecken. Wir müssen aber leider feststellen, dass hier noch ein weites Feld zu bearbeiten ist. Von etwa 200 Schülerzeitungen in der Schlussauswahl dieses Jahres haben sich nur fünf tatsächlich mit Zeitungen oder Zeitschriften in einem Artikel auseinandergesetzt. Die Beschäftigung mit Internet, Blogs oder Computerspielen nimmt dagegen einen weitaus breiteren Raum in Schülerzeitungen ein. LESEN MUSS SPASS MACHEN, zugleich aber auch die persönliche Befriedigung vermitteln, dass man an Kompetenz für die Bewältigung auch alltäglicher Probleme dabei gewinnt. Ich denke, dass auf diesem Sektor Zeitungen und Zeitschriften, wenn sie ihrerseits an der Qualität ihrer Produkte festhalten bzw. sie weiter entwickeln, auch in Zukunft ein wichtiges Informationsmedium neben elektronischen Medien sein werden und dass es durchaus auch gelingen kann, Kinder und Jugendliche wieder stärker an die Nutzung und die Vorzüge von Printmedien heranzuführen. Dazu bedarf es jedoch verstärkter öffentlicher Aufmerksamkeit, denn aus unserer Sicht ist zu beobachten, dass in der öffentlichen Diskussion nur noch über Weblogs und Internetforen diskutiert wird, die Auseinandersetzung mit den klassischen Printmedien aber kaum noch stattfindet. Die Stiftung Presse-Grosso begrüßt deshalb Ihre Initiative, Herr Kulturstaatsminister, durch jährliche Treffen unter Ihrer Federführung hervorzuheben, dass die Politik die Bedeutung gedruckter Medien neben elektronischen Medien anerkennt und so zum Erhalt von Zeitungen und Zeitschriften beiträgt. Dieses Engagement sollte dazu führen, dass die Auseinandersetzung mit klassischen Printmedien als „öffentliche Aufgabe“ im weiteren Sinne angesehen wird und deshalb auch die notwendige finanzielle Unterstützung erhält, ohne die das Projekt nach unserer Erwartung nachhaltig kaum weitergeführt werden kann. Wir freuen uns deshalb aber auch darüber, dass mit dem jetzt erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb, in den wir uns gerne mit unseren Erfahrungen einbringen, Schulklassen und möglicherweise außerschulische Jugendgruppen dazu angeregt werden sollen, sich – in welcher Form auch immer –, mit Printmedien auseinanderzusetzen. Dass Sie, sehr geehrter Herr Kulturstaatsminister, die Preisträger dann anschließend nach Berlin einladen und hier öffentlich ehren, wird einen nachhaltigen Effekt auf die angesprochenen Jugendlichen sicher nicht verfehlen. In diesem Sinne freue ich mich namens der Stiftung Presse-Grosso über den heutigen Auftakt zu dieser Initiative und habe die große Hoffnung, dass insbesondere die Tatsache, dass die Medienpolitik damit in so hohem Maße von der Bedeutung der Printmedien Notiz nimmt, auf alle Beteiligten nicht ohne Einfluss bleibt.
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WERNER SCHIESSL
VORSITZENDER DES VORSTANDES DES BUNDESVERBANDES PRESSE-GROSSO
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amens des Bundesverbandes Presse-Grosso und der bundesweit 74 Pressegroßhändler bedanke ich mich für die Einladung. Der Pressegroßhandel hat die Aufgabe, Pressefreiheit und Pressevielfalt zum Konsumenten zu bringen.
Für unsere Gesellschaft, für eine funktionierende Demokratie bedarf es interessierter, verantwortungsbewusster Bürgerinnen und Bürger, die sich regelmäßig durch die Medien informieren. Nach wie vor sind Zeitungen und Zeitschriften die Leitmedien für die Information über politische, wirtschaftliche und kulturelle Hintergründe sowie Entwicklungen. Im Ozean der crossmedialen Angebotsformen weisen die Printmedien als Leuchttürme den Weg durch die zunehmend unüberschaubar werdende Informationsflut. Im Grundgesetz genießen die Pressefreiheit und Pressevielfalt aus gutem Grund eine besondere Stellung. Die Bundesrepublik Deutschland verfügt über eine sehr vielfältige Zeitungsund Zeitschriftenlandschaft mit einem einmalig dichten, lesernahen Vertriebsnetz von 120.000 Verkaufsstellen, die vom Presse-Grosso täglich mit einem Sortiment von insgesamt mehr als 4.000 Titeln beliefert werden. Nicht zuletzt seit der Veröffentlichung der PISA-Studie gewinnt die Förderung der Medienund Lesekompetenz auch bei uns eine immer stärkere Bedeutung: DER MEDIENDIENST „TEXT INTERN“ titelte im November 2007: „Die Leseförderung wird zum Glück immer wichtiger genommen.“ „FÖRDERN HEISST INVESTIEREN – Bildung, Lesekompetenz und Lehrerförderung waren wichtige Themen auf der Leipziger Buchmesse.“ ODER: „DIE NEUE LUST AUF LESE-QUALITÄT: Die Leser suchen heute nach echten Werten und Lebensqualität. Sie greifen immer öfter zu qualitativ hochwertigen Titeln“, schrieb der Kontakter. DIE KIDS-VERBRAUCHER-ANALYSE 2007 ergab, dass Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren wieder mehr lesen.
