Mitteilungsblatt von ADRA Deutschland e.V. 11/2008
DIREKT FINANZKRISE Bleibt für die Armen noch was übrig?
++ “Land unter” im Ulang County ++ ADRA auf dem Potsdamer Platz ++ Dringender Hilferuf aus Indien ++ Afghanistan: Menschen blicken sorgenvoll dem Winter entgegen ++ Aktion Kinder helfen Kindern läuft auf vollen Touren ++ Veranstaltungskalender ++
Nach der Finanzkrise BLEIBT FÜR DIE A R M E N N O C H WA S ÜBRIG? Nun ist es gekommen, wie schon lange erwartet – in den USA brechen Banken zusammen, Lebensträume zerplatzen wie Seifenblasen und ungezählte Häuser stehen leer.
WA S K O M M T 2 0 0 9 AUF UNS ZU? Es wird befürchtet, dass die Wirtschaft nur auf kleiner Flamme kocht, Kredite für notwendige Investitionen schwerer und zu schlechteren Bedingungen erhältlich sein könnten und der private Verbrauch sinken wird. Die Belastungen der privaten Haushalte werden insgesamt zunehmen, auch wenn die Regierung vorsorglich Entlastungen einplant. Die steigenden Kosten für die Sozialausgaben werden den Bundeshaushalt zusätzlich belasten. Ein ausgeglichener Staatshaushalt ist in weite Ferne gerückt. Die Staaten halten nun Gelder für die Rettung des Bankwesens bereit und übernehmen Bürgschaften. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Maßnahmen nicht ebenfalls als Seifenblasen erweisen.
WO LIEGT DIE G E FA H R ? Was in der gesamten Diskussion nur wenig beachtet wird: Die Seifenblasen sind nicht nur deshalb geplatzt, weil wir sie mit virtuellen Summen und immer mehr Nullen so voll gepumpt haben, dass sie dem Druck nicht mehr standhielten – vielmehr ist es die extreme Spannung zwischen hohen numerischen Werten (ohne entsprechende Gegenwerte) einerseits und stagnierender Löhne samt zunehmender Verarmung in der Gesellschaft andererseits. Wobei die Arbeitnehmer steigende steuerliche Belastungen tragen. Kurz: dem steigenden Innendruck fehlt der entsprechende Gegendruck – vielmehr er trifft sogar auf einen wachsenden „Unterdruck“. Dadurch platzt die Blase mit logischer Konsequenz.
Was hier in der Wirtschaftswelt der reichen Länder und Gesellschaften gilt, gilt im Prinzip auch für die weltwirtschaftlichen Zusammenhänge. Machen wir uns bewusst, dass über die Hälfte der Menschheit nicht an dem teilnehmen können, was wir „Markt“ nennen, weil sie sich unsere schönen Produkte einfach nicht leisten können, wird klar, welch immenser Unterdruck – eigentlich ist es eher ein Vakuum – unsere Wirtschafts-, Finanz- und Spekulationsblasen gefährdet.
„Land unter“ im Ulang County
ben Schadensbekämpfung. Für die armen Länder bleibt nichts mehr übrig oder der Versuchung wird weiter nachgegeben, noch mehr aus ihnen heraus zu holen. Man muss sich an der Stelle einmal klar machen, dass die jährlichen Zinszahlungen der Entwicklungsländer fast viermal so hoch sind wie die gesamten Leistungen der Entwicklungshilfe. Das bedeutet – wir haben sie „ausgenommen“ und davon gut gelebt. In gewisser Weise bekommen wir bei diesem Zusammenbruch des Finanzwesens nun
Überschwemmungen sind ein bekanntes Phänomen im Bundesstaat Upper Nile im Süd Sudan. Seit vielen Jahren sind die Bewohner davon betroffen. In den letzten drei Jahren stieg der Überschwemmungspegel unglaublich an, bis zu seinem Höchststand in diesem Jahr. ben zu können. So würden aus Hilfeempfängern ohne Aussichten auf Besserung endlich eigenständige Kunden, die auch unsere Produkte kaufen können.
