Donnerstag, 7. September 2006, NR. 207
haften-/ c s n e g e i L arkt Stellenm
*** AZ 8640 Rapperswil, Fr. 2.– (inkl. 2,4% MwSt.), Redaktion Rapperswil: 055 220 42 42, Fax 055 220 42 43, Redaktion Uznach: 055 285 90 67, Fax: 055 290 11 04. Inserate: 055 220 74 00, Fax 055 220 74 09, Inserate Online: www.publicitas.ch. Abo-Service: 0848 805 521, Fax 0848 805 520,
[email protected] (Mo–Fr 7.30–12.00, 13.00–20.00 Uhr). ww.zsz.ch
Sprachförderung Dank neuem Lehrmittel lernen Migrantenkinder im Kindergarten spielerisch Deutsch
Verblüffende Erfolge im «Chindsgi» Im Kindergarten spielerisch Deutsch lernen: Ein Pionierprojekt in Rapperswil zeigt, dass so etwas möglich ist.
Im Überblick Stress abbauen
Peter Traxler Sprachliche Defizite sind Gift für die schulische Karriere. Das ist hinlänglich bewiesen. Schüler mit ungenügenden Deutschkenntnissen können dem Unterricht nur schwer folgen und sind dadurch nicht nur im Lernen behindert, sondern oft auch eine Last für Lehrer und Mitschüler. Insbesondere Migranten-Kinder sind davon betroffen. Die Probleme fangen meist schon im Kindergartenalter an. Deshalb setzen Pädagogen hier den Hebel an. Dem Primarschulrat Rapperswil war es schon lange ein Anliegen, hier Abhilfe zu schaffen. Grund: Rapperswil ist mit 42 Prozent sogenannter DaZ-Kinder, das sind Kinder mit Deutsch als Zweitsprache, besonders stark von diesem Migrationsproblem betroffen. Der Primarschulrat entschied sich 2004 für die Einführung des Förderprogramms Lezus. Dieses steht stellvertretend für die jüngste Entwicklung im Bereich Prävention von Sprachauffälligkeiten: Sprachförderung und -therapie setzen heute nicht mehr erst dann ein, wenn die Störungen auftreten, sondern konzentrieren sich immer stärker auf die sogenannten Vorläuferfertigkeiten von sprachlichen Kompeten-
Jungfrau-Marathon. Am Samstag starten rund 20 Läufer aus dem Linthgebiet zum JungfrauMarathon. Drei Teilnehmer erzählen, wieso sie laufen. Seite 2
«AA+»-Zertifikat Jona. Die Website «www.jona. ch» wurde mit der schweizweit höchsten Qualitätsstufe «AA+» Seite 3 zertifiziert.
Nachtarbeit Rapperswil. In Nachtschichten wird auf der Bahnhofstrasse ein neuer Belag eingebaut. Seite 5
Wasserversorgung Kaltbrunn. Jetzt ist die Versorgung aller Gebiete der Gemeinde Kaltbrunn mit Trink- und Löschwasser gewährleistet. Neues Reservoir wird eingeweiht. Seite 7
Kein Geld für Bauten Spielerisch lernen, ohne dass der Kindergarten deshalb zur Schule wird: DaZ-Kinder in Rapperswil. (Peter Traxler) zen (phonologische Bewusstheit, Wortrhythmus und Wortbildung).
Sprachdefizite aufgeholt Bereits im praktischen Umgang zeigten sich rasch grosse Fortschritte bei den DaZ-Kindern. Auch die Lehrpersonen waren begeistert vom einfachen,
spielerischen Umgang mit dem neuen Lehrmittel. Um den Erfolg nach Ablauf von eineinhalb Jahren auch belegen zu können, wurde die Universität Konstanz im Rahmen einer NationalfondsStudie mit der Auswertung beauftragt. Dazu wurden die Testergebnisse zu Beginn und am Ende der Förderung verglichen.
