Bitstrom

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Bitstromzugang in Deutschland Matthias Kurth Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Workshop der Reg TP am 30. Juni 2003 Hirschburg, Königswinter

1

Relevanz des Bitstromzugangs in Deutschland I § Breitbandinfrastruktur in Deutschland • DSL wird vermutlich wegen Problemen im Kabelbereich bis auf weiteres die vorherrschende Breitbandtechnik in Deutschland bleiben. • Bitstromzugang als Vorleistungsprodukt im Festnetzbereich kann daher eine wichtige Rolle für die wettbewerbliche Entwicklung des Breitbandmarktes spielen § Marktanalyse für den Markt Nr. 12 „Breitbandzugang für Großkunden“ der Empfehlung der Kommission über relevante Produkt- und Dienstemärkte § Klärungsbedarf im Hinblick auf rechtliche, ökonomische und technische Aspekte des Bitstromzugangs

2

Relevanz des Bitstromzugangs in Deutschland II §

Bisherige Regulierungsinstrumente zur Marktöffnung • Entbündelte Teilnehmeranschlussleitung (TAL), • Line Sharing

§

Komplementäre Zugangsvariante • Bitstromzugang

§

Ziel • Nachhaltigen Wettbewerb fördern und graduellen Markteinstieg ermöglichen

3

Bitstromzugang im EU Kontext: Materielle Aspekte I

4

§

“Bitstream access refers to the situation where the incumbent installs a high-speed access link to the customer premises and then makes this access link available to third parties, to enable them to provide highspeed services to customers.” (2000/C 272/10)

§

Bitstromzugang umfasst eine Zugangsleistung bis zum DSLAM und Transportleistung, mit der Breitbandverkehr auf eine höhere Netzebene transportiert wird.

§

Verschiedene Übergabepunkte für den DSL-Verkehr zwischen Incumbent und Wettbewerber möglich (z.B. ATM oder anderes Transitnetz).

§

Jeder Übergabepunkt definiert ein eigenes Bitstromprodukt.

Mögliche Bitstrom-Übergabepunkte und DTAG Breitband-Vorleistungsprodukte Zugangsnetz

Konzentratornetz

IP-Ebene

DiensteEbene T-OC-DSL

ISP-GATE

DSL-Modem

Splitter

B B A E

1 Übergabepunkt

TAE

III HVt

D S L A M

PoP

PoP

ATM oder kaskadierende DSLAMs

BB-RAR

PoP

LER

T-InterConnect PoP Plattform

PoP

LNS

PoP

z. B. freenet

PoP

PoP

T-DSL-ZISP 74 Übergabepunkte PoP

LNS

PoP z.B. Telefónica PoP

„T-DSL“-Anschluss PoP

Bitstrom 1

T-DSLZISP

Bitstrom 2

IP-Plattform Wettbewerber ISP-GATE

Bitstrom 3

IP-Plattform Wettbewerber

Bitstrom 4 T-OC-DSL

Bitstrom 5 Bitstrom 6

5

ISPs

Bitstromzugang im EU Kontext: Materielle Aspekte II

§

Bitstromzugang reicht vom Endkunden bis zum Übergabepunkt und umfasst damit die Kontrolle über die Endkundenbeziehung

§

Wettbewerber soll durch Bitstromzugang in die Lage versetzt werden, eigene differenzierte Produkte anzubieten • durch Nutzung des eigenen Netzes • durch direkte oder indirekte Kontrolle über technische Parameter des Dienstes

6

Bitstromzugang im EU Kontext: Prozedurale Aspekte

§

Kommission sieht bei Bitstromzugang eine klare Rolle für Entscheidungen durch den Regulierer (COCOM03-04REV1): • Laut Empfehlung der Kommission ist Bitstromzugang Teil des Vorleistungsmarktes für Breitbanddienste (potentiell ex-ante reguliert). Dieser beinhaltet Netzzugang und Sondernetzzugang i. S. der Rahmenrichtlinie. • Wenn als Ergebnis der Marktanalyse ein Anbieter als marktbeherrschend eingestuft wird, können die nationalen Regulierer Zugang anordnen und Verpflichtungen in Übereinstimung mit der Zugangsrichtlinie (2002/19/EC) auferlegen.