WA S I S T Z U T U N ? Normalerweise ist zu erwarten, dass nun jedem das Hemd näher ist als die Jacke. Also, ab zur Bank und die Einlagen abheben, Gold oder Edelmetalle kaufen, Kreditbedarf privat organisieren und ähnliche kurzsichtige und egoistische Reaktionen, die voll in die Sackgasse führen, weil sie das gesamte System zerstören, an dem wir aber dran hängen und von dessen Renditen wir ganz bewusst gelebt und uns damit abgesichert haben. Die Folgen wären ein noch dramatischeres Auseinanderdriften wohlhabender und verarmender Bevölkerungsschichten, eine Zunahme der sozialen Spannungen, ein Zerbrechen der sozialen Sicherungs-Systeme und schließlich der demokratischen Basis unserer Gesellschaft. Würde man nun auf weltwirtschaftlichem Niveau ebenso handeln, wären auch dort die Folgen durchweg vergleichbar. Die wirtschaftlich starken Länder lecken ihre Wunden und betrei-
die Rechnung präsentiert. Aber ein Fortfahren nach bisherigem Prinzip führt auch hier absehbar in die Katastrophe. Vernünftig wäre es jetzt, alle Staaten an einen Tisch zu bitten und nach globalen Lösungen zu suchen.
Investitionen in die Dritte Welt müssen dafür sorgen, dass die Menschen Einkommen generieren können, um am internationalen Marktgeschehen teilha-
Im Bereich des Welthandels müssen endlich faire Handelsbeziehungen und ein fairer Warenaustausch ermöglicht werden. Freihandelsabkommen, die nur einseitig dem Exporteur gestatten, mit seinen Produkten den Markt des Partners zu überrollen und Zollabkommen, die der dritten Welt den Zugang zu unseren Märkten unmöglich machen, haben mit fairen Handelsbeziehungen nichts zu tun. Hier wurden seit der Zeit der Kolonialisierung die gleichen Fehler nur fortgeschrieben. Ein Umdenken ist längst überfällig. Wenn dieses immense Vakuum der Armut nicht durch einen sensiblen Prozess der Anpassung und Annäherung ausgeglichen wird, haben wir keine Chance, eine weltwirtschaftlich stabile Situation herzustellen. Von daher wäre es für uns alle äußerst fatal, uns auf die eigenen Interessen zu konzentrieren und sich achselzuckend von den Menschen in den nicht oder nur wenig entwickelten Ländern abzuwenden. Jede sinnvolle Investition, jeder partnerschaftliche Ansatz und jede faire Behandlung des Partners im Austausch und in der Bezahlung von Handelsgütern und Dienstleistungen ist ein Beitrag für eine sich stabilisierende Zukunft in Frieden. Dafür setzen wir uns als ADRA mit unseren Projekten ein. »H.-H. Wilfert
In jeder Regenzeit steigt der Sobat River an, tritt über seine Ufer und die großen Wassermassen können nicht mehr von dem flachen Flussbett gehalten werden. Ulang County liegt in einer Ebene aus Lehmboden mit nur wenigen Erhebungen. So können sich die Wassermassen schnell ausbreiten. Heftige Regenfälle lassen Teiche entstehen, die so groß werden, dass sie sich mit den HochwasserGebieten verbinden. Krankheiten wie Typhus, Malaria, Cholera, Bilharziose, die durch das Trinkwasser übertragen werden, breiten sich besonderes unter den Kindern und älteren Menschen aus. Einmal eingeschlossen – die Überschwemmungsgebiete sind mehrere hundert Quadratkilometer groß – können besonders Kinder und Frauen nicht mehr fliehen. Ihre Kräfte reichen nicht, um stundenlang durch hüfthohes Wasser zu waten.
Diese Veröffentlichung wurde mit Unterstützung der Europäischen Union hergestellt. Für den Inhalt dieser Veröffentlichung ist allein ADRA Deutschland verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.
