reitung. Auch heute in unserer Zeit spricht Gott hinein mit leiser und zarter Stimme und er ruft uns auf zu glauben, dass die Charakterzüge des Jesuskindes, des Messias, unsere Charakterzüge werden wollen bis zu einem gewissen Grad, dadurch dass wir immer mehr in sein Ebenbild verwandelt werden und er heißt wunderbarer Ratgeber, mächtiger Gott, ewiger Vater, König des Friedens. Wenn du dich heute anschaust, wem gleichst du mehr, auf wessen Frequenz bist du eingestellt? Seht Ihr das Bild von Jesaja und dem König Ahaz? Jesaja fordert ihn auf, auf Gott zu vertrauen—aber König Ahas‘ Blick geht in die Ferne und neben ihm steht, wie als Symbol seiner Entscheidung, sich auf seine eigenen Gedanken und Kräfte zu verlassen, ein gerüsteter Soldat. Auch wir stehen in unserem Leben in der Situation, dass wir uns fragen müssen: Welche Rolle spielen Gottes Verheissungen in meinem Leben? Glaube ich daran, dass er mir Kraft und Weisheit geben will—und wenn ich das glaube, räume ich ihm Zeit genug ein, dass er mit mir reden kann?
Gottes Stimme heute hören im Tosen des Alltags
Sprecher 1: (laut und drohend) „Setz deine Ellenbogen ein! Man kriegt nichts geschenkt, jeder für sich und mir das Meiste!“ Sprecher2: (liebevoll und werbend) „Lass dich von mir verändern, dem Demütigen gehört die Erde und das Himmelszelt, lass es in deinem Charakter Wurzel fassen: die Gegenwart des wundervollen Ratgebers, des mächtigen Gottes, den Trost des ewigen Vaters, die Hoffnung auf den König des Friedens.“
Falkenstrasse 1 8630 Rüti
Predigt vom 14. Dezember 2008
Jesaja 9, 5-6
tun wie die Wissenschaftler damals in New Mexico. Die Wissenschaftler in New Mexico haben viele einzelne Antennen zusammen gehängt, bis ihre Fläche sich vervielfacht hat, sie stark genug waren, das Signal aus dem Weltall aufzunehmen. Und so müssen auch wir einzelne Punkte unseres Lebens und seien es nur 5 oder 10 oder 15 Minuten an einem einzelnen Tag die Woche über miteinander verbinden, bis unsere Woche zu einem großen Antennenfeld wird, zu einem Antennenarray, die das leise liebevolle flüsternde Werben Gottes hören kann: Ich will dir Hoffnung geben – egal was sonst ist. Ich will dich trösten durch meine Gegenwart mit meinem Frieden über alle Vernunft – egal was andere sagen oder du sonst denkst. Das gehört mit zur Verheißung von Weihnachten. Amen
Wenn wir Gottes Stimme heute hören wollen, dann müssen wir etwas Ähnliches
Wolfgang v. Ungern-Sternberg Tel. 055 241 16 35
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Ein neugeborenes Kind ist etwas so kleines und zerbrechliches. Kann es die Macht haben, irgend etwas zu ändern? Im 8. Jahrhundert vor Christus sah sich Ahas der König von Juda einer beachtlichen Bedrohung gegenüber, die Armeen von zwei Königen waren dabei zum Angriff vorzurücken auf Jerusalem und es verbreitete sich eine beachtliche Panik unter dem König und seinem Volk. In dieses Klima der Furcht und Angst kam der Prophet Jesaja, der sich eines Tages mit Ahas traf, als dieser die Wasservorräte Jerusalems inspizierte, die die Stadt für die Belagerung brauchen würde. Jesaja rief Ahas auf, unerschütterliches Vertrau-
en in Jaweh zu haben, so dass das Königreich nicht fallen würde. Das Zeichen, das Jesaja ihm gab, war ein Kind, das geboren werden würde – und dessen Name selbst eine Erinnerung an Gottes ständigen Beistand sein würde: Emmanuel, Gott mit uns. Aber was für einen Unterschied konnte ein solches Kind schon machen, das doch nicht einmal eine Waffe halten konnte gegen den anrückenden Feind? Ahas verschloss sich gegenüber Jesajas Aufruf, wies ihn ab und schlug den scheinbar praktischeren Weg ein. Er rief den assyrischen König um Hilfe an und machte sich und sein Volk im Gegenzug Assyrien untertan. Jesaja war aber ein nicht so weltfremder Träumer wie es vielleicht hätte scheinen können. Hätte der Glaube an Gott Ahas Entschlossenheit gestärkt, dann hätte das Desaster vielleicht nicht geschehen müssen - aber es kam. Und es war Israel, das schwer bezahlen musste dafür, dass es sich auf Assyrien verlassen hatte. Ein schwerer Tribut wurde dem Land auferlegt. Rebellen wurden bestraft. Viel von Judas Territorium ging verloren und viele
Menschen wurden als Sklaven nach Assyrien deportiert. Aber Jesaja war noch nicht fertig, noch einmal stand er auf und prophezeite (Jesaja 9.2). Er sagte dem Volk, dass selbst wenn das Königreich gefallen war, es doch eine neue Freiheit am Horizont gab, nämlich dann, wenn der Messias geboren werden würde, denn er würde Gerechtigkeit und Frieden bringen (Jesaja 9.6). Aber wie kann all das sich in einem einzelnen Kind ereignen? In der letzten Augustwoche 1989 sandte die Weltraumsonde Voyager atemberau-
Voyagers Flüstern
Jahre funktionieren zu lassen und damit auch weit über unser Sonnensystem hinaus. Der Kurs der Raumsonde Voyager ist so sanft und präzise korrigiert worden auf dem Weg zu seinem Ziel, dass man das Manöver mit einem Golfer vergleichen könnte, der seinen Ball über eine Distanz von Hunderten von Kilometern direkt ins Loch schießt. Aber jetzt denken wir doch für einen Moment darüber nach wie diese wundervolle Information zu uns kam. Die Stimme der Weltraumsonde Voyager ist nämlich keine laute – ihre Stärke beträgt nur 21 Watt. Aber umrechnen 2,8 Milliarden Meilen in Kilometer soweit entfernt im Weltraum, dass die Radiosignale 4 Stunden brauchten, um die Erde zu erreichen, war die Stärke seines Signals auf nur ein zwanzig Milliardstel der Kraft gefallen, die man braucht, um eine normale elektronische Digitaluhr zu betreiben. Aber wie kam es dazu, dass man dieses schwache Signal überhaupt noch hören konnte?