«Diese Auswertung liegt nun vor, und sie zeigt ein sensationelles Resultat», freut sich Fränzi Grob, Schulratspräsidentin von Rapperswil. Die vormals wenig sprachkundigen DaZ-Kinder hatten mit ihren neu erworbenen Fähigkeiten annähernd zu ihren gleichaltrigen Schweizer Gspänli aufgeschlossen. Das Ergebnis
lässt auch andere Schulgemeinden aufhorchen: So haben sich schon verschiedene Kindergärtnerinnen nach dem neuen Förderprogramm erkundigt. In der neuen Stadt Rapperswil-Jona wird Lezus nicht nur weitergeführt, es soll bald flächendeckend auch in den Joner Kindergärten eingeführt werden. Seite 3
Länderspiel
Tabaksteuer
Natascha Kampusch
Schweiz siegt 2:0 gegen Costa Rica
Zigarettenpreis steigt erneut
Selbstbewusste junge Frau
Im zweiten Testspiel nach der WM-Endrunde in Deutschland setzte sich die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft gegen Costa Rica 2:0 durch. Vor 12 000 Zuschauern brachte Marco Streller in Genf die Gastgeber in der 12. Minute mit einem schönen Kopfball in Führung. Alex Frei gelang noch vor der HalbzeitSeite 19 pause das 2:0. (zsz)
Zigarettenrauchen wird in der Schweiz teurer. Raucher zahlen ab Januar 30 Rappen mehr für ein Päckli. So kosten 20 der meistverkauften Marken voraussichtlich Fr. 6.30 pro Schachtel. Dass der Bundesrat die Tabaksteuer auf Glimmstengel erhöht hat, ist gesundheitspolitisch begründet. Mehreinnahmen für den Bund verspricht sich die Landesregierung davon nicht. Sie hofft vielmehr, dass der Konsum und so auch die Zigarettenverkäufe zurückgehen, namentlich bei Jugendlichen. Seit 1993 kann der Bundesrat die Tabaksteuer für Zigaretten auf dem Verordnungsweg ändern. Mit einer Gesetzesrevision will er nun auch Zigarren, Zigarillos, Pfeifen- und Drehtabak verteuern. Verena El Fehri, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz, begrüsste die Steuererhöhung. Wie sie sagte, sind Verteuerungen die wirksamste Einzelmassnahme im Kampf gegen den Tabak. Die Revision der Tabakbesteuerung sei dringend nötig, sagte sie weiter. Gerade der kaum besteuerte Drehtabak finde zunehmend Absatz. (sda)
Die 18-jährige Natascha Kampusch hat gestern in mehreren Interviews erstmals über ihre acht Jahre Gefangenschaft in einem Kellerverlies berichtet. Die Österreicherin zeigte sich als selbstbewusste und zukunftsorientierte Frau. Sie will die Matur nachholen und studieren. Von Psychologie über Journalismus bis zu Jura könne sie sich alles vorstellen, sagte sie der Zeitschrift «News», die am Nachmittag das erste Interview mit ihr veröffentlichte. Am Abend erklärte die junge Frau gegenüber dem Österreichischen Rundfunk (ORF), dass sie sich künftig auch für Entführungsopfer und Hungernde einsetzen wolle. Sie selbst habe in den Jahren ihrer Gefangenschaft erfahren, was Hunger bedeute. Die Flucht aus dem Verlies war Kampusch am 23. August gelungen. Sie sei «einfach in diese Schrebergartensiedlung gerannt» und habe nach einem Menschen gesucht, sagte sie der «Kronen-Zeitung». Nachdem sie endlich jemanden gefunden hatte, der die Polizei alarmierte, gab es dann neue Probleme: Die Beamten, die vor Ort aufkreuzten, wussten zunächst nicht, wer sie Schlusspunkt war. (sda)
Jetzt probelesen 8 Wochen für nur 25. – 0848 805 521
[email protected], www.zsz.ch
Seite 14
Mineure feiern in Faido den Durchschlag in der Oströhre. (Keystone)
Gotthard-Basistunnel auf gutem Weg
Der erste Durchschlag Im Gotthard-Basistunnel hat gestern die erste Tunnelbohrmaschine (TBM) ihr Etappenziel erreicht. Knapp vier Jahre nach dem Start in Bodio und einem Vortrieb von 13,5 Kilometern traf die TBM in der Multifunktionsstelle in Faido ein. Der symbolträchtige Durchschlag in der Oströhre erfolgte um 12.09 Uhr. Die Abweichungen auf der Seite und in der Höhe betrugen bloss fünf respektive zwei Zentimeter. Bei einem Durchmesser der Tunnelröhre von zehn Metern ist diese Differenz mit den Augen kaum wahrnehmbar.