Die Flut ist eine direkte Bedrohung für die Existenz und die Gesundheit der Menschen im Ulang County. In den vier Verwaltungsbezirken von Ulang wurden bisher schätzungsweise 5600 Haushalte gezählt, die von der Flut betroffen sind. Von den 600 Haushalten im Ulang County, die während der Trockenzeit mit Lebensmitteln und Saatgut von ADRA versorgt wurden, sind 487 Haushalte von der Flut erfasst worden. Die Farmen sind überflutet und manche Bauern waren gezwungen den Mais vorzeitig zu ernten, um wenigstens einen Teil der Ernte zu retten. Deiche, Gräben, Kanäle und Drainagen könnten verhindern, dass Hütten und Farmen überschwemmt werden. Das Wasser könnte gespeichert werden, um es in der Trockenperiode zur Bewässerung der Felder und zum Tränken des Viehs zu nutzen. Um dies zu erreichen, muss Fachpersonal eingesetzt werden, dass den Dorfältesten und den entsprechenden Initiativen das notwendige Wissen vermittelt. Hierbei wird sich ADRA besonders engagieren.
ADRA auf dem Potsdamer Platz Gemeinsame Zeltstadt der Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft zeigen Katastrophenhilfe zum Anfassen ADRA Deutschland hatte sich auf die Thematik der Trinkwassergewinnung konzentriert. Unter den zahlreichen Besuchern ließ sich auch die Berliner Bürgermeisterin erklären, wie Menschen in Somalia Wasser schöpfen, transportieren und zum Trinken genießbar machen. Der Gedanke der Hilfe zur Selbsthilfe selbst im Katastrophenfall fand dabei durchweg große Zustimmung.
zum Abschluss der Veranstaltung äußerst zufrieden. „Ich freue mich, dass wir mit unserer Ausstellung so vielen Menschen die Arbeit unserer Hilfsorganisationen näher bringen konnten. Wer einmal gesehen hat, wie wir mit einfachsten Mitteln Menschen helfen, die alles verloren haben, wird unsere Arbeit auch weiterhin unterstützen."
Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft, zeigte sich
Vier Tage lang konnten etwa 30 000 Besucher auf dem Potsdamer Platz hautnah erleben, wie das Bündnis der Hilfsorganisationen Menschen in größter Not zur Seite steht. So waren provisorische Notunterkünfte und Gesundheitszentren realistisch ausgestattet und man konnte direkt kosten, wie die Nahrungsmittel schmecken, die eine Flüchtlingsfamilie bekommt. Im Windkanal war zu erleben, mit welcher Kraft ein Wirbelsturm tobt und auf dem inszenierten Minenfeld spürten die Besucher mit Hilfe fachmännischer Ausrüstung Sprengstoffe auf. Erfahrene Katastrophenhelfer berichteten anhand von Fotos und Videoaufnahmen anschaulich von ihren Einsätzen vor Ort und zahlreiche Aktionen luden besonders die jüngsten Besucher zum Mitmachen ein.
Liebe Eltern, liebe Kinder, schon jetzt ein ganz besonderes Dankeschön, weil ihr alle so großartig mithelft, armen Kindern eine Freude zur Weihnacht zu machen. Wenn tatsächlich alle angeforderten Pakete nun schön gepackt werden, wäre das für mich selber eine echte Freude und für uns alle ein neuer Erfolg.
ADRA wird mit einem eigenen Stand das Kongress-Motto „It’s your turn!“ aufnehmen und Möglichkeiten der Mitwirkung zum Erhalt der Schöpfung und im Kampf gegen Hunger und Armut aufzeigen.
Wie ihr hier seht, spielt unsere Aktion auch bei ADRA eine wichtige Rolle. Unseren Transporter haben wir mit dem Logo beklebt und natürlich grüßt unsere Nana alle Verkehrsteilnehmer aus dem Heckfenster. Dieses Auto benutzen wir, um im näheren Umfeld von Weiterstadt die Kartons zu den Ausgabestellen zu fahren und die gepackten Päckchen da-
nach wieder abzuholen. In der nächsten Ausgabe werden wir bestimmt schon erste Berichte über den Verlauf unserer Aktion geben können. Ich freue mich schon darauf! Eure
Anja
Neuköllner Fußball-Jugend sammelt 725 Euro für die Paketaktion
ADRA auf dem Pan-Europa-Kongress der Adventjugend Vom 05. bis 09. August 2009 findet im Internationalen Congress Center (ICM) in München der paneuropäische AdventJugend-Kongress statt.