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Hinter diesen Schlagzeilen verbergen sich ermutigende Aussagen. Aber, so wird zunehmend gefragt: Erscheinen noch die richtigen Produkte? Findet der willige Leser das, was er sucht, was ihn interessiert? Lesen muss auch wieder Spaß machen. Sehr geehrter Herr Staatsminister Neumann, wir danken Ihnen sehr, dass Sie mit der Nationalen Initiative Printmedien die Leseförderung zur Chefsache machen und die bestehenden bundesweiten Projekte unter ein gemeinsames Dach bündeln. Nach dem Motto „das Ganze ist mehr als die Summe der einzelnen Teile“ wird die gemeinsame Initiative einen konzertierten Schub zur Förderung der Bedeutung von Zeitungen und Zeitschriften in der Demokratie auslösen. Sowohl Zeitungs- und Zeitschriftenverleger als auch das Presse-Grosso verfügen – jeder in seiner Gattung – über langjährige Erfahrungen in der Leseförderung. Die unterschiedlichen Aktivitäten zu koordinieren ohne die jeweilige Eigenständigkeit aufzugeben, ist eine gemeinsame Verantwortung für unsere Leser von Heute und Morgen sowie die freiheitliche Medienordnung. Wir haben die Chance, die Medienangebote und den Vertrieb noch stärker auf die Informationsbedürfnisse der Leserinnen und Leser auszurichten. Dabei spielt die Heranführung von Kindern und Jugendlichen an einen offenen, kritischen und nachhaltigen Umgang mit Medieninhalten eine besondere Rolle. Unser Verband setzt sich gerne dafür ein, dass die Presse-Grossisten weiterhin das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“ der Stiftung Presse-Grosso und der Stiftung Lesen durch finanzielle Mittel sowie vertriebliche Leistungen gemeinsam mit dem VDZ tragen. Wir freuen uns über den auch im fünften Jahr unverändert hohen Zuspruch der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrer zu dem Projekt. Die Ergebnisse der Evaluierung stimmen hoffnungsvoll: 21 Prozent der Schüler aus den Klassen fünf bis acht, die am Projekt in 2007 teilgenommen haben, lesen nach eigenen Aussagen mehr. Dass die Medienpolitik und Initiativpartner den Stellenwert einer freiheitlichen Medienordnung, journalistisch hochwertiger Medienangebote sowie eines leistungsstarken Pressevertriebs in das öffentliche Bewusstsein heben wollen, begrüßen wir. Durch die jährlichen Treffen wird gegenüber der Öffentlichkeit deutlich gemacht, welchen Stellenwert die Medienpolitik und die Medienverbände den Printmedien gegenüber elektronischen Medienangeboten beimessen. Die Medien- und Leseerziehung beginnt bereits in jungen Jahren in den Familien, Kindergärten und Schulen. Die Einführung eines Unterrichtsfaches Medienkunde an Schulen würde der großen Bedeutung der Rolle der Medien für und in unserer Gesellschaft einen angemessenen Raum geben. Pädagogisch wertvolle Kinderhefte – die gibt es – in die Vorschulen zu bringen, wäre eine sinnvolle Ergänzung. Sehr geehrter Herr Staatsminister Neumann, sehr geehrte Damen und Herren, ich bedanke mich bei allen Beteiligten für das öffentliche Bekenntnis für Printmedien und -vielfalt an der Ladentheke. Wir freuen uns auf das gemeinsame Engagement.
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In diesen Medien „spricht die Nation zu sich selbst“, findet also ein für das Funktionieren moderner Gesellschaften längst unentbehrlicher Austausch an Informationen, Meinungen, Stimmungen statt. In Zeitungen und Zeitschriften erfährt nicht nur das Volk viel über seine Regierung – sondern auch umgekehrt.