dieses schwache Flüstern gab, wird unser Verständnis vom Weltraum niemals mehr dasselbe sein. Es war genug. Wir sind oft nicht darauf eingestellt, solche wichtigen Nachrichten, die im Flüsterton geäußert werden aufzufangen. Für König Ahas und sein Volk, die auf die ihrer Ansicht nach sichere Zerstörung von Jerusalem warteten, schien dass, was der Prophet Jesaja versprach wie ein schwaches Flüstern angesichts des drohenden Schlachtlärms und des Kriegsgeschreis aus Tausenden von Kehlen der feindlichen Soldaten. Warum sollten sie ihre Hoffnung auf solch ein schwaches Flüstern setzen? Das Wort des Herrn war zu Jesaja gekommen mit der Verheißung, dass wenn sie auf Gott vertrauen würden, die Stadt nicht fallen würde. Jesaja hatte gehofft, den König und das Volk zum Glauben zu rufen und damit ihre Widerstandskraft gegen die Invasoren zu stärken. Und die Bestätigung der Verheißung würde darin liegen, dass eine junge Frau
Gottes Flüstern
bende Bilder vom Planeten Neptun und seinen Ringen und Monden zurück an die Erde. Obwohl dem in den Nachrichtensendungen nicht viel mehr Zeit eingeräumt wurde als den letzten nationalen Sportereignissen, so haben diese Bilder, die in jenen wenigen Tagen vom Weltraum an die Erde zurück geschickt wurden, doch für immer unsere Vorstellung vom Neptun geändert. Selbst die Wissenschaftler, die Voyager entworfen hatten, hatten nie davon geträumt, was tatsächlich alles durch diese Sonde enthüllt werden würde. Sie wussten, dass ihr Satellit etwa 5 oder 6 Jahre funktionieren und damit seine bis dahin beabsichtigte Mission erfüllen würde, um anschließend für immer in dauernder Stille zu verschwinden, und nie wieder von sich hören zu lassen. Wir wissen jetzt aber, dass Voyager genügend Energie hat, um das Gefährt für mindestens 28
Nachdem Voyager gestartet war und bereits 6 oder 7 Jahre in seiner Mission unterwegs war – also länger als man überhaupt je geplant hatte, das Signal hören zu können – geschah etwas Besonderes: Ein neues Empfangsgerät war von den Wissenschaftlern entwickelt worden. Dieses neuartige Empfangsgerät wurde an etwa ein Dutzend riesiger Parabolantennen in der Nähe von Socorro, New Mexico, angehängt, die so miteinander gekoppelt waren, dass sie gemeinsam wie eine einzige riesige signalempfangende Satellitenschüssel wirkten, die selbst ultraschwache Signale aus dem Weltall bis zur Stärke von einem zwölf Milliardstel eines Milliardstel eines Milliardstel von einem Watt auffangen konnte! Wer sich das besser so vorstellen kann, wer eine Neigung zur Mathematik hat, das würde man schreiben als 10-28 also 28 Nullen nach dem Komma, bevor überhaupt eine Zahl kommt. Und nach jedwedem Maßstab konnte man das kaum noch als ein Flüstern bezeichnen. Aber deswegen, weil es
empfangen und ein Kind gebären würde. Es war ein Zeichen von fast lächerlicher Insignifikanz. W e l c h e Frau? Welches Kind? Und abgesehen davon welche Bedeutung konnte die Geburt eines einzigen Kindes schon haben angesichts der Macht der zwei vorrückenden Armeen? Konnte die sichere Zerstörung abgewandt werden durch das Flüstern Gottes? Genau jetzt in der Mitte der markerschütternden Furcht über die Belagerung würde der Name dieses kleinen Kindes eine Erinne-
rung sein – Zitat „Emmanuel!“ Gott ist mit uns! Gott ist gegenwärtig! Gott ist mit uns! Dieses Flüstern würde genug sein.
Sprecher 1: (laut und drohend!) „Erzittert vor der Macht (Name der anrückenden Armeen einsetzen)! Ihr seid am Ende! Wir sind Tausende und ihr seid gar nichts! Hört ihr schon unsere Säbel rasseln?“ Sprecher 2: (leise, fast flüsternd, liebevoll und ermutigend) „Das Volk, das im Finstern wandert, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Land des Todes lebten ist ein Licht aufgegangen.“ Sprecher 1: „Seht ihr die Zeichen unserer Macht und Übermacht? Rammböcke, Lanzen und Schwerter! Reißt eure Augen auf – wir zwingen euch, sie zu sehen!“ Sprecher 2: „Ich wünsche mir so sehr, dass ihr eure Augen freiwillig öffnet, um mein Zeichen zu sehen: Ein Kind ist euch geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seinen Schultern – und man wird seinen Namen nennen Emmanuel.“
Das verheißene Zeichen war nicht genug für Ahas. Er übersah es, er überhörte es im Trubel der Schlachtvorbe-