Bisher schon 50 000 Pakete abgerufen
Die Veranstalter erwarten etwa 3500 junge Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren, aus ganz Europa. Weitere Informationen gibt es über die jeweilige Vereinigung der Freikirche oder im Internet unter www.aycongress.org (zum Redaktionsschluss war diese Seite noch im Aufbau begriffen). In jedem Fall steht der Anmeldeschluss für den 30. April 2009 schon fest.
Es waren die Kindermannschaften von 16 Vereinen. Am 13. September spielten sie beim Gastgeber Grün-Weiß in Neukölln um die begehrten Pokale. Es war ein langer Tag und die unermüdlichen Kämpfer nahmen am Abend voller Ungeduld ihren Pokal aus der Hand von Karsten Stinglwagner, dem Trainer der
F-Jugend, entgegen. Die Trainer und Eltern nutzten die Spielpausen, um sich mit ihren Kindern über die ADRA-Aktion zu erkundigen. Besonders waren alle von den Projekten angetan, die den Kindern nachhaltige Verbesserungen brachten. Auf Bildern konnte man die Schule im albanischen Culli
Zall vor und nach der Renovierung sehen. Ebenso bewundert wurden die Bilder der Sanitäranlagen im Kinderheim Tripyllja, die ebenfalls durch die Mittel der Kinder-Paketaktion auf einen zeitgemäßen Stand gebracht wurden. Eltern und Kinder spendeten an diesem Tag insgesamt 725 Euro für die Fortsetzung dieser Hilfsprogramme. Für ADRA Deutschland dankte der Pressesprecher Heinz-Hartmut Wilfert allen Spendern und besonders den Kindern sehr herzlich und übergab jedem Verein einen ledernen ADRA-Ball, der von Witwen im iranischen Bam mit der Hand genäht wurde. Durch die Produktion und den Verkauf dieser Bälle können die Frauen ihren Lebensunterhalt sichern, ihre Kinder ernähren und sie in die Schule schicken.
www.kinder-helfen-kindern.org
Am 2. Oktober eröffnete Berlins Bürgermeisterin Junge-Reyer die interaktive Zeltstadt von Aktion Deutschland Hilft mit einem Aufruf zu weltweiter Solidarität und Hilfsbereitschaft. „Wir Deutschen haben in schwierigen Zeiten immer Hilfe erfahren“, erklärte Junge-Reyer mit Verweis auf den 60. Jahrestag der Luftbrücke über Berlin. „Heute sind wir es, die Verantwortung übernehmen – für in Not geratene Menschen auf der ganzen Welt.“
Aktion Kinder helfen Kindern läuft auf vollen Touren
Afghanistan: Menschen blicken sorgenvoll dem Winter entgegen
Dringender Hilferuf aus Indien
3. DIE LAGE IN A F G H A N I S TA N :
Aus der Flutregion Bihar berichtet unsere Mitarbeiterin Kathrin Rothhaas Zwei Wochen lang habe ich die Flutregion Bihar im nord-östlichen Teil Indiens besucht. Die Zustände vor Ort sind schlicht katastrophal und zeigen, wie dringlich weitere Hilfe hier ist. Doch der Reihe nach: Heftige Regenfälle und ein Dammbruch in Nepal haben den Fluss Kosi über sein ursprüngliches Flussbett treten lassen. Unkontrolliert suchen jetzt sich die Wassermassen ihren eigenen Weg. Dadurch mussten 2,5 Millionen Menschen ihre Wohnsitze fluchtartig verlassen. Sie haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren, denn heute ergießt sich der Strom mit bis zu 15 Kilometer Breite über das Land. Folglich leiden insgesamt etwa 3,2 Millionen Menschen indirekt unter den Auswirkungen der Fluten. Millionen haben auf Dämmen sowie dem höher gelegenen, völlig zerstörten National Highway ihre Lager notdürftig errichtet und 371 100 Menschen leben in mittlerweile 372 Camps. Diese Flut in Bihar ist die schlimmste seit 50 Jahren. Im ärmsten und bevölkerungsreichsten Staat Indiens sind daher die Auswirkungen verheerend. Es wurden 105.000 Hektar Ackerland zerstört und somit nicht nur die komplette derzeitige Reisernte vernichtet. Vielmehr wird, wenn Anfang des kommenden Jahres die Wasser hoffentlich ablaufen, eine dicke Schlammschicht die Bestellung der Felder unmöglich machen. Auch das Vieh – die Bauern haben die Hälfte ihres Vieh-