HEINRICH KREIBICH
GESCHÄFTSFÜHRER DER STIFTUNG LESEN
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n einer guten Zeitung spricht die Nation zu sich selbst“: Der Schriftsteller Henry Miller hat mit diesem Apercu unserem Vorhaben, das wir heute beginnen möchten, einen großen Dienst erwiesen: Denn wenn wir uns die Freiheit nehmen, das Wort „Zeitschrift“ einzufügen, bringt es ohne ermüdende Umschweife auf den Punkt, weshalb die Pflege einer lebendigen Print-Kultur kein Partikularinteresse oder gar lediglich eine Ansammlung von Geschäftszielen einzelner Verlage ist – sondern ein Anliegen der gesamten Gesellschaft sein muss. In diesen Medien „spricht die Nation zu sich selbst“, findet also ein für das Funktionieren moderner Gesellschaften längst unentbehrlicher Austausch an Informationen, Meinungen, Stimmungen statt. In Zeitungen und Zeitschriften erfährt nicht nur das Volk viel über seine Regierung – sondern auch umgekehrt. Die Projekterfahrungen der Stiftung Lesen mit ihren Mitgliedern wie z. B. dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, dem Spiegel, Focus, ZEIT, FAZ sowie dem pädagogischen Kinderzeitschriftenverlagen wie Family Media, Sailer Verlag und Wort & Bild belegen, dass Zeitungen und Zeitschriften – pädagogisch kompetent eingesetzt – bei Kindern und Jugendlichen ausgesprochen wirksam Lesefreude
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Erfolgreich für das Lesen zu sein, die Rolle von Zeitungen und Zeitschriften als essenziellen Bestandteil von demokratischen Prozessen hervorzuheben und zu vermitteln, nur das, scheint mir, verhindert Vorurteile und dient der sozialen Integration in einer multikulturellen Gesellschaft, zu der sich Deutschland mehr und mehr entwickelt. Ich wünsche uns allen und bin davon überzeugt: Die Nationale Initiative Printmedien kann dazu beitragen, dass bei allen derzeitigen und sich abzeichnenden Medien-Revolutionen auch künftig die Nation per Printmedien zu sich selbst spricht — und damit Demokratie lebendig bleibt. Lassen Sie uns diese Chance gemeinsam nutzen!
und damit Lesekompetenz vermitteln – bei Mädchen und Jungen, bei ABC-Schützen und bei Pubertierenden. Aktuell zeigt dies z. B. das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“, welches wir in Form eines Aktionsmonats gemeinsam mit der Stiftung Presse-Grosso sowie dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger seit mehreren Jahren betreiben und welches in über 12.800 Klassenzimmern durch kostenlose Zeitschriftenboxen und didaktisches Begleitmaterial für mehr Lesefreude sorgt. Darüber hinaus das gerade mit dem Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern neu ins Leben gerufene ganzjährige Projekt zu „Zeitschriften in der Schule“, welches dazu beitragen soll, in den nächsten Jahren das Thema Zeitschriften und ihre Bedeutung für die Mediensozialisation für Kinder und Jugendliche voranzubringen. Gemeinsam ist vielen dieser Projekte die mangelnde Finanzierung. Das größte Zeitschriftenprojekt Deutschlands steht derzeit in Gefahr, hieran zu scheitern. Ich spreche dies hier so deutlich an, weil Netzwerke und deren Förderung nur dann wirklich hilfreich sind, wenn sie auch seitens der Politik entsprechend nachhaltig gefördert und unterstützt werden. Die fast 20-jährige Erfahrung der Stiftung Lesen zeigt, wie oft es gerade hieran mangelt und nicht nur deshalb erhoffen wir von diesem neu geschaffenen Netzwerk ein innovatives Plus in der Leseförderungslandschaft.
Hieran, Herr Minister, meine Damen und Herren, wird sich das neu geschaffene Netzwerk messen lassen müssen. Erfolgreich für das Lesen zu sein, die Rolle von Zeitungen und Zeitschriften als essenziellen Bestandteil von demokratischen Prozessen hervorzuheben und zu vermitteln, nur das, scheint mir, verhindert Vorurteile und dient der sozialen Integration in einer multikulturellen Gesellschaft, zu der sich Deutschland mehr und mehr entwickelt. Ich wünsche uns allen und bin davon überzeugt: Die Nationale Initiative Printmedien kann dazu beitragen, dass bei allen derzeitigen und sich abzeichnenden Medien-Revolutionen auch künftig die Nation per Printmedien zu sich selbst spricht – und damit Demokratie lebendig bleibt. Lassen Sie uns diese Chance gemeinsam nutzen!
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Nur wer es beherrscht, Informationen kritisch zu bewerten und kompetent zu nutzen, ist auch in der Lage, kompetent mitzureden sowie Demokratie sinnvoll zu leben und zu gestalten. Nur wer diese Rolle beherrscht, wird auch verstehen, warum qualitativ hochwertiger Journalismus für eine Demokratie unabdingbar ist, warum wir ausgebildete und unabhängige Journalisten brauchen, die Informationen sorgfältig recherchieren und verarbeiten.