Die Ingenieure hatten die Vorgabe erhalten, dass die Abweichung der TBM auf 100 Meter Länge nicht mehr als 1,5 Millimeter betragen darf. Dies stellte an die Vermesser Anforderungen wie an einen Schützen, der auf eine Entfernung von 2300 Metern ein Frankenstück treffen muss. Aufschlussreich ist auch ein historischer Vergleich: Beim Durchschlag im alten Gotthardtunnel am 29. Februar 1880 stellte man eine seitliche Abweichung von 33 Zentimetern fest, in der Höhe mass man eine Differenz von 5 Zentimetern. (sda) Seite 14
Meilen. Die «Hohenegg» muss die Sanierung ihrer Gebäude selbst berappen. Von Zürich erhält sie kein Geld, entschied das Seite 11 Verwaltungsgericht.
Wie weiter mit Saurer? Zürich. Analysten setzten Fragezeichen hinter die industrielle Logik der Zusammenlegung Saurers und Oerlikons zu einem Seite 25 Konglomerat.
Hip-Hop dominiert CD-Kritik. Hip-Hop dominiert die Popmusik. Für jedermanns Geschmack findet sich der passende Rap: Neues von Jurassic 5 Seite 29 und Rick Ross.
Thronfolge gesichert Tokio. Die japanische Prinzessin Kiko hat einen Knaben zur Welt gebracht und so die männliche Thronfolge auf drei GeneratioSchlusspunkt nen gesichert.
Linthgebiet
Linth-Zeitung Donnerstag, 7. September 2006
Sprachförderung Deutsch als Zweitsprache kann nicht früh genug geübt werden
Übers Reimen zur Sprache finden Spielerisch eine neue Sprache lernen. Nach diesem Grundsatz werden seit eineinhalb Jahren fremdsprachige Kindergärtler mit der deutschen Sprache vertraut gemacht, und dies mit grossem Erfolg. Peter Traxler Die Kinder im Kindergarten an der Säntisstrasse 24 in Rapperswil sitzen im Kreis. In ihrer Mitte hat neben Kindergärtnerin Andrea Doswald auch Monika Weder Platz genommen. Sie ist in Rapperswil für die Umsetzung des Sprachförderungsprogramms Lezus zuständig. Nach einer gemeinsamen Aufwärmrunde haben die Kinder aus ihrer Spielkiste einige Kärtchen entnommen und in der Mitte des Kreises auf den Boden gelegt. Auf den Kärtchen sind einzelne Gegenstände abgebildet. Es geht darum, herauszufinden, was sich reimt. «Schnecke – Decke», sagt die Deutschlehrerin. Oder «Hund – Mund», «Baum – Traum». Es wird grundsätzlich Hochdeutsch gesprochen. Aber nicht immer reimt sich das Gesagte: Auch Kombinationen wie «Zug – Zweig», «Räge – Rugel» werden in die Wortpaare eingestreut. Hier haben die Wörter zwar denselben Anlaut, aber sie reimen sich nicht. Dies müssen die Kindergärtler erkennen und dann sofort ihre Stühle tauschen. Noch merken nicht alle, was es mit den Reimen auf sich hat und dass hier vor allem der Klang der Endsilbe wichtig ist. Aber nach einigen Versuchen geht es schon ganz ordentlich. Monika Weder jedenfalls ist zufrieden, denn schliesslich geht es in den ersten Lektionen darum, die Kinder mit Lezus vertraut zu machen. Diese Methode verlangt eine sorgfältige Einführung und ein tägliches konsequentes Training. Vorläufig sind alle deutschsprachigen wie auch Migrantenkinder mit dabei. Später wird das Programm in kleinen Gruppen von vielleicht fünf fremdsprachigen Kindergärtlern fortgesetzt. Die Förderung dieser so genannten DaZ-Kinder, also von Kindern, die
Rapperswiler Kindergärten mit Vorbildfunktion: Die spielerische Sprachförderung dürfte bald Schule machen. (Peter Traxler) Deutsch als Zweitsprache erlernen, ist denn auch das eigentliche Ziel des Programms.