mit Höhenlagen und Gebirgen ist, wird klar, dass der Winter hier vier bis sechs Monate andauert. Das wäre auch für uns in Deutschland nur schwer zu ertragen. Gewiss – es gibt Heizöl, Kohle, Holz, Gas, auch Kleidung ist am Markt ausreichend verfügbar, doch preislich jenseits der finanziellen Reichweite der Armen.
bestands verloren – wird nichts zu fressen finden. Die Regierung Nepals warnt vor erneuten Dammbrüchen, einer wiederholten Richtungsänderung des Kosi, sowie einer Verschlimmerung der Überflutung. Offizielle Zahlen sprechen momentan von 212 Toten, jedoch gibt es Berichte mit weitaus höheren Zahlen zumal noch nicht abzusehen ist, wie viele Menschen durch die Fluten fortgerissen wurden. Die Hilfe der Regierung und der meisten Hilfsorganisationen konzentriert sich auf die Versorgung der großen Flüchtlingslager. Jedoch ziehen es viele Flüchtlinge vor, auf Dämmen oder höher gelegenen Straßen in der Nähe ihres Dorfes zu bleiben. Ihre Angst, auch ihr restliches Hab und Gut noch zu verlieren ist zu groß. Viele dieser unorganisierten Camps sind nur auf dem Wasserweg zu erreichen und dort warten Familien seit Wochen vergeblich auf Hilfe.
Eine Regel besagt, dass sich ein einzelnes Problem meist schnell lösen lasse, komme allerdings eine zweite Problemstellung dazu, werde die Suche nach einem Ausweg schon schwieriger. Wird aber eine Notlage durch einen weiteren, dritten Faktor kompliziert, stelle sich Panik und Hilflosigkeit ein.
ADRA Indien und ADRA Deutschland haben sich den am meisten betroffenen Distrikten Purnea, Supaul und Araria zugewandt. Basierend auf den Ergebnissen unserer Untersuchungen und den Empfehlungen von Sphere hat sich daher unsere Hilfe auf das bisher nicht unterstützte Bhimpur Panchayat im Chattapur Block, im Supaul und Araria Distrikt konzentriert, das dringend Hilfe benötigt
Genau das beschreibt aber die Situation der Menschen in Afghanistan, denen wir helfen wollen. Denn:
1. HEIMKEHRER:
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Diese Menschen leben schon jetzt unter sehr erschwerten Bedingungen. Sie sind Rückkehrer aus Pakistan oder aus dem Iran. Seit dem Jahr 2002 kommen sie wieder in ihre Heimat zurück, in der Hoffnung ein angemessenes Leben zu finden, doch was sie vorfinden ist ein Nichts. Extrem sind die Kosten für den Lebensunterhalt angestiegen. Die Armen unter ihnen können längst nichts mehr kaufen, sie stehen außen vor und manche denken an die Zeit im Asyl zurück, wo sie Arbeit und Einkommen hatten. Die Regierung steht der Lage hilflos gegenüber. Die Bereitstellung von Land, einer schlichten Unterkunft, einem Arbeitsplatz oder irgendeiner Zuwendung zur Sicherung des Grundbedarfs – all dies ist nicht vorhanden und die Menschen sind sich selbst überlassen. Eine zweite, gefährdete Gruppe sind die Inlands-Vertriebenen. Der Krieg, Terror und Dürre hat sie gezwungen, ihre Wohnorte zu verlassen. Tausende ziehen wie Nomaden von Ort zu Ort, immer auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Doch stets begegnen sie der
instabilen Sicherheitslage, mangelhafter Lebensgrundlagen oder fehlender Ressourcen, um sich niederzulassen. Die meisten von ihnen haben mittlerweile alles verloren und Hilfe von der Regierung oder anderen Unterstützern ist nicht zu erwarten. Beide Gruppen wollen wir unterstützen. Sie haben sich den Provinzen Kunduz und Balkh unter schwierigsten Lebensbedingungen niedergelassen. Sie hausen in schäbigen, verschlissenen Zelten und Notunterkünften. Die Glücklichsten unter ihnen bekamen an anderen Orten von der Regierung Plätze in Ruinen zugewiesen, die nichts boten als ein Dach über dem Kopf.