MICHAEL KONKEN
VORSITZENDER DES BUNDESVORSTANDES DES DEUTSCHEN JOURNALISTEN-VERBANDES
D
ie Akzeptanz von Zeitungs- und Zeitschrifteninhalten in der jungen Generation stärken und ein Bewusstsein für den Wert der Teilhabe am demokratischen Gemeinwesen durch die Printmedien schaffen. Zwei wichtige Ziele, die sich das Netzwerk Nati-onale Initiative Printmedien gesetzt hat. Denn auch wenn die junge Generation zunehmend mit dem Medium Internet aufwächst, heißt das nicht, dass Zeitungen und Zeitschriften und deren Inhalte überflüssig werden. Keine Frage: Es gibt vielfältige Informationen, Meinungen und Qualitätsjournalismus im Internet. Jedoch ist die Bewertung von Informationen, die im Netz zu finden sind, viel schwieriger als von jenen in den Printmedien. Nicht jede Quelle im Internet ist verlässlich, nicht immer ist klar, wer hinter den Beiträgen steckt, Meinungen und subjektive Wertungen sind nicht immer als solche zu erkennen. Besonders riskant wird es, wenn sich User ausschließlich auf die Informationen verlassen, die ihnen Google als Suchergebnisse liefert. Kinder und Jugendliche müssen lernen, dass Zeitung- und Zeitschriftenlesen nicht uncool, sondern nützlich ist. Dass Zeitungen und Zeitschriften zwar auch Konkurrenz, aber insbesondere eine wichtige Ergänzung zu den online erreichbaren Informationen sind. Es ist wichtig, dass ihnen bewusst wird, was Printmedien leisten können. Verlässlich informieren und vielfältige Meinungen transportieren – aber auch Spaß machen und spannende Fragen beantworten. Informationen zu sammeln, zu verwerten, zu bewerten und auf dieser Basis eine Meinung zu bilden ist kein Kinderspiel. Anleitung ist hier nötig, doch nicht alle Elternhäuser leisten diese Anleitung – weder für die Internet- noch für die Printnutzung. Eine Tageszeitung im Haushalt ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Hier sind die Medienmacher gefragt, aktiv auf die Jugendlichen zuzugehen und ihnen Angebote zu unterbreiten.
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Der Deutsche Journalisten-Verband steht für Qualität im Journalismus. Doch kann qualitativ hochwertiger Journalismus nur eine Zukunft haben, wenn er akzeptiert wird, wenn seine Funktion und sein gesellschaftlicher wie persönlicher Wert in allen Altersklassen erkannt werden. Deshalb ist es aus unserer Sicht äußerst erfreulich, dass sich immer mehr Projekte dem Ziel widmen, Medien- und insbesondere Printkompetenz zu schärfen und die Relevanz journalistischer Produkte zu veranschaulichen. Medienkompetenz ist eine wichtige Qualifikation. Nur wer es beherrscht, Informationen kritisch zu bewerten und kompetent zu nutzen, ist auch in der Lage, kompetent mitzureden sowie Demokratie sinnvoll zu leben und zu gestalten. Nur wer diese Rolle beherrscht, wird auch verstehen, warum qualitativ hochwertiger Journalismus für eine Demokratie unabdingbar ist, warum wir ausgebildete und unabhängige Journalisten brauchen, die Informationen sorgfältig recherchieren und verarbeiten. Projekte gibt es viele und gerade zahlreiche Verleger haben es sich auf die Fahnen geschrieben, in den Schulen, also dort, wo die Jugend gesammelt zu erreichen ist, zur Medienkompetenz beizutragen. Viele dieser Projekte zeigen auf, wie spannend Printmedien sein können und wie spannend Journalismus sein kann. Die Schüler selbst dürfen recherchieren, Interviews führen, Berichte schreiben und kommentieren – zu Themen, die sie selbst interessieren, die sie selbst betreffen. Und meist können sie das Ergebnis dieser „Mühen“ selbst erleben – als Teil ihrer Tageszeitung, als Teil ihrer Zeitschrift. Ein Netzwerk, das diese Projekte und ihre Anbieter sammelt und durch das die gemeinsamen Ziele benannt, bekannt und vorangetrieben werden, ist sinnvoll und nützlich und ich wünsche der Initiative viel Erfolg.
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Wer junge, sich vorwiegend in elektronischen Medien bewegende Menschen in den Fokus nimmt, sie zu politisch bewussten, an möglichst tiefgehender Information, an sauber recherchierten, glaubwürdigen weil wahrhaftigen Beiträgen kompetenter, weil gut ausgebildeter Journalistinnen und Journalisten interessierten Printmediennutzern machen will, der muss zwingend crossmedial arbeiten.Das, was Verlage – bis auf wenige Ausnahmen – auf diesem Gebiet bis dato anbieten, ist (zurückhaltend formuliert) nicht ausreichend. Hier muss entscheidend nachgebessert werden.