Lautstruktur im Zentrum Entwickelt wurde das Lezus-Programm vom Schulpsychologen Steff Aellig und der Kindergärtnerin Elsbeth Alt in enger Zusammenarbeit mit Praktikerinnen aus verschiedenen Gemeinden, darunter auch Monika Weder von der Primarschule Rapperswil. Ziel ist es, eine gezielte Sprachförderung bei Kindern zu betreiben, bevor Störungen auftreten und bevor Schüler dem Schulunterricht nicht mehr folgen können. Dabei geht Lezus neue Wege. Das Programm fördert das, was kleine Kinder mit einem normalen Spracherwerb unbewusst lernen: Statt auf einen mög-
lichst grossen Wortschatz baut es auf die Lautstruktur der Sprache. Laute als kleinste Einheiten bilden die Grundsteine der Sprache. Als so genannte Vorläuferfertigkeiten sind sie für die spätere sprachliche Entwicklung von enormer Bedeutung. Seit eineinhalb Jahren wird das neue Lehrmittel in den Kindergärten und auf der Basisstufe der Schulgemeinde Rapperswil eingesetzt. Und dies mit verblüffenden Ergebnissen. Hatten vor der Testphase nur 29 Prozent der Kinder Artikel richtig anwenden können, so waren es danach 71 Prozent. Den Plural «beherrschten» vorher 38 Prozent. Nach der Förderung waren es hingegen 90 Prozent. Diese von der Uni Konstanz verfasste Studie zeigt, dass sich die Migrantenkinder nach der Förderung kaum
mehr von den Deutsch sprechenden Kindern unterscheiden. Die erstaunlichen Erfolge haben die Primarschulgemeinde Rapperswil dazu bewogen, Lezus nun definitiv einzuführen, wie deren Präsidentin, Fränzi Grob, sagt. Mit der Fusion dürfte das Programm über sämtliche Kindergärten von RapperswilJona ausgedehnt werden, vermutet Grob. Auch haben sich bereits Kindergärtnerinnen und Schulbehörden anderer Gemeinden nach den Ergebnissen in Rapperswil erkundigt. Auch für die «Eltern» des Sprachförderprogramms war die Zusammenarbeit mit den Kindergärten erfolgreich: Verschiedene Feedbacks flossen in das neue, im Juni 2006 erschienene Lehrmittel ein. Dazu trugen die DaZ-Lehrerinnen aus Rapperswil mit ihren Erfahrungen wesentlich bei.
Rapperswil-Jona Homepage von Jona als Basis für neue Stadt Rapperswil-Jona
«www.jona.ch» wurde mit AA+ zertifiziert Die Website der Gemeinde Jona «www.jona.ch» wurde durch www.access-for-all.ch als barrierefrei zugänglich zertifiziert mit der schweizweit höchstmöglichen Qualitätsstufe «AA+». Das Schweizerische Zertifikat für barrierefreie Websites richtet sich an Bund, Kantone und Gemeinden, die ihr Internetangebot von Gesetzes wegen barrierefrei anbieten müssen. Es wird von einer breiten Trägerschaft von Behindertenorganisationen, IT-Unternehmen, Verbände und Fach- und Hochschulen getragen. Access-for-all; «Zugang für alle», die Schweizer Zertifizierungsstelle, testet Websites nach nationalen und internationalen Richtlinien. Die Tests werden durch behinderte Accessibility-Spezialisten durchgeführt, da viele Barrieren nur durch Betroffene selbst erkannt werden können.
Für alle zugänglich Das Internet ist das Kommunikationsmedium für alle. Es bietet Menschen mit Behinderungen enorme Chancen im Bereich Kommunikation, Interaktion und Informationsbezug und damit mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Gerade darum ist es besonders für behinderte Menschen wichtig, barrierefreien Zugang zum Internet zu haben.