2. DER WINTER: Meistens hört man hierzulande: Der Winter stelle keine Katastrophe dar, er komme schließlich jedes Jahr wieder und sei auch vorhersehbar und die Menschen wüssten schon, wie sie damit zurecht kommen können. Dabei übersieht man die objektiven Bedingungen unter denen die beschriebenen Gruppen in den Kältemonaten zu leiden haben. Letztlich leistet ja auch die afghanische Regierung Winterhilfe, weil sie die akute Notlage sehr wohl versteht jedoch gegenüber der große Anzahl der Hilfesuchenden einfach überfordert ist. Diese leben bestenfalls in selber gebauten Lehmhütten, eine Isolierung oder gar eine Heizung können sie sich nicht leisten. Sinken die Temperaturen auf Minusgrade – das können bis 25 Grad sein und im Gebirge noch bedeutend mehr – dann sind diese benachteiligten Familien der Kälte schutzlos ausgeliefert. Zieht man noch in Betracht, dass Afghanistan ein Land
Sie gilt immer noch als unsicher und das Reisen im Land ist riskant. Allerdings ist das Risiko nicht überall im ganzen Land als gleich hoch einzuschätzen. Das von ADRA avisierte Gebiet gilt als einigermaßen sicher, ernste Zwischenfälle waren dort in der letzten Zeit nicht zu verzeichnen. Andere Risiken bestehen in der Warenbeschaffung, der pünktlichen Lieferung, der Transportprobleme auf unwegsamen und winterlichen Straßen und natürlich auch bei der Zwischenlagerung. Hier gilt es, Übergriffe auf die Waren auszuschließen, denn angesichts der großen Not sind die Begehrlichkeiten verständlicherweise groß. Dennoch wird ADRA 5 200 Menschen Decken, festes Schuhwerk, Plastikbahnen und Holzkohle zum Heizen und Kochen liefern. Alle Hilfsgüter werden im Lande eingekauft, damit die Wirtschaft stimuliert wird und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Außerdem werden dabei immense Kosten gegenüber einem Import von außen gespart. Dieses Projekt wird zum größten Teil durch Gelder des Auswärtigen Amtes der Bundesregierung Deutschland finanziert.
Veranstaltungskalender 30. Oktober
Nürnberg – Hohe Marter Murrhardt
27. Dezember
Frankfurt am Main
23. - 25. Januar 2009 Botschafter-Konferenz in Darmstadt, Auf der Marienhöhe Zurzeit freue ich mich über mittlerweile 169 Botschafter, die in 145 Kirchengemeinden die Anliegen von ADRA Deutschland vertreten. Es ist höchste Zeit, sich untereinander besser kennen zu lernen und sich über die gemeinsame Aufgabe auszutauschen und bestimmt auch – viel Neues zu erfahren. Ich freue mich auf die Begegnung mit vielen Botschafterinnen und Botschaftern bei der ersten Botschafterkonferenz auf der Marienhöhe am 23.-25. Januar 2009. »Fritz Neuberg
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