MALTE HINZ
VORSITZENDER DES BUNDESVORSTANDES DER DEUTSCHEN JOURNALISTINNENUND JOURNALISTEN-UNION IN VER.DI
I
ch kann es mir und Ihnen wohl ersparen, im Detail zu begründen, weshalb selbstverständlich auch die Deutsche Journalisten-Union in ver.di hinter den im Konzeptpapier der Nationalen Initiative Printmedien dokumentierten inhaltlichen Festlegungen steht. Als Gewerkschaft, die eben nicht nur Berufspolitik macht, sondern natürlich ein allgemeinpolitisches Mandat für sich in Anspruch nimmt, wird sich die dju – das sage ich zu – auf allen ihr zugänglichen Ebenen dafür einsetzen, dass die Zielsetzungen Realität werden. Und lassen Sie mich an dieser Stelle mit Nachdruck unterstreichen: Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass nur qualitativ hochwertige Medien einen Beitrag dazu leisten können, dass junge Menschen wieder verstärkt lesen. Doch bevor sie dies tun, muss ihnen einleuchten, dass es sinnvoll und wichtig sein könnte, regelmäßig Tageszeitungen und Zeitschriften zu lesen. Sie müssen überzeugt sein, dass es ihnen nutzt, dass sie sozusagen Mehrwert generieren können durch das regelmäßige Lesen von Printmedien. Dabei spreche ich von Printprodukten, die von den Verlagen zwingend und nachhaltig auf Qualität, Glaubwürdigkeit und damit in der Perspektive auf mehr Wettbewerbsfähigkeit getrimmt werden müssen. Zu einer solchen Festlegung auf zumindest die publizistischen Grundsätze des Presserates jederzeit erfüllende Qualität, also hohe ethische wie fachliche Standards garantierende Arbeit von Redaktionen und Verlagen gibt es aus unserer Sicht überhaupt keine Alternative. Eine Entwicklung im übrigen, die in den Redaktionen und von den Verlagen künftig inhaltlich wie personell viel stärker als bisher auf Erneuerung,
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die Erschließung vorhandener, vor allem aber auch neuer Kompetenzen und Kreativität ausgerichtet werden muss. Hinzu kommt dies: Wer junge, sich vorwiegend in elektronischen Medien bewegende Menschen in den Fokus nimmt, sie zu politisch bewussten, an möglichst tiefgehender Information, an sauber recherchierten, glaubwürdigen weil wahrhaftigen Beiträgen kompetenter, weil gut ausgebildeter Journalistinnen und Journalisten interessierten Printmediennutzern machen will, der muss zwingend crossmedial arbeiten. Auch dazu gibt es aus unserer Sicht keine Alternative. Das, was Verlage – bis auf wenige Ausnahmen – auf diesem Gebiet bis dato anbieten, ist (zurückhaltend formuliert) nicht ausreichend. Hier muss entscheidend nachgebessert werden. Sich dieser Aufgabe zu stellen, ist für die Redaktionsbelegschaften landauf-landab keine Pflichtveranstaltung. Vielmehr sind sie überzeugt, dass ihre Blätter – auch zur eigenen Absicherung – diese crossmediale Verklammerung benötigen, wollen sie überhaupt eine Chance haben, von Jüngeren und Neuen wahrgenommen zu werden. Allerdings – und dieser Hinweis sei mir gestattet, weil er unverzichtbar ist: Wer von den Redaktionen noch mehr Leistung will als bisher schon, wer die Medien-Qualität weiter steigern, wer noch mehr Crossmedialität, also neben Printbeiträgen auch gute Video- und Audio-Files etc. will, der muss die Redaktionen dann natürlich auch personell, arbeitszeitlich, materiell, technisch und organisatorisch in den Stand versetzen, dies unter vernünftigen Bedingungen tun zu können! Dazu gehört selbstverständlich auch, dass in den Redaktionen für die längst überfällige und nachhaltige Verjüngung von Print- und Crossmedia-Angeboten die ausreichenden Kapazitäten und richtigen Leute an Bord sind. Leute, die imstande sind, entsprechend jung zu denken und zu schreiben, junge Themen, Musik-Genres, Interessen etc. zu erkennen und journalistisch umzusetzen. Darüber hinaus brauchen die Kolleginnen und Kollegen natürlich auch soziale Sicherheit – die Sicherheit, dass ein solcher Weg mit den handelnden Menschen und den verschiedenen Betriebseinheiten auch morgen noch so fortgesetzt werden kann. Und mit „morgen“ meine ich nicht nur den morgigen Freitag, meine Damen und Herren. Zu der Sicherheit, von der ich spreche, gehört übrigens auch eine angemessene Entlohnung der Menschen, die für diese Zeitungen und Zeitschriften arbeiten. Die Gehaltstarifverträge der zurückliegenden Jahre haben diese Prämisse nicht erfüllt. Ich sage dies, weil wir gerade vor neuen Tarifverhandlungen für die Freien und Festen bei Tageszeitungen und Zeitschriften stehen. Sie sehen, eine ambitionierte Initiative wie diese, benötigt eine breit angelegte, facettenreiche, in die Tiefe gehende Debatte. Die Deutsche Journalisten-Union in ver.di will dazu Beiträge leisten.