Beispiele auf www.jona.ch: • Mitmenschen mit eingeschränkter Sehkraft können die Schrift der Inhalte der Website vergrössern. • Blinde Personen, welche sich Webseiten mit einem speziellen Programm oder einem Braille-Display vorlesen lassen, hören die Inhalte in einer sinnvollen und logischen Reihenfolge und können sich so besser orientieren. • Für Mitmenschen mit einer Farbenfehlsichtigkeit wurde darauf geachtet, dass gute Farbkontraste verwendet werden und sämtliche Informationen unabhängig von der Farbe lesbar sind. • Für Personen mit motorischen Einschränkungen, die ohne Maus mit einer Tastatur oder speziellen Eingabegeräten surfen, wurde der Auftritt mit so genannten Access-Keys ausgestattet. So können die wichtigsten Hauptrubriken mittels der Tastenkombination ALT+1– ALT+9 direkt aufgerufen werden. Links können zudem mit der Tabulatortaste (beziehungsweise zurück mit der ALT+ Tabulatortaste) angesprungen und via Enter-Taste aufgerufen werden. Die Website von Jona bildet die technische Basis für den neuen Internetauftritt der Stadt Rapperswil-Jona. Die Barrierefreiheit (Accessibility) wird alljährlich überprüft, denn sie bedeutet viel mehr als nur Behindertengerechtigkeit; Barrierefreiheit bringt allen Website-Besuchern Vorteile. Sie steht für Qualität, Benutzerfreundlichkeit, Kundenorientierung und soziale Verantwortung. Gemeinderat Jona
3
St. Gallen
Sechs Jahre für Raser von Jona Der Autofahrer, der 2004 auf der A53 in Jona einen Unfall mit drei Toten mitverursacht hat, muss sechs Jahre ins Zuchthaus. Das Kantonsgericht St. Gallen sprach den 24-Jährigen in einem Berufungsprozess der eventualvorsätzlichen Tötung schuldig und bestätigte damit das Urteil der Vorinstanz. Diese, das Kreisgericht Gaster-See in Uznach, sah es 2005 für erwiesen an, dass sich der Eisenleger aus dem ehemaligen Jugoslawien mit einem Kollegen ein Rennen geliefert hatte, das mit dem tödlichen Unfall endete. Es verurteilte ihn zu sechs Jahren Zuchthaus. Die Anklage hatte sieben Jahre gefordert. Die Fahrweise des Mannes und seines tödlich verunfallten Kollegen könne nicht mehr als verantwortungslos oder riskant bezeichnet werden, sondern sei als eventualvorsätzliche Tötung zu bewerten, begründete das Kantonsgericht sein Urteil gestern. Die beiden Männer waren auf einer Übergangsstrecke von der Autobahn auf die nicht richtungsgetrennte Autostrasse bei Jona mit Tempo 130 bis 140 dicht nebeneinander gefahren, bis sie in einer langen Kurve die Herrschaft über ihre Fahrzeuge verloren. Bei einer Kollision mit einem korrekt fahrenden Auto starben drei Menschen. Beim Strafantrag von sieben Jahren Zuchthaus orientierte sich die Anklage am tödlichen Raserunfall von Gelfingen LU von 1999. Damals hatten sich zwei Raser ein Rennen geliefert und einen Unfall verursacht, bei dem zwei jugendliche Fussgänger getötet wurden. Der Unfall von Jona wurde im Kanton St. Gallen zum Politikum. Der Gemeindepräsident von Jona und Kantonsrat Benedikt Würth lancierte im Parlament einen Vorstoss, der verkehrstechnische Massnahmen gegen das Rasen auf der A53 zur Folge hatte.
Fall kommt vor Bundesgericht Wie Radio Zürisee in einer gestern Nachmittag versandten Mitteilung schreibt, will der Anwalt des jungen Rasers, Marcel Bosonnet, den Fall nun ans Bundesgericht in Lausanne weiterziehen. Er gehe davon aus, dass das St. Galler Kantonsgericht nicht auf seine Argumente eingegangen sei. Bosonnet hatte eine Strafmilderung auf 15 Monate bedingt gefordert. (lz)
Rapperswil
Streit am Bahnhof In der Nacht von Dienstag auf gestern Mittwoch, kurz vor Mitternacht, kam es auf dem Bahnhofplatz in Rapperswil zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern. Diese entfernten sich anschliessend mit Personenwagen in Richtung Jona. Wer Hinweise darüber machen kann, wird gebeten, sich mit der Polizeistation RapperswilJona (055 222 70 20) in Verbindung zu setzen. (lz)
René Jaun, Accessibility-Spezialist mit seinem Blindenhund. (zvg)