7

Notwendigkeit konsistenter Entscheidungen: Allgemeine Anforderungen § Konsistenz im EU-Rechtsrahmen (Art. 8 Abs. 3 b RL) sowie im Referentenentwurf zum TKG verankert (§ 23 Abs. 2) § Im Rahmen von Bitstromzugang sind folgende Konsistenzaspekte zu beachten: • Konsistenz zwischen Vorleistungen -

Konsistenz zwischen verschiedenen Bitstrom-Varianten

-

Konsistenz zwischen Bitstrom und anderen BreitbandVorleistungen (T-DSL-ZISP, ISP-GATE, T-OC-DSL)

• Konsistenz zwischen Vorleistungen und Endkundenprodukten

8

Notwendigkeit konsistenter Entscheidungen am Beispiel des bestehenden Breitbandvorleistungsproduktes T-DSL-ZISP § T-DSL-ZISP ist kein Bitstromzugang, da die Leistung nicht bis zum Endkundenanschluss reicht § Entscheidung der RegTP am 13. Juni zum Entgeltantrag der DTAG zu T-DSL-ZISP, in dem diese eine Verlagerung der Kosten des Konzentratornetzes vom Endkundenanschluss auf die Vorleistungsebene anstrebte: • Volumenabhängige Bepreisung des Konzentratornetzes im Rahmen von T-DSL-ZISP konnte nicht genehmigt werden. • Das Konzentratornetz ist bereits im Rahmen des Endkundenanschlusses T- DSL abgegolten. • Das Konzentratornetz müsste gleichermaßen in den Preisen der anderen Vorleistungsprodukte ISP-GATE und T-OC-DSL berücksichtigt sein. 9

Konsistenz von Vorleistungs- und Endkundenprodukten PoP

DSLAM Elemente der Wertschöpfungs-

DSL-Anschluss

Konzentratornetz

IP-Backbone

Peering

Gebündeltes Breitbandangebot

ISP-Leistung ZISP

Derzeitige Vorleistungsprod.

T-DSL

GATE

Wettbewerber Wettbewerber OC

1. ATM-Switch

Bitstromprodukte

Vorleistungsprodukte

Endkundenprodukte

kette

ATM-Bitstrom

2. ATM-Switch

ATM-Bitstrom IP-Bitstrom (ZISP-Schnittstelle) IP-Bitstrom (GATE-Schnittstelle)

10

- Konsistenzanforderung zwischen Endkundenprodukten (DSL-Anschluss und ISP-Leistung) und Vorleistungsprodukten - Konsistenzanforderung aller Vorleistungsprodukte untereinander

Internetzugang

Diskussionspunkte zu Bitstrom im nationalen Rahmen § Unterschiedliche Geschäftsmodelle/Dienste der Wettbewerber • Netzbetreiber, der die TAL nutzt, Plattformbetreiber, ISP • Großkunden- vs. Massenanwendungen, • Internet, Video Streaming, Video-Conferencing etc. § Diese beeinflussen die Art der Bitstromnachfrage hinsichtlich • der Übergabepunkte (ATM-Knoten, Breitband PoP etc.) • des Übergabeprotokolls (ATM oder IP) • dem Wunsch Quality of Service Parameter, wie z.B. Bandbreite, Überbuchung, Laufzeit beeinflussen zu können.

11

Positionierung der Marktteilnehmer zu den Bitstrom Diskussionspunkten I § Forderungen stehen in Zusammenhang mit der vorhandenen Infrastruktur der Wettbewerber und den geplanten Geschäftsmodellen • Ein Teil der Wettbewerber, die verstärkt die Teilnehmeranschlussleitung nutzen, befürchten Bitstromzugang könne ihre Investitionen entwerten • Wettbewerber, deren Investitionen eher im Kernbereich der Netze liegen und die das Angebot flächendeckender Dienste intendieren sowie ISPs sehen Bitstromzugang als Chance • Diskussion verläuft teilweise analog zur Diskussion zwischen Teilnehmernetzbetreibern und Verbindungsnetzbetreibern im PSTN

12

Positionierung der Marktteilnehmer zu den Bitstrom Diskussionspunkten II

§ Keine einheitliche Position der Wettbewerber zu den Übergabepunkten bzw. dem Übergabeprotokoll • Wettbewerber, die vornehmlich Großkunden adressieren wollen, fordern eher eine ATM-Schnittstelle und die Garantie bestimmter Service-Levels. • Wettbewerber, die vornehmlich den Massenmarkt bedienen wollen, fordern eher eine Übergabe auf IP-Ebene und wollen im ersten Schritt auf bestehenden Schnittstellen und ‚Best effort‘ Leistung aufsetzen.

13

Ziel des heutigen Workshops I § Antworten auf folgende Fragen finden • Wie sieht der rechtliche Rahmen für die Anordnung von Bitstromzugang aus? -

Im EU-Rechtsrahmen: Welche Remedies für Bistromzugang?

-

Im nationalen Rahmen: Anordnung nach § 16 im Referentenentwurf des TKG

• Wie sieht das ökonomische Rationale für Bitstromzugang aus? • Welcher Bedarf für Bitstromzugang besteht in Deutschland? • Welche Beschränkungen bestehen auf der Angebotsseite?

14

Ziel des heutigen Workshops II

§ Lösung suchen, die Interessenausgleich schafft • Bitstromzugang auf ATM und/oder IP Ebene? • Trade-off zwischen Komplexität des Angebots und Tempo der Realisierung • Die Thematik der Quality of Service Parameter muss beherrschbar bleiben und pragmatisch gelöst werden

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