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Ich bin fest davon überzeugt, dass die Medienrevolution unserer Tage eine Chance für einen Demokratisierungsschub bedeutet. Die Kaste der Interpreten wird ein wenig entmachtet und muss sich neu legitimieren. Wenn sie so wollen, wird eine basisdemokratische Rückkoppelung in den Medienbetrieb eingeführt. THOMAS KRÜGER Solange Sie Ihre LesePRÄSIDENT DER BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG rinnen und Leser ernst nehmen und somit mit gutem Journalismus die Bürgelle Medien stehen vor dramatischen Umbrüchen. Auch auf diesem Feld ist die Glorinnen und Bürger befähibalisierung in Deutschland angekommen. Manche Medienstrategen sprechen sogar gen, sich einzusetzen, um von einer „Revolution” (David Montgomery). Das Internet revolutioniert alles, und das in ihrem Gemeinwesen mit fast von Woche zu Woche. Und es scheint auch die Printmedien vor sich herzutreiben. zu entscheiden, habe ich Haben wir schon alle begriffen, was da vor sich geht? Verlieren ausgebildete Journalisten an keine Angst um die Einfluss? Kommen Bürgerblogger an die Macht? Da sind wir schon mittendrin in einer DisZukunft der Printmedien kussion, die auch dieses neue Netzwerk vorantreiben wird. Solange Sie – als Print-Medienin Deutschland. Experten – die Diskussion führen, können Sie Akzente setzen, die wir qualitativ brauchen.
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Die Bundeszentrale für politische Bildung ist gerne bereit, in diesem wichtigen Zusammenschluss mitzuarbeiten und ihr Know-how zur Verfügung zu stellen. Die bpb selber hat sich in den vergangenen Jahren vom Gutenbergzeitalter in die Internetwelt weiterentwickelt. Immer bedacht, Buch und Webseite gleichermaßen inhaltlich qualitativ zu gestalten. Nehmen wir als Beispiel den 11. September 2001. Bereits wenige Tage nach den Anschlägen startete die bpb ihr breit angelegtes Informations- und Diskussionsangebot zum Thema Terrorismus – in gedruckter Form und im Netz. Wir nahmen dort gesellschaftliche Entwicklungen auf, boten Erklärungen an und ordneten sie ein. Zu diesen aktuellen politischen Themen beschrieben wir gemeinsam mit renommierten Wissenschaftler/innen Trends und Tendenzen. Wir organisierten dazu hochkarätig besetzte Diskussionsveranstaltungen in Schulen, Betrieben und Institutionen, stellten aktuelle Publikationen bereit, öffneten unsere Website für tagesaktuelle Nachrichten und Links, konzipierten thematische Filmreihen und produzierten aktuelle Themenblätter für den Unterricht. Die bpb verliert aber die grundlegenden Fragen unserer Demokratie nicht aus den Augen. Für komplexe gesellschaftliche Prozesse wie Einwanderung oder die deutsche Einheit müssen Erklärungen angeboten werden.
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Wir machen eigentlich – wenn Sie so wollen – nichts anderes als guten, seriösen Journalismus. Das ist ein weiterer wichtiger Punkt, warum wir hier in diesem Netzwerk mitmachen werden. Gerade in einer Zeit der schnellen Umbrüche können wir uns im Vertrauen auf die eigenen Stärken nicht zurücklehnen. Stillstand und Zurückhaltung bei Innovationen sind weder im Medienbereich noch insgesamt in der Gesellschaft angebracht. Wir wollen deshalb mit Ihnen Diskussionen und Prozesse voranbringen. Dass dieses Netzwerk sich zum Ziel gesetzt hat, gerade die jungen Menschen gezielt anzusprechen, können wir nur unterstützen. Daher ist die professionelle Bündelung von unterschiedlichen Initiativen äußerst wichtig und zielführend. Gerade politikferne Jugendliche und vor allem auch junge Migrantinnen und Migranten sollten Sie dabei besonders berücksichtigen. Unser Internet-Angebot „HanisauLand“ bietet ein spielerisches Forum, um Kinder an Politik und politische Themen heranzuführen. Und auch so mancher Erwachsene lernt dort viel über gesellschaftliche und politische Zusammenhänge. In einem animierten Internetcomic mit monatlicher Fortsetzung erleben Tiere spannende und komische Abenteuer und in einem Politiklexikon mit nunmehr über 500 Begriffen wird einfach und anschaulich erklärt, wie Politik funktioniert. Der Comic und das Politiklexikon sind auch als Printfassung erhältlich. (Kooperationen mit Tageszeitungen und Schulbuchverlagen hat es bereits gegeben.) Schauen Sie einfach einmal rein. Zu einem Festival für junge Politik (Berlin 08) laden wir mit Partnern für Juni zehntausend junge Leute nach Berlin ein. Unter dem Motto „Nur wer was macht, kann auch verändern!” bietet dieses Politik-Festival jungen Menschen die Möglichkeit, mit eigenen Ideen und Vorstellungen an gesamtgesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben – etwas zu bewegen und Entscheidungsträgern ganz nahe zu kommen. Für diese Initiative wäre das eine gute Möglichkeit, ihre „Produkte” vorzustellen, zu bewerben und somit im Gespräch zu bleiben. Ein weiterer wichtiger Punkt des Printnetzwerks ist die Unterstützung des Qualitätsjournalismus. In der heuti-
gen Informationsflut der unterschiedlichen Medien kann sich jeder User sein Angebot selbst zusammenstellen. Nach der anfänglichen Euphorie über die unendliche Vielfalt werden inzwischen immer mehr Stimmen laut, die nach seriösen Nachrichtenquellen fragen und Gewissheit haben wollen, dass sie verlässliche Informationen erhalten. Die Menschen vertrauen ihrer Zeitung, wenn sie wissen, dass sie Qualitätsjournalismus für ihr gutes Geld bekommen. Das ist ein wichtiges Gut und ein wertvolles Image, dass in Zukunft noch viel stärker in den Vordergrund rücken muss. Dazu möchten wir mit unserem Journalistenprogramm auch weiterhin beitragen. Seit mehr als 30 Jahren unterstützt die bpb mit ihrem Lokaljournalistenprogramm lokale und regionale Tageszeitungen. Seit einigen Jahren werden dabei auch Kinder und Jugendliche als Zielgruppe in den Blick genommen. Im Jahre 2006 fand die erste „KinderMedienKonferenz“ statt, bei der sich Macherinnen und Macher von Kindermedien über erfolgreiche Konzepte austauschen konnten. Die zweite Konferenz war bereits ausgebucht, als sie gerade einmal ein paar Stunden ausgeschrieben war. Der Bedarf an Diskussionsplattformen scheint riesengroß. Und mit dem „jugenddrehscheibe-Preis 2007“ prämierte die bpb zum ersten Mal Journalistinnen und Journalisten sowie Redaktionen deutschsprachiger Zeitungen, die Vorbildliches für ihre jungen Leserinnen und Leser geleistet haben. DIE HIER GEÄUSSERTE KRITIK DER VERLEGER-VERBÄNDE an den Internet-Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hat einen schalen Beigeschmack, hinterlässt sie doch den Eindruck von „Verbotspädagogik”. Die Kritik mancher Verlage an der fehlenden journalistischen Qualität im Internet lässt sich leicht auch auf Printprodukte anwenden. Ein erhobener Zeigefinger ist nicht angebracht. Will man wirklich die Bedenken an den Internet-Auftritten der Öffentlich-Rechtlichen aufrechterhalten, könnte man zugespitzt auch eine Bedrohung und Infragestellung der Arbeit solcher Institutionen wie der Bundeszentrale für politische Bildung erkennen, die Wissen kostenlos öffentlich bereitstellt. Ich denke, es wird für jeden Anbieter künftig einen Platz geben und was zählt, ist ausschließlich guter und seriöser Journalismus. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Medienrevolution unserer Tage eine Chance für einen Demokratisierungsschub bedeutet. Die Kaste der Interpreten wird ein wenig entmachtet und muss sich neu legitimieren. Wenn sie so wollen, wird eine basisdemokratische Rückkoppelung in den Medienbetrieb eingeführt. Solange Sie Ihre Leserinnen und Leser ernst nehmen und somit mit gutem Journalismus die Bürgerinnen und Bürger befähigen, sich einzusetzen, um in ihrem Gemeinwesen mit zu entscheiden, habe ich keine Angst um die Zukunft der Printmedien in Deutschland. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
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Die Nationale Initiative Printmedien ist ein informeller, rechtlich nicht strukturierter Verbund aller bundesweit im Bereich Zeitungen und Zeitschriften aktiven Verbände und Organisationen.
MITGLIEDER
DER NATIONALEN INITIATVE PRINTMEDIEN
BUNDESVERBAND DEUTSCHER ZEITUNGSVERLEGER (BDZV) Haus der Presse Markgrafenstr. 15
Ansprechpartnerin:
HTTP://WWW.DJV.DE
Ella Wassink
Ansprechpartnerin:
[email protected]
Nicole von Stockert
[email protected]
10969 Berlin HTTP://WWW.BDZV.DE/
Ansprechpartnerin: Anja Pasquay
[email protected]
VERBAND DEUTSCHER ZEITSCHRIFTENVERLEGER (VDZ) Haus der Presse
JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND (JPD) Wöhlertstraße 18 10115 Berlin
DEUTSCHE JOURNALISTINNENUND JOURNALISTEN-UNION IN VER.DI (DJU) Paula-Tiede-Ufer 10
HTTP://WWW.JUGENDPRESSE.DE
10179 Berlin
Ansprechpartnerin:
HTTP://WWW.DJU.VERDI.DE
Elisa Gärtner
Ansprechpartner:
[email protected]
Martin Dieckmann
[email protected]
Markgrafenstr. 15 10969 Berlin
STIFTUNG PRESSE-GROSSO
HTTP://WWW.VDZ.DE/
Schwarzwaldstraße 39
STIFTUNG LESEN
76137 Karlsruhe
Römerwall 40
HTTP://WWW.STIFTUNG-PRESSEGROSSO.DE
55131 Mainz
Ansprechpartner: Ludwig von Jagow
[email protected]
VERBAND DEUTSCHER LOKALZEITUNGEN E.V.
Ansprechpartner: Klaus-Dieter Wülfrath
Ansprechpartnerin:
[email protected]
Sabine Uehlein
[email protected]
Dovestr. 1 10587 Berlin HTTP://WWW.LOKALPRESSE.DE/
Ansprechpartner: Martin Wieske
[email protected]
DEUTSCHER PRESSERAT
BUNDESVERBAND PRESSE-GROSSO Händelstraße 25-29 50674 Köln
HTTP://WWW.PRESSERAT.DE/
BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG (BPB) Adenauerallee 86
HTTP://WWW.BVPG.PRESSEGROSSO.DE
53113 Bonn
Ansprechpartner:
HTTP://WWW.BPB.DE
Kai Christian Albrecht
Ansprechpartner:
[email protected]
Berthold L. Flöper fl
[email protected]
Gerhard-von-Are-Str. 8 53111 Bonn
HTTP://WWW.STIFTUNGLESEN.DE
DEUTSCHER JOURNALISTENVERBAND (DJV) Pressehaus 2107 Schiffbauerdamm 40 10117 Berlin
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MEIN LAND DEUTSCHLAND – 60 JAHRE BUNDESREPUBLIK SCHÜLERWETTBEWERB DER NATIONALEN INITIATIVE PRINTMEDIEN
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ein Land Deutschland - 60 Jahre Bundesrepublik“ lautet das Thema des ersten Schülerwettbewerbs der Nationalen Initiative Printmedien. Am Wettbewerb teilnehmen können Schulklassen und freie Jugendgruppen. Die eingereichten Arbeiten sollen sich mit dem Wettbewerbsthema auseinandersetzen und einen Bezug zu Zeitungen oder Zeitschriften haben. Eine Fachjury wird die drei besten Arbeiten auswählen. Die preisgekrönten Schulklassen oder Jugendgruppen können sich auf eine zweitägige Reise nach Berlin freuen. Im Frühjahr 2009 sind sie dort unter anderem zu einem Besuch des Deutschen Bundestags eingeladen. Außerdem werden die Preisträgerinnen und Preisträger während ihres Aufenthaltes im Rahmen der Jahrestagung der Nationalen Initiative Printmedien im Bundeskanzleramt ausgezeichnet. Die Teilnahmebedingungen für das Preisausschreiben 2008 / 2009 sind ab dem 1. Juli 2008 unter www.kulturstaatsminister.de abrufbar. Zusätzlich wird ein Flyer über die Teilnahmebedingungen informieren. Er wird im Herbst 2008 an interessierte Schulen versandt. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2009.
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Immer weniger Kinder und Jugendliche lesen Zeitungen und Zeitschriften. Das wird von weiten Teilen der Gesellschaft und der Politik inzwischen als Problem erkannt. Denn trotz elektronischer Angebote werden Printmedien auch zukünftig eine wichtige Rolle bei der Meinungs- und Willensbildung spielen. Um das Interesse gerade junger Menschen für Zeitungen und Zeitschriften zu fördern, hat der Beauftragte für Kultur und Medien die Nationale Initiative Printmedien – Zeitungen und Zeitschriften in der Demokratie gestartet. Sie soll Schülerinnen und Schüler über die Bedeutung von Medien- und Meinungsvielfalt aufklären und sie an einen mündigen Umgang mit Zeitschriften und Zeitungen heranführen.
NATIONALE INITIATIVE PRINTMEDIEN
INITIIERT DURCH DEN BEAUFTRAGTEN DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR UND MEDIEN GEMEINSAM MIT
WWW.NATIONALE-INITIATIVE-PRINTMEDIEN.DE